Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Naja, offensichtlich ist es nicht

DschinDschin, Friday, 30.05.2008, 19:52 (vor 6415 Tagen) @ Peter

Ich sehe die Offensichtlichkeit so nicht. Insbesondere wenn man das hier
und heute verläßt und eine historisierte Betrachtung vornimmt.

Wir haben wahrscheinlich alle beim Stichwort "Tuntenhaft" das gleiche
Basisbild vor Augen, ein Mann, der durch affektiertes Verhalten,
hüftbetonten Gang und besondere Sprachgewohnheiten "aus dem Rahmen fällt".
Aber schon bei der Erweiterung des Begriffes scheiden sich die männlichen
Geister. Da gibt es welche, die bereits lange Haare als tuntenhaft ansehen
oder das Tragen von Schuhen die nicht schwarz und geschlossen sind. Also
kein einheitliches Bild.

Vollends komplex wird es wenn man die Geschichte dazunimmt: Stichwort
Rokoko. Nach heutiger Basisdefinition waren damals so gut wie alle Männer
(abgesehen von Unfreien und dem niedrigen Ständen) "unmännliche Tunten". Ob
die das wohl auch so gesehen haben? Wohl eher nicht.

Ein klassisches Beispiel für tuntenhaftes Sprechen ist die französische Sprache, die letztlich als Hofsprache ihre Ausformung erfuhr. Man muss sagen, ein Hof ist immer ein von Frauen stark beeinflusster und sehr feminisierter Bereich. Aber man darf nicht vergessen, ein Hof ist vor allem Inszinierung. Und auch bei Hofe waren Männer und Frauen klar an ihrer Kleidung und ihrem Verhalten zu erkennen. Und die auf den ersten Eindruck tuntenhaften Männer, konnten einem, einmal gereizt, ein gar ziemlich männliches Duell liefern. Es war ein Spiel, mehr nicht, nur ein Spiel. Ein Hof ist eine künstliche Welt, fern des realen Lebens.

Viele Männer leiden an Homophobie, ich nicht, obwohl ich durch und durch Hetero bin (leider). Männer können sich küssen, sich an den Händen halten, sich umarmen, ohne homosexuell oder tuntig zu sein.

Aber wir alle wissen, was ein weibischer Mann ist, nicht wahr? Frauen fühlen sich in der Gegenwart eines solchen Mannes sicher wohl, er taugt gut zum männlichen Freund. Aber paar, ja paaren tun sich die Damen lieber mit dem Testosteronbolzen, aber ohne jede Frage.

Bei uns Männern ist es doch genau so. Klar kommen wir gut mit dem weiblichen Kumpeltyp gut zurecht. Aber so richtig heiß sind wir auf die Mieze mit den großen Titten, den wiegenden Hüften, den Katzenaugen, den spezifisch weiblichen Gesten, der Babyhaut, den schlanken Händen und langen Fingern, ...

DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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