Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ernsthafte Diskussion? Wo denn?

Pööhser Frauenfeind, Saturday, 11.04.2009, 03:02 (vor 6102 Tagen) @ Beelzebub

Wo läuft denn hier eine ernsthafte Diskussion zum Thema? Ich sehe bislang
nur den gefühlten viertausendsechshundertneunundvierzigsten Aufguss des
altbekannten Gejammers über den bevorstehenden Untergang es Abendlandes.
Hat was von christlichen Splittergruppen, die gern und oft vom demnächst
stattfindenden jüngsten Gericht fabulieren.


Es gibt ein Beispiel aus jüngster Zeit, ein sehr eindrückliches dazu. Kosovo. Der war zur Jahrhunderwende ( 1900 ) serbisch, d.h die Serben stellten klar die absolute Mehrheit der Bevölkerung. Jetzt haben sie noch ein paar kleine Reservate.

Und es gibt noch ein Beispiel aus heutiger Zeit, dass derartige Befürchtungen nicht so ganz irrational - xenophob sind, wie mancher glaubt. Es ist der Libanon mit seiner mittlerweile kleinen christlichen Minderheit.

Ist dir der Name Robert Malthus ein Begriff? Es handelt sich dabei um
einen englischen Wissenschaftler der einst ein Buch veröffentlichte mit dem
Titel "An Essay on the Principle of Population".

Seine Annahme, dass die Produktivität linear ansteige, während die Bevölkerung exponentiell wachse, war falsch. Ich sehe hier aber keine Parallele zu Bevölkerungswachstumsprognosen. Die waren und sind nämlich erstaunlich genau, im Gegensatz zu fast allen anderen Zukunftsprojektionen.

Malthus hat denselben Fehler gemacht, wie einige der heutigen Demographen:
er hat die Entwicklung, die er in seiner Gegenwart zu erkennen glaubte, in
die Zukunft fortgeschrieben und daraus scheinbar zwingende Schlüsse
gezogen. Und lag damit gründlich daneben.

Er lag mit seiner Annahme, die Produktivität steige linear, falsch. Seine Annahme, die Bevölkerung wachse exponentiell ( er nannte das geometrisch, wenn ich mich recht erinnere ) ist nicht grundsätzlich falsch.

Demografie ist ziemlich exakt in ihren Prognosen, über mittlere Zeiträume, die einige Jahrzehnte umfassen, solange nicht umwälzende Veränderungen eintreten. Nicht mal der Pillenknick, der vorwiegend in westlichen Ländern wirkte, führte zu groben Fehlern. Demografische Prognosen haben ihre Prämissen, ihre Vorraussetzungen, die beachtet werden müssen.
Die Abneigung gegenüber der Demografie als Wissenschaft in Deutschland ist auf den Missbrauch der Demografie zu Propagandazwecken durch die Nationalsozialisten zurückzuführen.

Soll heißen: wer behauptet, heute vorhersagen zu können, wie sich die
deutsche oder gar europäische Bevölkerung in 50 oder gar 100 Jahren
zusammensetzen wird, ist entweder ein Demagoge oder ein Scharlatan.[/i]

Nein. Du bist schlecht über die Demografie informiert und hälst sie für so spekulativ wie beispielsweise Wirtschafts - oder Klimaprognosen. Interessanterweise sind es die politisch korrekten Klimahysteriker, die Hundertjahreprognosen für das Klima glauben, sich gegenüber einer wissenschaftlich viel fundierteren Prognose der Demografie, die sich über ihre Prämissen Rechenschaft ablegt, aber ignorant zeigen.

Die Zusammensetzung der Bevölkerung Deutschlands oder anderer Staaten wird auch nur unter gewissen Annahmen prognostiziert. Dramatische Veränderungen der Immigration oder Emigration können natürlich nicht vorrausgesehen werden und sind auch nicht durch die Demografie prognostizierbar.

PF


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