Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Aus berufenem Munde: Wie es aussah ...

Ekki, Friday, 22.02.2008, 14:13 (vor 6512 Tagen) @ DschinDschin

... als noch Familien gegründet wurden:

"Früher war es für viele Väter gar nicht vorstellbar, sich mit einem Kind zu beschäftigen, das kaum mehr als schreien und in die Windeln machen kann. Langweilig und fremd fanden die Männer so ein Baby."

Und langweilig und fremd ist so etwas auch noch heute!

So!

Und sind die Kinder, die in einer Gesellschaft aufwuchsen, in der die Männer eben diese Einstellung zu Kleinkindern hatten, alle zugrundegegangen?

Nein, und die Väter, die so empfanden, stammten ebenfalls von Vätern ab, die genauso empfanden.

Und das waren Generationen, die Familien gründeten und Werte schufen! Der Geburtenrückgang fällt zusammen mit dem gewaltsamen Versuch der Verweiblichung des Mannes.

Selbst ich - jawohl, ich! - hätte mir eine Familiengründung vorstellen können mit einer Frau, die verdammte Scheiße noch mal nicht von mir erwartet, daß ich mein Kind von Geburt an entzückend finde, sondern die statt dessen akzeptiert, daß Kleinkinder in der Obhut von Frauen am besten aufgehoben sind, und die vor allem der Auffassung ist, daß das Familienleben gefälligst nicht der Karriere im Wege zu stehen hat.

Wie sich das mit meiner bekannten Einstellung zur Kinderkrippendiskussion verträgt?

"Auf Französisch" verträgt sich das:

Wenn Frankreich mit seinen Ecoles maternelles die höchste Geburtenrate in Europa hat, während Deutschland zu den Schlußlichtern gehört, dann kann ich der "Die Kinder müssen in den ersten 3 Jahren bei der Mutter bleiben"-Fraktion nur einen Ausspruch ins Stammbuch schreiben, dessen Autor mir leider entfallen ist:

"Die Wiederholung derselben Handlung trotz ständigen Mißerfolges ist die Definition des Wahnsinns."

Auch heute noch lassen sich Menschen finden, die die traditionelle Rollenverteilung leben wollen - und es gibt nichts dagegen zu sagen.

Ebenso müssen aber auch für Menschen, die das französische Modell leben wollen, die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Nur die "Väter-müssen-männliche-Mütter-sein"-Ideologie, die wird gegen die Wand fahren.

Das Gejanke der Strukturkonservativen, bei einer ausreichenden Zahl von Krippenplätzen würde der traditionellen Familie der Garaus gemacht, entlarvt sich selbst:

Wer sich mit seinem Partner einig ist, dass die gemeinsamen Kinder zu Hause erzogen werden sollen, kann das tun. Er braucht dafür keine Infrastruktur.

Wer dies aber nicht will, der benötigt eine Infrastruktur in Form von Versorgungseinrichtungen.

Eine Herdprämie - oben drauf auf die ohnehin bestehende Versorgung durch den alleinverdienenden Vater? Darf ja wohl nicht wahr sein!

Das Geld ist besser angelegt für die o.g. Infrastruktur, damit eine echte Wahlfreiheit besteht. Jede andere Argumentationsweise ist - kaum verhohlen - darauf ausgerichtet, den Menschen, die ihre Kinder in Versorgungseinrichtungen geben wollen, die Ausführung dieses Plans unmöglich zu machen.

"Heute interessieren sich mehr und mehr Männer für ihre Rolle als Vater. Sie interessieren sich für ihr Kind, für ein Leben vor und nach dem Job. Das ist jedenfalls neu."

Phantasieren Sie weiter, Frau Ortgies! Falls Sie aber mal die Absicht haben sollten, der Realität ins Auge zu schauen, lesen Sie "Der Zeugungsstreik" von Meike Dinklage.

Das Wichtigste zum Schluß:

So sehr hier viele Foris den Artikel von Frau Ortgies verreißen - es ist allgemein bekannt, daß ihre Auffassung, Männer müßten sich stärker um ihre Kinder kümmern, auch bei den hiesigen Forenteilnehmern bei weitem nicht nur auf Ablehnung stößt.

Das bringt uns zu einer Frage, über die ich seit längerem ein ausführliches Posting plane:

Wo verlaufen eigentlich die Frontlinien im Geschlechterkampf?

Wie immer man diese Frage beantwortet - eines scheint mir sicher:

Eine simple Frontziehung Feminismus - Antifeminismus gibt es nicht.

Wie gesagt - ich hoffe, demnächst Zeit für ein ausführlicheres Posting zu diesem Thema zu finden.

Einstweilen hoffe ich, mit diesem Posting Teilaspekte dieser Problematik angesprochen und zur Diskussion angeregt zu haben.

Gruß

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.


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