Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Warum Mütter ihre Säugline töten/Bescheuerte Diagnoseversuch

Fletscher, Saturday, 24.03.2007, 03:54 (vor 6844 Tagen) @ Lucius I. Brutus

Aktuell gefunden im Spiegel:

Nur weg
mit dem Kind

Kein Kommentar.

Was ist bloß mit unseren "Fachleuten" los?

"Eine Mutter wirft ihr Baby vom Balkon, eine andere entsorgt es in einer Mülltonne. Nach den jüngsten Babymorden fragen sich viele, was Frauen dazu bringt, ihr eigenes Kind umzubringen. Psychologen versuchen, Erklärungen für die grausigen Taten zu finden."

Man übertrage diese Herangehensweise mal auf andere Straftaten wie Raubüberfall usw.
Es braucht uns überhaupt nicht zu interessieren WARUM jemand eine verrückte Tat begeht. Wer versucht, in Verrücktheit eine Logik zu entdecken der ist schon auf einem sinnlosen (wenn auch vielleicht interessanten) Weg.
Was mag XY dazu bewogen haben, Z diesunddas anzutun? -Sinnlose Fragen.
Natürlich hat jeder seine "Gründe" für alles. Einige "Gründe" mögen sogar in früheren Existenzen liegen...
Die Frage ist nicht, welche Gründe jemand hat, denn die interessieren nicht.
Man bräuchte sonst Gesetzestexte die z.B. den grundlosen Bankraub, den grundlosen Mord verbieten. Wenn aber einer wirkliche Gründe EMPFINDET, dann, ja dann ist es natürlich etwas anderes...

Jeder ist für seine Taten voll verantwortlich. Und jeder ist letztlich für seinen verrückten Zustand verantwortlich.
Ich würde hier nur bei offensichtlich chronisch Geisteskranken anders bewerten.

Es gibt offenbar so etwas wie Geisteskrankheit die nur wenige Sekunden oder Minuten dauert. Klar ist ein Täter zur Tatzeit verrückt. Was machen wir aber nun, alle freisprechen weil sie ja zur Tatzeit nicht ganz bei Sinnen waren?

Wir alle sind ab und zu nicht ganz dicht. Man beruhigt sich dann aber wieder und geht seinem inneren Schweinehund eben NICHT so nach wie man eigentlich "wollte". Wie oft hatte man schon den Impuls, jemanden umzubringen... Man macht es aber nicht.

Hier die Analyse-Versuche unserer "Fachleute":

Hamburg - In dem aktuellen Fall aus Hamburg-Osdorf, bei dem wahrscheinlich eine 26-Jährige ihr Kind aus dem zehnten Stock eines Hochhauses warf, gehen die Experten von einer Paniktat aus. "Ich glaube, die Frau war einfach überfordert. Das ist nichts Geplantes gewesen, sondern aus dem Moment heraus entstanden", ist sich Claas-Hinrich Lammers, ärztlicher Direktor der Psychiatrie am Klinikum Nord in Hamburg, sicher. In der Regel kämen solche Mütter aus sozial schwachen Schichten. "Dann werden sie ungewollt schwanger und behalten die Schwangerschaft bis zum Ende für sich." In der Situation der Geburt seien sie total überfordert und würden solche Panikreaktionen entwickeln.

...

Die Psychologen haben für die Tötung von Säuglingen durch ihre Mütter mehrere Erklärungen. Generell gibt es ein breites Spektrum möglicher Motive. Bei einigen Müttern tritt eine sogenannte postpartale Depression auf, die eine gestörte Bindungsfähigkeit an das Kind veranlasst. Im Hamburger Fall ist dies jedoch eher unwahrscheinlich: "Das passiert meist erst Monate nach der Geburt", erklärt Christoph Mundt, ärztlicher Direktor der psychiatrischen Abteilung am Universitätsklinikum Heidelberg. Störungen solcher Art seien zudem eher selten, nur etwa zwei Prozent der Mütter kommen laut Mundt in diese Situation. Eher wahrscheinlich ist hier die Erklärung einer psychotischen Störung, die zu Kurzschlusshandlungen führen kann. Manche Frauen würden regelrecht in Wahnvorstellungen verfallen. Sie glauben, dass der Tod des Kindes eine Entlastung für die Familie sei.

...


Doch nicht bei allen Taten muss eine krankhafte Störung vorliegen, sagt sein Hamburger Kollege Lammers. Er kann sich auch eine rein sozial motivierte Tat vorstellen. "Es muss sich nicht immer um dissoziale Persönlichkeitsstörungen oder ähnliches handeln." Meist lebt die Mutter in einer Situation mangelnder sozialer Unterstützung. Es gibt keine Zukunftsperspektive, der Vater will das Kind nicht und das soziale Umfeld hat kein Verständnis für die oft ungewollte Schwangerschaft. "Die Mutter weiß dann auch nicht, was sie machen soll." Solche Frauen leben, so Lammers, oft im Augenblick. Sie sind eingeengt in der Gegenwart und denken nur, dass alles irgendwie gut gehen wird. Wenn das Baby dann geboren wird, denke die Mutter: "Nur weg mit dem Kind."
Viele fragen sich, warum die Mütter den Säugling nicht einfach in einer Babyklappe ablegen. Auch im Hamburger Fall wurde darüber diskutiert. Für Lammers ist das weniger verwunderlich: "Frauen, die wollen, dass ihr Kind überlebt, würden es zu einer Babyklappe bringen. Wenn es diese nicht gibt, würden sie es aber auch so hinterlassen, dass es lebend gefunden wird." Die Hamburger Mutter habe sich aber überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, ob das Kind leben soll oder nicht. Eine typische Kurzschlusshandlung: "Sie wollte es nur möglichst schnell entsorgen."


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