Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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selektive Wahrnehmung

Garfield, Tuesday, 15.04.2008, 21:18 (vor 6454 Tagen) @ Dalai

Hallo Dalai!

Wohlgemerkt, ich beziehe mich auf Gewaltopfer insgesamt, nicht auf häusliche Gewaltopfer.

Ach so, das hatte ich anders verstanden. Dann würde ich aber so aus dem Bauch heraus auf einen noch höheren Anteil männlicher Opfer tippen.

Frauen wurden zu gewissen Zeiten auch ausgelacht, wenn sie sich als Sexualopfer outeten.

Davon hab ich noch nichts gehört.

Es war allerdings möglich, daß man der Frau unterstellte, daß sie gar nicht wirklich vergewaltigt wurde, sondern freiwillig mitgemacht hat. Das hat sich mittlerweile umgekehrt - heute neigen offensichtlich immer noch viele Menschen dazu, einer Frau, die behauptet, vergewaltigt worden zu sein, grundsätzlich zu glauben, und bei einer Falschbeschuldigung muß der angebliche Vergewaltiger dann seine Unschuld beweisen.

Es fehlt allerdings der Wille, diese ruchlosen Verbrechen angemessen zu bestrafen. Mehr als Bewährungsstrafen werden in den meisten Fällen nicht verhängt, wenn überhaupt. Es wird Frauen einfach zu leicht gemacht.

Ja, definitiv.

Ich halte sexuelle Motive schon für recht wesentlich, wenn es darum geht, Unterstützung zu bekommen. Häufig sind es Männer, die Männer am stärksten diskriminieren. Besonders in der Politik findet man dieses Phänomen, wo Männer der Entrechtung des Mannes tatenlos zusehen.

Das liegt aber nur daran, daß es (noch) mehr Männer als Frauen in der Politik gibt. Es war schon immer so, daß Frauen den Männern das Handeln überlassen haben. Die Ansicht, daß nur Frauen Opfer sein könnten, ist jedenfalls auch bei Frauen weit verbreitet.

Salopp könnte man sagen, Männer werden flugs zu Dackeln, wenn Frauen mit dem Hintern wackeln.

Ja, das stimmt, aber ich denke, in Bezug auf männerfeindliche Gesetze spielt das weniger eine Rolle. Das ist eher ein Problem auf der partnerschaftlichen Ebene.

Du gehst mir hier zuwenig in die Tiefe. Warum sind Menschen nicht bereit, für männliche Opfer zu zahlen?

Das ist tief in den Menschen verankert. Frauen werden instinktiv als schützens- und unterstützenswert betrachtet, weil sie die Kinder bekommen. Das war in früheren Zeiten sinnvoll, weil Schwangerschaften und Geburten große Belastungen für Frauen im damals obendrein noch schwereren Alltag darstellten. Heute macht das weitaus weniger Sinn - aber es steckt immer noch in den Menschen drin.

Männer werden in den Medien oft entmenschlicht dargestellt.

Ja, aber das ist mehr Wirkung als Ursache. Auch in früheren Zeiten, als es noch keine Massenmedien gab, konnte ein arbeitsfähiger Mann als Bettler nicht auf Spenden hoffen. Eine arbeitsfähige junge Frau dagegen bekam durchaus Geld, wenn sie bettelte.

Würde sie zugeben, dass Frauen nicht mehr arg benachteiligt sind, wäre ihr Stuhl gefährdet. An ihren Stühlen indes kleben sie mit Leidenschaft.

Genau. Zumal sie in der freien Wirtschaft häufig auch völlig chancenlos wären.

Freundliche Grüße
von Garfield


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