Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Was sagst du dann zu Artikel 3 GG und Artikel 12a GG Zwangsdienste????

Garfield, Tuesday, 26.02.2008, 19:41 (vor 6508 Tagen) @ Diana

Hallo Diana!

Das Problem besteht erst einmal darin, daß sehr viele Frauen sich einen Partner wünschen, der in der gesellschaftlichen Hierarchie möglichst über ihnen, mindestens aber auf derselben Stufe wie sie selbst steht. Und oft sollte er auch mindestens ebensogut verdienen, wenn nicht noch mehr.

Zumindest Letzteres fiel Männern vor 50 Jahren, als viele Frauen Hausfrauen waren, noch relativ leicht. Heute wird das aber immer schwieriger.

Deshalb gibt es ja gut verdienende Frauen, die oft auch alles andere als häßlich, aber trotzdem dauernd solo sind. Die jammern dann oft darüber , daß Männer "Angst vor starken Frauen" hätten, tatsächlich blockieren sie sich die Partnerwahl aber selbst durch ihre hohen Ansprüche, denen nur wenige Männer gerecht werden können.

Da Frauen bei der Partnerwahl meist die passive Rolle bevorzugen, müssen sich Männer da sowieso mehr abstrampeln. Das gibt vielen Männern - leider zu Recht- das Gefühl, sich einfach kein Handicap leisten zu können. Und ein geringes Einkommen IST für Männer ein Handicap bei der Partnerwahl.

Wenn sie also Lehrer werden möchten, dann werden sie bevorzugt die höheren Klassenstufen anvisieren, weil man da mehr verdient. Sie haben immer den Gedanken im Hinterkopf daß sie a) Frauen mit ihrem Einkommen beeindrucken und daß sie b) mit diesem Einkommen später die Familien ernähren müssen.

Ja, es kann schwierig sein, nach Kindererziehungszeiten in den Beruf zurück zu kehren. Das ist aber für Männer noch weitaus schwieriger, weil spezielle Förderprogramme üblicherweise nur für Mütter gelten, nicht aber für Väter. Wenn mehr Mütter als Väter mit den Kindern zu Hause bleiben, dann liegt auch das meist an den Müttern, die nach der Geburt eines Kindes nämlich möglichst viel Zeit mit dem Kind verbringen möchten.

Es ginge häufig durchaus auch anders. Meine Schwiegermutter beispielsweise hat meist entweder auf Vollzeit oder auf zwei Teilzeitstellen gleichzeitig gearbeitet, weil das Geld sonst nicht gereicht hätte. Nebenbei hat sie zwei Kinder aufgezogen. Meine Frau sagt zwar, daß sie ihre Mutter damals kaum zu sehen bekam, und das war sicher nicht optimal, aber wirklich geschadet hat ihr das nicht.

Aber meine Schwiegereltern waren auch insofern eine Ausnahme, als mein Schwiegervater immer eine schlechtere berufliche Qualifikation und dadurch oft auch ein geringeres Einkommen hatte als meine Schwiegermutter. Außerdem war er zeitweise auch erwerbslos. Wäre es anders gewesen, dann hätte meine Schwiegermutter sich den beruflichen Streß wohl auch nicht angetan.

Ich erlebe in meinem beruflichen Umfeld immer wieder dasselbe: Da arbeiten Frauen ein paar Jahre, dann kommt das erste Kind. Sie könnten danach problemlos wieder anfangen zu arbeiten. Manche tun das auch, aber immer nur auf Teilzeit. Einige kommen aber auch gar nicht wieder.

Das können sie sich so natürlich nur leisten, solange ihre Männer gut verdienen. Auch deshalb achten Frauen oft auf das Einkommen des Partners.

Aber es spielt ja keine Rolle, aus welchen Gründen Frauen nicht oder nicht auf Vollzeit arbeiten, also ob sie das selbst so möchten oder wirklich keine Möglichkeit dafür haben: Im Endeffekt hat der Mann so die Ernährer-Aufgabe und kann es sich deshalb nicht leisten, Berufe mit niedrigem Einkommen auszuüben.

Zur Kontrolle der Fernseh- und Spiel-Gewohnheiten:

Was du dazu geschrieben hast, ist natürlich richtig. Aber das macht ein Verbot von bestimmten Computerspielen und Filmen noch unsinniger. Mal ganz abgesehen davon, daß solche Verbote ja längst existieren - und selbstverständlich von Kindern und Jugendlichen weitgehend ignoriert werden. Im Internet werden sich immer Bezugs-Quellen für alles finden, irgendwo in der Welt.

Ich glaube auch gar nicht, daß das unbedingt so schädlich ist. Und ich denke, wenn ein Kind sich da zu sehr hinein steigert, dann merkt man das durchaus. Es kommt eben darauf an, daß die Eltern eine gute Beziehung zu dem Kind aufbauen und so genügend Einfluß auf das Kind haben. Mit irgendwelchen staatlichen Maßnahmen läßt sich das weder erreichen noch ausgleichen.

Freundliche Grüße
von Garfield


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