Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Fertig und gar kochen, die Sache!

Chato, Saturday, 07.04.2007, 19:46 (vor 6830 Tagen) @ DschinDschin

Hallo DschinDschin,

ich habe zum Teil ganz ähnliche Einwände und Bedenken, was den defensiven Umgang Cantalamessas mit dem in der westlichen Welt wütenden Vulgärfeminismus betrifft. Klipp und klar: Gott hat sich als Vater offenbart, nicht als glubschäugige, fette Erdgöttin, nicht als "Weltgebärerin", auch nicht als "hyperintelligenter Schatten" oder als abstrakter, reiner Geist. Der Begriff des "Vaters" hat einen unzweideutigen, ganz spezifischen Inhalt. Eine Selbstoffenbarung Gottes ist jeder menschlichen Interpretation entzogen, sondern das hat als letzte Wahrheit und Basis alles Theologisierens zu gelten.

Gleiches gilt für seinen eingeborenen Sohn, der am Kreuz für unsere Erlösung starb, von den Toten ins ewige Leben auferstanden ist und dieses ewige Sein beim Vater für alle Menschen, die an ihn glauben, gewonnen hat. Christus, eines Wesens mit dem Vater, kann deshalb und aus Prinzip nicht "Tochter" sein! Geht's eigentlich noch? Soll das demnächst heißen: "Im Namen der Mutter, der Tochter und der heiligen Geiß"??

Alle zwölf Apostel waren Männer, wiederum aus spezifischem Grund. Nur ein Mann kann "in persona Christi" als Priester am Altar zelebrieren. Zu seiner Mutter sagte Jesus: "Weib, was habe ich mit Dir zu schaffen?"; zu Maria Magdalena, der er nach Joh 20 am Ostermorgen zuerst erschien, sagte er: "Noli me tangere! (Faß mich nicht an!), denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott."

Auch deine historischen Hinweise sind völlig zutreffend. Weiber waren nicht nur strafunmündig, sondern auch öffentlich handlungs- und geschäftsunfähig und deshalb keine Bedrohung für die Durchführung der Hinrichtung. Weibliche Güte erweist sich im Übrigen immer nur dann, wenn das Weib vom Manne beschützt leben darf. Sobald es öffentlich wird, wird's zur Hure oder zum besonders ungehemmten Machtmonstrum. Das Bild der "Großen Hure Babylon" in der Apokalypse beschreibt diese Tatsache drastisch und meint damit m.E. unsere heutige Zeit, in der erstmals in der Weltgeschichte degenerierte, "öffentliche" Weiber zur Macht greifen. Der wahre Segen des Weiblichen beruht ja geradezu und ausgesprochen darauf, daß er dient, im Hintergrund bleibt und eben nicht "zur Macht greift"! Tut er's, ist's auch sofort aus und vorbei mit dem Segen! Was, wenn nicht das, lehrt uns die heutige Zeit?

Dem Grundzug von Cantalamessas Analyse stimme ich freilich zu: Unsere Welt leidet v.a. an einem schrecklichen Mangel an Weiblichkeit! Aus diesem Mangel folgt alles weitere Elend, darunter u.a. die Degeneration des Männlichen, die Ent-Vaterung - und damit in letzter Konsequenz eben auch die Ent-Göttlichung, der A-Theismus. Die Rettung des Weiblichen kann aber gewiß nicht ausgerechnet dadurch gelingen, daß man nun irgendwelchen Menschen mit zwei X-Chromosomen "Honig um ihren nicht vorhandenen Bart schmiert" (und damit natürlich an niederste menschliche Instinkte appelliert!), sondern indem "das Patriarchat" - und das war schon immer und ist nun mal bis heute die Kirche - sich ermannt und entschlossen die gute Ordnung bewahrt, die heute von allen Seiten her derart bestürmt wird. In solche Lage paßt kein "Soft-Eis"!

Es gibt viele, klardenkende Menschen in der Kirche, denen der Geist der Zeit nicht das Hirn vernebeln konnte und es auch in Zukunft nicht vernebeln kann, komme, was da immer wolle. Es ist uns einfach aus Prinzip nicht erlaubt, das "Lied der Welt" mitzusingen, sondern die Kirche hat hier immer zu widersagen und auf der Wahrheit zu beharren, koste es auch, was es wolle! Das Lied der Welt zu singen um einer vordergründigen Opportunität willen ist strengstens verboten. Das tut man nicht! Sowas gehört sich einfach nicht! Wir Christen hängen keineswegs von der Gnade der Welt, sondern von der Gnade Gottes ab. Wer das vergißt, begeht recht eigentlich Verrat und geht mit drauf, so wie dieser ganze Plunder hier, der sowieso demnächst mal in die Luft fliegen wird.

Also: Rückkehr und Rettung der Weiblichkeit - ja! Mehr Weiblichkeit in der Welt macht diese in der Tat besser, denn nichts fehlt ihr heute mehr. Aber dann bitteschön als echte Weiblichkeit, und nicht ideologisch durch "Gleichberechtigung" und "Beseitigen von 'Diskriminierung'"! Der Begriff Diskriminierung bedeutet wörtlich "Unterscheidung". Und genau diese braucht es heute mehr denn je. Ich hoffe sehr, daß der Heilige Geist mal ordentlich dazwischen fährt und die halbgare Analyse von "halb zuende" in Richtung "fertig" voranbewegt.

Freilich traue ich ihm genau das lässig zu... :-)

Gruß vom
Nick


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