Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Zum argumentativen Weg

Wodan, Wednesday, 29.06.2005, 16:34 (vor 7467 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Re: Zum argumentativen Weg von Markus am 29. Juni 2005 11:55:37:

Hallo Wodan,
ich habe hier schon mehrfach gefragt, was denn die Erfolge dieser Alternativwege sind?

Mit "dieser" scheinst Du auf bestimmte Alternativen anzuspielen. Das tat ich nicht, sondern behauptete nur, daß es welche geben MUSS.

Die Erfolge des gemäßigten Weges sind da, allerdings nicht in Form von Gesetzesänderungen. Dies ist ein langer Weg. Überlege mal wie lange es den Feminismus gibt und hinterfrage nun mal den Umstand, dass GM auf gesetzlicher Ebene genau heute ein Thema ist.

Die Frage ist, wie sich GM in der Praxis gestaltet. Ich hege die Befürchtung, daß es eher zu einem weiteren Instrument der Frauenbevorzugung wird, wie dies schon beim ADG die Absicht war. Aber egal, Erfolge leugne ich nicht, finde aber, daß wir es uns ruhig leisten können, ungeduldig zu sein.

Der gemäßigte Weg sieht das Schreiben von sachlichen Petitionen vor,

Meinen Einwand (der nich gegen dieses Schreiben gerichtet ist, es nur für unzureichend hält) kennst Du: ich bin überzeugt davon, daß die zuständigen Stellen die sachlichen Argumente sehr gut kennen, aber aus ganz anderen Gründen oft nichts ändern WOLLEN. Solche Stellen erreicht man mit Argumentation nicht.

er findet sich in Jungenprojekten wieder, die zum Beispiel von www.majuze.de von Wolfgang Wenger

Ist eine private Initiative, nicht das Ergebnis von Eingaben und Petitionen.

oder dem Engagement von Christine, die mit ihrem Mann Vätern Unterkünfte vermittelt, deren Frauen mit Kindern innerhalb Deutschlands verzogen sind,

Dafür gilt das Gleiche. Solche Aktionen sind lobenswert, werden aber die feministische Staatslobby keinen Milimeter bewegen.

>Das sind Erfolge, die der gemäßigte Weg für sich in Anspruch nehmen kann.

Nein, das sind eben keine Erfolge, weil es private Initiativen sind.

Hier wird auch ein Bild nach außen getragen, das Zustimmungen in der Bevölkerung erzeugt und auch zum Nachdenken anregt.

So gesehen schon eher, aber dafür müßte das in die Medien und an jeder Litfaßsäule hängen. So werden nur die "bekehrt", die es immer schon waren.

Ich finde dieses Engagement, das sich nicht der Polemik bedient, schon sehr erfolgreich und würde dir darum wiedersprechen, wenn du sagst, dass sich nichts tut.

Habe ich ja nicht gesagt. Es geht nur viel zu langsam. - Aber mir kam es mehr auf eine simple Erkenntnis an, daher auch das Zitat: Vielfach sind die Änderungen, die wir anstreben, einfach nicht GEWOLLT. Wenn dieser Wille aber nicht auf vernünftiger Einsicht sondern auf hoch emotionalisierten ideologischen Dogmen oder schlicht auf pekuniären Gründen beruht - und das ist sehr oft der Fall - dann hilft auch keine rationale Argumentation dagegen, ob in Petitionen oder sonstwo.

Deswegen ist der argumentative Weg nicht falsch, zumal man sich und anderen auch über die eigenen Motive Aufschluß geben können muß, aber er taugt nur bedingt zur Durchsetzung des als richtig Erkannten (wohlgemerkt: des als richtig ERKANNTEN - die Grundlage bleibt also auch hier rational einsehbare Argumentation).

Ich sehe nicht, daß schon anderes versucht wurde, deswegen kann ich auch über Erfolge keine Auskunft geben. Aber es ist m.E. an der Zeit über alternative Wege zur Durchsetzung legitimer Rechte nachzudenken.

Schönen Gruß
Wodan


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