Re: Zum argumentativen Weg
Als Antwort auf: Zum argumentativen Weg von Wodan am 29. Juni 2005 11:11:
[quote]Ja. Du hast Recht, das ist ein Unterschied. Aber es muß auch die Frage erlaubt sein, ob hier auf argumentativem Weg etwas erreicht werden kann.
Hier bin ich - obwohl Anhänger vernünftiger Argumentation - sehr skeptisch.
Argumente liegen seit längerem auf dem Tisch. Was passiert? Gibt es vielleicht andere, pekuniäre oder emotionale Faktoren, die rationaler Argumentation im Wege stehen? Ich meine ja. Nur ein Beispiel aus einem anderen Bereich, dem Problem Häuslicher Gewalt:
"Angesichts der offensichtlichen Selektivität,
mit der häusliche Gewalt gesehen
und bearbeitet wird, stellt sich mit einiger
Dringlichkeit die Frage, wie es denn sein
kann, dass sich auch in einer wissenschaftlichen
Zivilisation realistische Sichtweisen
und effektive Präventionsstrategien
nicht durchsetzen können, obgleich
die entsprechenden wissenschaftlichen
Befunde für jedermann frei zugänglich
sind und in den Ministerialbürokratien an
sich der internationale Forschungsstand
zur Kenntnis genommen und zur Grundlage
der Politik gemacht werden sollte."
[...]
"Die Einseitigkeiten der Gewaltschutzpolitik
sind insofern teilweise
durchaus gewollt und werden sorgsam gehütet."
(Michael Bock, Häusliche Gewalt...In: Der Bürger im Staat 53/1 (2003), S. 30)
Wenn man also erlebt, daß und wie vernünftige Einsichten ad acta gelegt, totgeschwiegen oder allenfalls in freundlich Briefchen unter Zuhilfenahme von ideologisch vorgefertigten Textbausteinen "beantwortet" werden, dann bleibt oft nur Zynismus.
Wir brauchen noch weitere Methoden neben dem vernünftigen Diskurs.
Gruß
Wodan[/quote]
Hallo Wodan,
ich habe hier schon mehrfach gefragt, was denn die Erfolge dieser Alternativwege sind? Ich habe darauf hier nie eine Antwort bekommen. Die Erfolge des gemäßigten Weges sind da, allerdings nicht in Form von Gesetzesänderungen. Dies ist ein langer Weg. Überlege mal wie lange es den Feminismus gibt und hinterfrage nun mal den Umstand, dass GM auf gesetzlicher Ebene genau heute ein Thema ist.
Der gemäßigte Weg sieht das Schreiben von sachlichen Petitionen vor, er findet sich in Jungenprojekten wieder, die zum Beispiel von www.majuze.de von Wolfgang Wenger oder dem Engagement von Christine, die mit ihrem Mann Vätern Unterkünfte vermittelt, deren Frauen mit Kindern innerhalb Deutschlands verzogen sind, damit diese Kontakt zu ihren Kindern halten können.
Das sind Erfolge, die der gemäßigte Weg für sich in Anspruch nehmen kann. Hier wird auch ein Bild nach außen getragen, das Zustimmungen in der Bevölkerung erzeugt und auch zum Nachdenken anregt.
Ich finde dieses Engagement, das sich nicht der Polemik bedient, schon sehr erfolgreich und würde dir darum wiedersprechen, wenn du sagst, dass sich nichts tut. Darum jetzt mal wirklich konkret die Frage, was hat dieser andere Weg bereits geschafft , wie genau funktionert dieser andere Weg und welche Änderungen versprichst du dir davon in der Zukunft, wenn du ihn für so unverzichtbar hälst. Ich habe das bis heute nicht verstanden und frage auch deshalb nach den Erfolgen, weil der sachlich argumentative Weg immer mit genau den selben Worten in Frage gestellt wird.
Gruß, Markus
gesamter Thread:
- @Doink -
Markus,
28.06.2005, 18:30
- Re: Bitte löschen - Markus, 28.06.2005, 19:11
- Zum argumentativen Weg -
Wodan,
29.06.2005, 14:11
- Re: Zum argumentativen Weg -
Markus,
29.06.2005, 14:55
- Re: Zum argumentativen Weg - Wodan, 29.06.2005, 16:34
- Re: Zum argumentativen Weg -
Doink,
29.06.2005, 22:42
- Re: Zum argumentativen Weg -
Markus,
30.06.2005, 02:37
- Re: Zum argumentativen Weg - Markus, 30.06.2005, 02:40
- Re: Zum argumentativen Weg - Wodan, 30.06.2005, 13:19
- Re: Zum argumentativen Weg -
Markus,
30.06.2005, 02:37
- Re: Zum argumentativen Weg -
Markus,
29.06.2005, 14:55