Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Cuncti: "Vergesst die Rechten!"

DvB, Monday, 19.03.2012, 02:53 (vor 4474 Tagen) @ Leser

Auf einen derartigen Blödsinn, sich selbst ein geringeres Lebensrecht einzuräumen, kommt nur eine einzige gesellschaftliche Gruppe, nämlich die Männer – und die vom rechten Rand munter vorneweg. Denn bei ihnen gibt es ein Totschlagargument, das die Linken nicht kennen, und das lautet "Das ist nun mal so", "Das war schon immer so", "Das will die Natur", "Das will Gott", "Alles andere ist neumodischer Quatsch und bedeutet den Untergang unserer Kultur".

Daß das Andersrecht auch eine Anderspflicht beinhaltet, ist kein "Blödsinn", sondern logische Konsequenz. Eine Konsequenz, die einem Linken mit seiner typischen inkohärenten Denkweise und seinem daraus resultierenden, verwirrten Belieferungsbedürftigenweltbild zwangsläufig fehlt.

Trotzdem sehe ich auf der Seite der Linken ein weit größeres Potential, vermeintlich naturgegebene Es-war-schon-immer-Sos zu hinterfragen.

Im "Hinterfragen" waren die Linken ja schon immer dicke da. Bloß mit Antworten hatten sies noch nie so besonders. Schon gar nicht abseits von Massenmord, konstruktivistischen Hirngespinsten und einem Vokabuversum aus selbstreferenzistischem Schwallstoff, für den es in der Wirklichkeit keinen Gegenstand gibt und geben kann. (Nichts gegen Fragen: kluge Fragen sind oft schöpferischer als kluge Antworten. Bloß auf die Klugheit kommt es dabei halt schon auch tatsächlich an.)

"Männer als Opfer", das ist kein Thema für einen rechten Mann, der doch so gerne als deutsche Eiche erscheinen möchte und unerschütterlicher Fels. Auf den Feminismus draufhauen, ja, das ist etwas anderes, der gehört zu den üblen 68ern, die an der Verweiblichung des deutschen Mannes Schuld seien.

So schauts aus. Und welchen Wert hat die verweibte, linke Schwubbe, die alle Pflichten von sich weist? Sie steht noch weit unter dem gesunden Weib, das seinen Pflichten treu bleibt, denn Kinder werfen kann sie nicht.

Aber es ist nicht nur das größere Empathievermögen, das ich jenseits der erwähnten Gestalten eher auf der linken Seite liegen sehe. Es ist auch das stärkere Bewusstsein für Demokratie und gegen eine Hierarchisierung bei der Linken, weshalb man dort eher kapieren dürfte, dass Männer ein ebensolches Recht auf eine Befreiungsbewegung haben wie Frauen. Und es wird die Bereitschaft vieler Linker für progressive Tabubrüche und Regelüberschreitungen sein, die es ihnen weit eher als Rechten ermöglicht, sogar Männer als Opfer zu sehen, obwohl denen von den Essentialisten der Geschlechterdebatte doch die Täterrolle auf den Rücken gebrannt wurde. Die Hoffnung in diesem Bereich ausgerechnet auf die traditionsbewusste Rechte zu setzen ist eine Illusion.

Die implizierte Vermutung, bei irgendwelchen Matschbirnen könnte wohl eine Hoffnung auf spontane Verschwuchtelung der Rechten bestehen, ist auch mal wieder so ein klassisch linkes Tintenknechtskuriosum.

Weite Teile des Feminismus waren schon immer rechts.

Jedenfalls fast so "rechts" wie Pol Pot, jaja.

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