eine Zwischenbilanz...
Hallo Carlos!
Gleichwohl, bitte sieh?s mir nach, wenn ich nicht en Detail drauf eingehen werde...
Kein Problem, deine Antwort ist ausführlich genug!
Deine Vorstellungen (Staatsbetriebe... etc., etc., pp. ...) sind so weit weg von meinen eigenen...
Mag sein, aber ich habe da bislang leider auch kein fertiges Patentrezept parat. Ich sehe nur ganz klar, daß es so wie bisher nicht ewig weiter gehen kann, und dann denke ich eben darüber nach, wie man dieses Problem lösen könnte. Das mit den Staatsbetrieben war nur eine Idee dazu. Interessant finde ich beispielsweise auch das Freigeldkonzept, wie es Conny gern propagiert. Aber das ist dir vermutlich auch suspekt, oder?
Sie konnten zueinander nicht kommen, das Wasser war viel zu tief...
Wirklich? Ich bin mir da nicht so sicher. Ich habe schon damals, als wir diesen unglücklichen Disput im alten Forum hatten, nicht so recht verstanden, wieso das eigentlich so eskaliert ist. Ich hatte sehr das Gefühl, daß du mich da in eine falsche geistige Schublade gesteckt und mir dann Breitseiten verpaßt hast, die eigentlich für ganz andere Leute bestimmt waren. Vielleicht ging es mir umgekehrt auch so.
Und spätestens dann, wenn Du mit Nachbarn, Tanten und Freunden ankommst, die Dir was bestätigt, erzählt oder aufgeschrieben haben...
Interessanterweise kommt diese Argumentation häufig von Feministinnen. Die haben zwar selbst kein Problem damit, mit aus der Luft gegriffenen Zahlen um sich zu werfen, aber wehe, man zweifelt diese an - dann wird sofort gefragt, ob man denn eine Studie eines mit Titeln zugeschütteten Akademikers als Beleg vorweisen könne...
Jede einzelne ist mir suspekt, weil ich von irgendwem, aus welchen sozialistischen Gründen auch immer, kontrolliert und konditioniert werden soll.
Das setze ich nicht mit Sozialismus gleich. Ich sehe Sozialismus im reinen Wortsinne. Das Wort kommt von "sozial", und darunter verstehe ich, daß man Mitmenschen, die unverschuldet in Not geraten sind, unterstützt. Aber eben nur die und nur soweit man dadurch nicht selbst in Not gerät. Und wer durch eigene Schuld in eine Notlage gekommen ist, kann meiner Meinung nach auch gern selbst zusehen, wie er da wieder heraus kommt.
Alles, was irgendwie mit Kontrolle zu tun hat, ist für mich wieder ein ganz anderes Thema. Und das ist auch keineswegs nur ein Merkmal sozialistischer Staaten. So etwas findet man überall, wo die Obrigkeit dem Volk ihren Willen aufzwingen will. Sieh dir nur mal an, wie die Bürger in den USA teilweise gegängelt werden! Da darf man zwar oft ein ganzes Waffenarsenal besitzen, aber wehe, man wird als 17jähriger beim Oralsex mit einer 15jährigen erwischt... Und der Begriff "political correctness" ist nicht von ungefähr englisch.
Und Kapitalist bin ich ja auch keiner.
Das meinte ich auch nicht. Ich finde nur, daß man durchaus die Möglichkeit in Erwägung ziehen sollte, daß bestimmte Strömungen des Feminismus nur deshalb so populär werden konnten, weil sie gewissen Kreisen gerade recht kamen. Und daß diese Kreise meilenweit von jedwedem sozialistischen Gedankengut entfernt sein könnten.
Man muß ein Übel an der Wurzel packen, und dabei ist es immer hilfreich, genau zu wissen, welche Wurzel man anpacken muß, finde ich.
Du sagst, daran seien die bösen Unternehmer schuld, denen das ganz prima ins ausbeuterische Konzept passe
Nein. Die Unternehmer sind nicht böse. Sie nutzen nur, was ihnen geboten wird. Überhaupt führen viele Besitzer von Unternehmen diese heute ja gar nicht mehr selbst. Sie setzen dafür Manager ein, und da ist es noch einfacher, irgendwelche moralischen Bedenken gar nicht erst aufkommen zu lassen. Der Manager wird nach Erfolg bezahlt, und der Erfolg wird an der Profitspanne gemessen. Wie der Manager hohe Profte erzielt, ist sein Problem, damit hat man dann nichts mehr zu tun... Früher gab es tatsächlich Unternehmer, die Wert auf Tradition legten und niemals freiwillig das alte deutsche Stammwerk geschlossen hätten. Es gab auch Unternehmer, die sich ihren Mitarbeitern gegenüber sehr sozial verhielten. Im 19. Jahrhundert gingen manche von ihnen dadurch sogar pleite. Ein Manager lernt sowas heute zum einen nicht mehr, zum Anderen wird von ihm eben in erster Linie ein hoher Gewinn erwartet. Also versucht er, den zu erwirtschaften, mit allen Mitteln, die die Rahmenbedingungen ihm bieten.
...ich sage, der gefräßige, heillos überschuldete, alles und nix regulieren wollende Staat ist schuld...
Ja, aber wer steuert den Staat? Wer finanziert die Parteien? Woher stammten beispielsweise die Millionen, über die Herr Kohl damals nichts sagen wollte? Irgendjemand hat sie gezahlt und hat dafür eine Gegenleistung erwartet und bekommen. Ich weiß nur eines sicher: Ich war es nicht, und auch niemand sonst vom gemeinen Wahlvolk, den ich persönlich kenne.
Der kleine und auch so mancher mittlere Unternehmer sitzt dabei letztendlich im selben Boot wie das übrige Volk auch. Es kann nur wenige Superreiche geben, und wenn die immer reicher werden wollen, müssen zwangsläufig die übrigen Menschen ärmer werden. Das betrifft so jeden, der nicht zu den Superreichen im Lande zählt. Der Staat ist dafür nur ein Werkzeug.
Freundliche Grüße
von Garfield
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Gast,
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