Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

eine Zwischenbilanz...

DschinDschin, Sunday, 28.01.2007, 19:23 (vor 6889 Tagen) @ carlos

Als Wertkonservativer würde ich liebend gerne nicht nur Feminismus,
sondern auch dessen tiefer liegende Ursachen im sanften Sozialismus
typisch deutscher Ausprägung, in Kollektivismus und Totalitarismus (?Der
Terror des Gemeinsinns?) in einem Aufwasch ausradieren; ich will endlich
frei atmen können; soviel ist klar.

Mein lieber Carlos. Freiheit war ursprünglich nicht das Thema der Konservativen. Das Wesen des Konservativen ist ja gerade, dass er Bindungen bejaht: Bindungen hierarchischer Art (Treue zu Thron und Vaterland), Bindungen sozialer Art (Bindung an die Heimat, den Verein, die Gruppe), Bindungen normativer Art (Bindungen an Moral, Gesetz, Regelwerken), Bindungen an Traditionen und damit auch Bindungen an Geschlechterrollen, Rollen der Generationen etc.
Aus diesem Grund waren die Liberalen die eigentlichen Gegenspieler der Konservativen. Und Kapitalismus ist ein Kind des Liberalismus, so wie Nationalismus ein Bruder des Liberalismus ist.
Aber Du hast völlig Recht, Kollektivismus, Totalitarismus, Sozialismus und Feminismus sind Teil des gleichen Phänomens: der Vermassung des Menschen.

Besagte gesellschaftliche Verwerfungen lassen sich eben nur sehr begrenzt mit einer x-beliebigen Krankheit
vergleichen: Bei zweiter muß man diagnostisch und therapeutisch immer aufs
Ganze gehen und kann sich nicht auf das Herumdoktern an dem einen oder
anderen Symptom beschränken. Die kleinen, aber durchaus respektablen
Erfolge, die Eugen und Odin bisher errungen haben, lehren mich eben, daß
man, begrenzt auf das Thema Feminismus, auch kleinen Schritts
voranschreiten kann. Unendlich schwierig bleibt für mich die besagte
Themenbegrenzung alle Male, weil offensichtlich scheint, daß die Mehrzahl
der Artgenossen dort draußen nichts mehr fürchtet, als die eigene
Freiheit... Also gut... Läßt sich in meinem konservativen Sinne eben nicht
alles auf einmal erledigen, dann halt schrittweise, stückerlweise,
kleinweise nacheinander. Rom ist nicht innerhalb weniger Tage erbaut
worden, und wenn ich nochmals ehrlich zu mir selber bin: Immanuel Kant hat
seinen Kategorischen Imperativ ja bereits vor über 200 Jahren formuliert...
und nichts ist bis dato geschehen... Warum sollte ich mir selber die
eingeforderte, intellektuell flexible Disziplin hinsichtlich des eng zu
begrenzenden Themas ?Feminismus? verweigern?

Die Furcht vor der Freiheit ist ein Problem, das der Konservative nicht kennt, weil er eingebunden ist. Er ist frei in seiner Bindung. Er mag arm sein, aber er hat Würde, Würde in seinem Stand, in seinem Umfeld.
Der Liberale fürchtet die Freiheit nicht, weil er eine optimistische Sicht der Welt und ein optimistisches Eigenbild hat. Er will seines Glückes Schmied sein.
Der vermasste Mensch, der individualisierte Mensch fürchtet die Freiheit, weil er weder das Wertegerüst des Konservativen noch den Idealismus des Liberalen hat. Der vermasste Mensch ist wie ein Staubkorn in der Wüste, herumgeweht von Moden, Mythen und Marotten. Der Feminismus ist so eine Marotte.

Anders herum und jetzt mal ganz konkret gefragt: Angenommen, Bascha Mika
und Alice Schwärzer stünden vor mir und keiften schrillen Tones auf meine
armen Männerohren ein... Was würde ich wohl tun? Würde ich den beiden denn
wirklich den Vorschlaghammer über Kalotte und Fontanelle ziehen? Würde ich
das denn wirklich tun? Angenommen, Bascha Mika sagte mir ins Gesicht, ich
wäre ein Jammerlappen... Würde ich ihr eins auf die freche Weibsnuschel
geben...? Nein... Nein, ich würde garantiert nichts dergleichen tun,
sondern ich würde halt nolens volens spöttisch lachen und meiner Wege
ziehen... Rein gedanklich habe ich die beiden schon oft erwürgt; rein
gedanklich, wohlgemerkt... und rein gedanklich darf ich auch jederzeit zum
wütenden Wiederholungstäter mutieren...

Ach, wer ist schon Alice Schwarzer, wer ist schon Bascha Mika? Und das mit dem Jammerlappen, das ist ja lächerlich. Wer jammert den dauernd, sind das nicht die Feministinnen? Die Männerbewegung wird ihren Weg gehen. Die Hündinnen heulen, aber die Karawane zieht weiter. (Hehehe, und der Sultan hat Durst!!!) Widersprich keiner Frau, warte bis sie es selber tut.

Was bleibt? Zunächst einmal ein gerüttelt? Maß an Ernüchterung; sodann
aber auch eine in einigen Teilen gedankliche Neusortierung. Allianzen
werden geschlossen und wieder gelöst; so ist das schon immer gelaufen auf
dieser Welt. Und Manndat macht seine Sache wirklich formidabel.
Möglicherweise beginnt sich in unserem Sinne jetzt das eine oder andere zu
bewegen.
Okay... auch wenn?s mir selber ungemein schwerfällt und ich selber nun
gar keine Veranlassung dazu hätte... Ich biete Nick und Max zum zweiten
und jetzt auch garantiert zum letzten Male an, die sinnlosen Keilereien zu
beenden; bedingungslos, und ob mit oder ohne Romane überlasse ich dem
Belieben. Niemand hat etwas davon, wenn das Forum allenthalben zugemüllt
wird; weder die gemeinsame Sache, noch die Forenwelt insgesamt und auch
sonst niemand. So viel Verstand und allseitige Einsicht sollte doch drin
sein, finde ich.

Na ja, ein wenig Keilerei ist doch lustig. Schließlich ist das Gelbe Forum das wilde Forum. Wer es gesittet mag, soll doch im Manndat-Forum posten. Aber wenn ihr Frieden feiern wollt, bitte gerne. Und wer bringt das Bier mit? Ich bringe Brezeln, wenn es gewünscht wird.


carlos

DschinDschin

PS.: Carlos, wo nimmst Du die Power her?

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum