Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Thoma.s @, Monday, 06.04.2009, 14:07 (vor 6107 Tagen) @ Donna Amaretta

haben die Menschen wohl allgemein weniger lamentiert, weil sie alle auf ihre Weise ihren Job machen mussten und alle irgendwie angepackt haben - abgesehen von dem damaligen Bürgertum, in dem Freud z.B. die weiblichen Benachteiligungen mitunter postulierten, was dann Simone de Bouvoir in ihrem Klassiker übernahm.

Der Feminismus wurde ja nicht während der schweren historischen Bedingungen zum Massenphänomen, sondern erst nach der Erfindung der Verhütungspille, der Waschmaschine und der kulturellen Weiterentwicklung.

Die Anleitungen von Johanna Haarer wurde von den Frauen im dritten Reich allzu bereitwillig umgesetzt, um "starke Männer" zu erzeugen.

Interessant sind in meinen oben zitierten Buch die Kapitel "Zwischen Abwertung der Männlichkeit und deren gleichzeitiger Verherrlichung" (Susan Pinker und das "Normgeschlecht"), "Stark sei der neue Mann und auch verlässlich" im Kapitel von Gerhard Amendt "Die Opferverliebtheit des Feminismus oder : Die Sehnsucht nach traditioneller Männlichkeit".

Mir ist auch schonmal aufgefallen daß manche Frauen an der Annahme der absoluten männlichen Überlegenheit, Stärke und Dominanz anheim fallen und gar nicht davon ausgehen könnten, daß Männer Gfühle oder Schwächen haben könnten. Und wenn, dann reagieren die meisten "klassisch" mit Häme bishin zur Verachtung. Mir fiel auch in den Medien immer wieder ein sarkastischer und fast ungläubiger Unterton auf, wenn ein Beitrag über Männerrechte (z.B. Männergesundheit im SWR um 19.30 Uhr am Tag, als "Jungs auf der Kippe" gesendet werden sollte).

So gesehen könnte ein Grund des Feminismus sogar die Angst sein daß die Mechanismen der Männer-Gebrauchtshaltung, die sich írgendwann etablierte, irgendwann nicht mehr greifen könnte und Männer plötzlich emanzipiert sein könnten. Vielleicht will der Feminismus genau DIESE männliche Weiterentwicklung mit seinem appelativen Fordern und Jammern krampfhaft verhindern, indem er zwanghaft immer neue Benachteiligungspositionen sichert...

Bin hier nur gelegentlich Online. Bis dahin. Gruß, Thomas


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