Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Exzellent ! Nur ein kleiner Fehler...

Student(t), Monday, 06.10.2008, 19:25 (vor 6287 Tagen) @ Christine

Eine kurze Beschreibung/Rezension von Arne Hoffmann auf Genderama:

http://genderama.blogspot.com/2008/10/focus-stellt-mnnerbewegung-einer.html


Darüber wurde ja gestern hier schon einmal kurz hingewiesen. Soeben habe ich mir den "FOCUS" gekauft und den Artikel von M.Klonovsky sowie das Interview mit W.Hollstein gelesen. Wir sind in der Öffentlichkeit angekommen !

Bemerkenswert die erste Feststellung von Hollstein im Interview:

"Frau Schwarzer verunglimpft Männer seit mehr als 30 Jahren als Geschlecht. Das ist Sexismus pur - nur halt eben spiegelverkehrt. Dafür gibt es dann in Deutschland auch noch das Bundesverdienstkreuz."


Hieran stört mich allerdings die Relativierung durch den Zusatz von der "Spiegelverkehrtheit". Demnach würde es einen männlichen Sexismus geben, von dem der weibliche Sexismus das Spiegelbild sei. Trifft das zu ?

Nein !

Es gibt keinen männlichen Sexismus. Wer sind denn die männlichen Entsprechungen zu einer Alice Schwarzer ? Wo ist ein männlicher Autor, der seit 30 jahren medienwirksam das weibliche Geschlecht verunglimpft, der zu männlicher Gewalt gegen Frauen aufruft, der Judenwitze in Frauenwitze umformt - und der dafür zwei Bundesverdienstkreuze, den französischen Ritterorden und sonstige Auszeichnungen erhalten hat ?

Es gibt Aufklärer und von mir aus Querulanten unter uns, aber so richtige Sexisten, die gab und gibt es nicht.

Der Begriff "Sexismus" ist, wie so viele andere Begriffe auch, unter die feministische Definitions-Hoheit geraten und hat sich in seiner spiegelbildlich falschen Bedeutung "habitualisiert". Nur darum konnte dem Herrn Hollstein dieser kleine Fehler unterlaufen.


Ansonsten sind seine Feststellungen großartig. So etwa, wenn er den "männlichen Archetypus" charakterisiert mit den Worten:

"Verantwortung für das Gemeinwesen, Mut, Grenzerfahrung, Pioniergeist",

weiterhin:

"Sexualität war im Leben und den Gesprächen von Männern nie das unterstellte Thema Nummer eins; das waren und sind Arbeit und Lebensqualität."


Sympathisch ist mir dabei, daß der Mann hier nicht in Ergänzung oder Gegenüberstellung zur Frau definiert wird, sondern als der Mensch schlechthin. Was er auch ist. Wenn schon, dann ist nämlich die Frau ein abgeleiteter Modus des Mannes, und nicht umgekehrt.


Weiterhin:

"Gewalt, vor allem von jungen Männern, ist eine direkte Folge von Orientierungslosigkeit. Und die Orientierungslosigkeit ist wiederum die Folge des zerstörten Männerbilds. Es gibt kein männliches Gen, das zur Gewalt drängt. [...] Agression läßt sich ja als Tatendrang kanalisieren."


Wie gesagt - exzellent der Artikel und das Interview !

Gruß
Student

http://xn--schlgerinnen-stopp-otb.de

http://www.blogigo.de/Sexismuskritik


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