Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Nick & Max

DvB, Sunday, 21.11.2010, 06:14 (vor 4930 Tagen) @ Zeitgenosse

Eine menschliche Gesellschaft muß sich doch Normen geben. Es muß ein
Reglement des Zusammenlebens geben.

Nur in dem Maße, wie das zur Organisation notwendig ist. Eine Überreglementierung führt zu Matriarchat, Stagnation und Zerfall.

Die universellen Rechte sind ein Abstraktum. Ihr verwechselt Metaphysik
mit Staat.

Nein. der Staat ist seit je her institutionalisierte Metaphysik.

Hier scheint mir auch der Knackepunkt zu liegen: Ihr wollt nur
eine andere Rechtsetzung, nämlich durch den Klerus statt durch die
Parlamente.

Es scheint, ich bin im antiegalitaristischem Bunde der einzige Klerus-Gegner.
Aber selbstverständlich hättest Du Dir denken können, daß man keine christischen oder sonstwiereligiösen Ambitionen haben muß, um parlamentaristisches Idiotentum abzulehnen.

Ein Glaubensystem, eine Ideologie, ein Wertempfinden setzt und verbreitet
Meinungen, die über ihre Anhänger dann gesellschaftlich machtwirksam
werden. Nie und nimmer regnet aber ein Recht vom Himmel herab. Es wird
immer von Menschen nach bestimmten Vorstellungen geschaffen. Wer die
Vorstellung prägt hat die Macht. Das nennt sich geistige
Führerschaft
.

Und die ist männlich. Warum sollte er Weibern oder Kindern Rechte verleihen, die ihm unzweckmäßig oder unpassend erscheinen?

In der Tat hat er das in Wirklichkeit auch niemals getan. Vielmehr ist der Feminismus, ebenso wie der Parlamentarismus, reines Kaspertheater für die dumme Masse, um die wahren Machtgefüge zu vertuschen.

Wer stellte denn das universelle Recht fest? Wer liest es aus den Sternen
am Abendhimmel oder aus dem Schwalbenflug und gösse daraus Alltagsnormen
... ? Die Machthaber! Die Auguren, der Pontifex Maxismus aus dem Blut des
weißen Opferstieres. Das war das scheinbar göttlich legitimierte Recht
Roms. Der Katechismus der Katholiken hat durchaus keine andere Qualität.

Konstantin der Große war der Machtverleiher. ;)

Aber was soll der Staat nun konkret garantieren? Wo fängt das an, wo
hört das auf? Das sind Fragen, die ganz konkret von Menschen hienieden
ausgefochten werden müssen.

Das ist doch leicht abzuleiten aus dem Zweck einer Kultur:
Sie soll das Überleben der Zufälligkeit entreißen, es sicherer machen. (Und zwar für Männer - denn die haben sie erfunden.) Im weiteren auch sonst diversen Lebensinteressen dienen. (Wozu zweifellos natürlich auch der Schutz des Eigentums der Männer - unter anderem also ihrer Familien - zählt.)

Das steht nicht in den Sternen geschrieben.
Das wird ausgefochten in einem diesseitigen Machtkampf.

Den ausschließlich Männer ausfechten.

Und was in den
Büchern toter Götter steht hat darauf wenig Einfluss.

Da irrst Du Dich gewaltig. Die Religionen wurden nicht aus Jux und Dollerei erfunden. Sie sind kulturgebärend und -tragend. Nicht zufällig: "Kultur". Sie sind Mythologisierungen ewiger Prinzipien oder Naturgesetze, ohne die eine Kultur nicht bestehen kann


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