Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Was die Männerbewegung will

Andreas, Sunday, 18.04.2004, 14:59 (vor 7345 Tagen) @ Emmalein

Als Antwort auf: Re: Was die Männerbewegung will von Emmalein am 18. April 2004 11:05:46:

Hallo Emmalein,

Ich habe darüber vor kurzem einen Artikel im Spiegel gelesen, dass viele Unterschiede in der deutschen Statistik dazu vor allem aus den Kriegszeiten stammen. Wenn das stimmt, könnte sich ja die Statistik jetzt immer mehr angleichen. Man kann also zumindest anzweifeln, ob diese Todesberufe sich in diesem Mengen zeigen, zumal hier in Deutschland. Die Anzahl der Männer, die im Bergbau dienen, ist drastisch reduziert worden ("Zechensterben im Ruhrgebiet und in Ostdeutschland). Von daher dürfte auch das Problem der "Staublunge" zumindest hier in Deutschland von selbst immer mehr abnehmen.

Arne scheint sich hier auch im wesentlichen auf einen Bericht der WHO zu beziehen. Es kann sein, daß diese Statistik auch die Situation in anderen Ländern erfaßt, wie bspw. China, wo jährlich zigtausende von Männern in den Bergwerken sterben, weil die Regierung dort die Sicherheitsvorschriften nur unzureichend durchsetzt.
Der Weltgesundheitsbericht der WHO Ende der 90´er Jahre bemängelte vor allem Defizite in der Prophylaxe. Männer sind nur sehr selten Gegenstand der prophylaktischen Medizin. Ebenso gibt es Defizite in der Altersforschung. Insgesamt betrachtet - man muß in dieser Hinsicht noch nicht einmal auf Einzelbereiche eingehen - ist es ein Skandal erster Klasse, daß die Regierung und die Gesundheitsbehörden die frühe Mortalität bei Männern so gelassen hinnmmt wie sie das gegenwärtig tut. Es geht hier immerhin um 7 Jahre! Normalerweise könnte man durchaus verlangen, daß hier massive Programme zur Männergesundheit und Gesundheitsaufklärung aufgelegt werden - stattdessen werden überall Frauengesundheitszentren eingerichtet.

Wegen Geldmangels sind die meiten Frauennachttaxi-Projekte in den Grossstädten eh eingestampft worden.

In meiner Stadt gibt es mittlerweile Nachtbusse von 1 bis 3. Die sind zwar nicht 100%ig sicher, aber besser, als wenn irgendwelche Teenager nachts trampen. Meine Eltern hatten davor, dass ich das tun wurde damals eine Heidenangst. Männlichen Freunden von mir ist das nie passiert, dass die Eltern eine derartige Angst davor hatten. Und ein bisschen präsent ist diese Angst vor Vergewaltigung abends beim Ausgehen bei mir immer noch.. Übrigens werden weniger Männer als Frauen "draussen", also nicht im Gefängnis vergewaltigt, sagt wenigstens die Statistik des BKA aus.

Offengestanden glaube ich, daß hier Frauen Opfer ihrer eigenen Propaganda geworden sind. Das ständige Abstempeln der Männer als "potentielle Vergewaltiger" hat nun dazu geführt, daß Frauen hinter jedem Mann einen Vergewaltiger vermuten. Es gibt übrigens auch noch andere Gewaltverbrechen neben der Vergewaltigung. Wenn ich die Lokalzeitungen unserer Stadt lese, dann stelle ich fest, daß weit häufiger Männer Gewaltverbrechen zum Opfer fallen (Messerstecherei, Überfälle mit Gewalteinwirkung) als Frauen einer Vergewaltigung. Wenn ich nachts durch die Stadt laufe, werde ich statistisch gesehen eher Opfer eines Gewaltverbrechens als eine Frau.

- Insbesondere sei in diesem Zusammenhang auf die Bereiche häuslicher und sexueller Gewalt verwiesen. Was häusliche Gewalt angeht, wissen wir seit Jahren, dass dabei die Täter mindestens zur Hälfte weiblich sind. Es gibt bisher nur zwei Hilfsprojekte für männliche Opfer dieses Delikts (in Berlin und in Oldenburg), beide erhalten bislang keinerlei staatliche Unterstützung.

Welche Statistik sagt das aus? Woher hast Du diese Daten?

? Die Quellen wurden hier im Forum schon tausend mal gepostet?

- Frauen dürfen zur Bundeswehr, Männer müssen dorthin. Das ist mit dem Gleichheitsgrundsatz der Verfassung nicht zu vereinbaren.

Hat das Bundesverfassungsgericht vor kurzem aber anders gesehen. Da hatte jemand gegen seine Einberufung geklagt. Hat aber nichts ergeben. Stand glaub ich auch im Spiegel. Ich such mal, vielleicht find ich den noch.. Liegt hier begraben unter lauter Büchern über handlungsorientierte Didaktik.

Die Urteile des Bundesverfassungsgericht sind - mit Verlaub - sehr zeitgeistkonform. Die Begründung, mit der die Klage seinerzeit abgewiesen wurde, war mehr als fadenscheinig. Fakt ist, daß die derzeitige Regelung schon allein der Logik widerspricht. Die Begründung (des Bundesverfassungsgerichts), der Wehrpflichtartikel kollidiere nicht mit dem Grundsatz der Gleichheit von Männern und Frauen, da er denselben "Verfassungsrang" hat, empfinde ich persönlich als absolute Verarschung. Ich überlasse es der Phantasie des Lesers, sich die Konsequenzen einer solchen Begründung mal zu überlegen.

Nun ja, ich weiss nicht genau, ob es ähnliche Folgen für die Fruchtbarkeit und das Wasserlassen bei bestimmten Formen der Beschneidung für Jungen gibt wie bei Frauen (die Schwangerschaft kann erschwert werden, es kann extrem schmerzhaft werden, Wasser zu lassen, vor allem bei der pharaonischen Beschneidung, die es in Ägypten immer noch gibt). Soweit ich weiss, werden die medizinischen Folgen für Jungen als weniger gravierend beurteilt(meine Schwester,damals eine Krankenschwester, hat mir vor Jahren dazu mal einen Zeitungsartikel gegeben. Ich könnte sie, wenn es Dich interessiert, danach noch mal fragen).

Wenn der Penis eines Jungen verstümmelt wird, dann hat er mit Sicherheit auch Probleme mit dem Wasserlassen und mit der "Fruchtbarkeit". Das sollte wohl offensichtlich sein. Und wenn Arnes Zahlen stimmen (ich selbst habe darüber noch keine Zahlen gelesen), dann gehe ich schon davon aus, daß die medizinischen Folgen für Jungen gravierend sind. Der Zeitungsartikel sollte eigentlich relativ uninteressant sein, da ich nicht glaube, daß Zeitungen in dieser Hinsicht wirklich "objektiv" berichten.

Grüße
Andreas


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