Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wieczorek-Zeul ruft zum Kampf gegen Beschneidung von Frauen auf

Frank, Friday, 15.04.2005, 20:14 (vor 7548 Tagen)

NATITINGOU. Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) hat während eines Besuchs im westafrikanischen Benin zum Kampf gegen die Beschneidung von Mädchen und Frauen aufgerufen. Weltweit würden jeden Tag 6 000 Mädchen und Frauen an ihren Genitalien verstümmelt – „das muss aufhören“, sagte Wieczorek-Zeul am 9. April bei den Feiern zum offiziellen Ende der Tradition der weiblichen Beschneidung in Benin. Zugleich begrüßte sie die Entscheidung der beninischen Regierung, die Genitalverstümmelung von Frauen seit Anfang 2003 gesetzlich zu verbieten.

Mit ihrer Reise wollte Wieczorek-Zeul ein Zeichen der Ermutigung und Unterstützung für alle setzen, die gegen die Genitalverstümmelung von Frauen kämpfen. Nach ihren Angaben sind von dem „grausamen und lebensgefährlichen Eingriff“ weltweit 130 Millionen Frauen betroffen. Die Genitalverstümmelung sei ein Verstoß gegen die Menschenrechte. Sie nehme Mädchen und Frauen einen kleinen Teil ihres Körpers – „und einen großen Teil ihrer Würde“.

Es ist das erste Mal, dass ein Land, in dem die weibliche Beschneidung praktiziert wird, das Ende dieser Tradition mit einer Feier auf nationaler Ebene zelebriert. Die beninische Regierung will auch das so genannte Maputo-Protokoll für Frauenrechte der Afrikanischen Union ratifizieren, das ein Verbot der Genitalverstümmelung fordert. Das Beispiel Benins könne Frauen in anderen Ländern Mut machen, weiter gegen diese Praxis zu kämpfen und nicht aufzugeben, so Wieczorek-Zeul.

Der Kampf gegen die Genitalverstümmelung sei jedoch noch nicht beendet. Rückfälle gelte es zu verhindern. Dank intensiver Aufklärungskampagnen ist die Beschneidung zwar in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen; nach Angaben von Gesundheitsexperten und Dorfbewohnern wird sie jedoch bis heute noch praktiziert – vor allem in ländlichen Gegenden und in Gegenden, in denen die Praxis tief religiös verwurzelt ist.

Mit Hilfe der deutschen Nichtregierungsorganisation INTACT klärten örtliche Hilfsorganisationen in einer mehrjährigen Kampagne die beninische Bevölkerung über die Genitalverstümmelung von Frauen auf, die besonders im Norden des Landes verbreitet war. Auch die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) ist in dem Bereich aktiv. Inzwischen sollen laut INTACT alle bekannten Beschneider und Beschneiderinnen ihre Arbeit eingestellt haben.

Die Beschneidung von Frauen gilt offiziell als Menschenrechtsverletzung und ist in vielen Ländern verboten, darunter auch in Deutschland. Die Genitalverstümmelung wird noch in 28 Ländern der Welt praktiziert; vor allem in Afrika, aber auch in einigen arabischen und asiatischen Ländern./afp

Quelle: Deutsches Ärzteblatt; http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=19765

Genitalverstümmelung ist verabscheuungswürdig... wenn Frauen und Mädchen die Opfer sind.
Genitalverstümmelung ist nicht einmal eine Erwähnung wert... wenn Männer und Jungen die Opfer sind.
Denen macht es anscheinend Spaß. Warum sonst werden ihre Genitalien schätzungsweise sechs Mal so häufig beschnitten wie die von Frauen und Mädchen?

http://www.vafk-schwaben.de/downloads/Beschneidung.pdf


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