Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frauen im Visier der Rentenversicherer

guest2, Tuesday, 24.06.2008, 10:57 (vor 6390 Tagen) @ Dummerjan

2. Die meisten Männer, vor allem Väter mit Kindern, empfinden den
Versorgungsausgleich im Prinzip nicht völlig ungerechtfertigt.

Den gibts allerdings bei (ex)-verheirateten, nicht bei Vaetern.

3. Es gibt aber einige spezielle Regelungen in der gesetzlichen
Rentenversicherung, die ... naja, wie gesagt speziell sind.
Wusstest Du zum beispiel, daß beim Tod der Frau vor Renteneintritt die
durch den Versorgungsausgleich gekürzte Rente des Ex nicht wieder um diesen
Betrag aufgestockt wird, sondern daß die Kürzung bestehen bleibt und der
Rentenanspruch der Frau su dem Versorgungsausgleich an die
Rentenversicherung fällt?

Das ist normal, wie sollte das anders geregelt sein.

Das ist aber ein gesellschaftliches Problem, das die Exehemänner genauso
betrifft. Und vor allem betrifft es auch die männlichen Alleinerziehenden,
es ist also keine Mann-Frau-Geschichte per se, sondern eine
familienpolitische Fragestellung. Und in der Tat ist eben das grossziehen
von kindern ein wirtschaftliches Risiko, bei dem die gesellschaft als
Ganzes langfristig profitiert, die Eltern aber zumindestens wirtschaftlich
benachteiligt sind.

Das ist die uebliche Propaganda: Zunaechst mal zahlt naemlich der zuhause bleibenede, kindererziehende Erwachsene auch ganz einfach die Rente der aelteren Generation nicht, richtig?
Genauso wenn's auch nachher aus irgendwelchen Gruenden nicht geht, Rentenbeitraege zu zahlen.

Zum zweiten GIBT es ein paar Rentenpunkte fuer Kindererziehung, genauer gesagt drei Jahre halbes Durchschnittsgehalt pro Kind. Aber das interessiert natuerlich nicht die Leute die meinen, davon muesste ihnen dann alleine eine Jahrzehntelange Rente in angenehmer Hoehe zustehen (ob die mal ausgerechnet haben was so ein Rentenanspruch in hoehe von hundert euro in der Barwertrechnung kostet?).

Zum dritten gibt es in DE NICHT nur die Rentenkasse, es gibt auch noch den Steuertopf und die Krankenkasse - in beiden rutscht ein hypothetisches Singelpaar mit der Elternschaft zunaechst mal fuer lange Zeit von "Vielzahler" richtung Netto-Empfaenger.

Und daher sind die Geburtenzahlen in Deutschland seit jahr und Tag einfach
relativ niedrig. Aber natürlich ist die Entscheidung für oder gegen Kinder
nicht nur rein wirtschaftlich zu bewerten. Sie ist aber eben auch
wirtschaftlicher Natur.

"Von daher" ganz sicher nicht, oder meinst wirklich mit versprochenen Renten (also Einkommen, dass in 20-30 Jahren zur Verfuegung steht) wuerden die Leute sich nun ploetzlich vermehren wie die Karnickel?

Da finde ich die Elterngeld-Argumentation der Regierung schon logischer.

Ist aber fuer diese Jammerdebatte eh alles zwecklos: Gejammert wird, solange es keine Rente fuer Frauen ab Geburt gibt. Zunaechst mal fuer Muetter, natuerliche - aber man duerfte dann doch nicht Frauen, die Kinderlos bleiben, dafuer nochmal extra bestrafen.

Ich finde solche Forderungen schon alleine im Interesse der Kinder widerlich: Schon die klassische Ueberhoehung der Mutterrolle war/ist fuer die Kinder eher unangenehm, noch schlimmer wirds wenn Kinderkriegen fuer Mutti der Freifahrtschein in die lebenslaengliche Vollversorgung mit Chefposten wird.


(In der Forumdiskussion bei SPON zum aktuellen Spiegeltitel gibts eine Petra Raab, deren Beitraege zum Thema Du Dir mal durchlesen musst).


MfG


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