Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Männer sterben als Soldaten in Afghanistan. Frauen.....

Goofos @, Saturday, 12.09.2009, 05:05 (vor 5952 Tagen) @ Donna Amaretta

Nein, wenn man erst auf Frauen einreden muß, bis sie begreifen und es
Thema wird, verliert man sicher die Geduld. Aus diesem Grund ist es ja
gerade so wichtig, das es Frauen gibt, die sich aus eigenem Antrieb und
von Herzen für Männerthemen interessieren und einsetzen. (Ich weiß nicht,
ob du bei femdisk liest, einen Gedankenaustausch zum Thema Frauen in
der Männerbewegung hatte ich in Frauen mit an Bord? angeregt.
Das nur nebenbei )

Du übersiehst dabei ein bischen genau den Punkt den ich kritisiere. Es geht mir sicherlich nicht darum auf einer Frau rumzuhacken weil sie sich aus eigenem Antrieb dazu geäußert hat. Es geht darum, dass ich bei vielen Themen darauf warten muss, und derweil reden kann so viel ich will, bis sich eine Frau dazu äußert. Umgemünzt auf die Soldaten in Afghanistan könnte man sagen: Was soll ich mich beschweren? Es hört doch sowieso niemand zu den meine Probleme interessieren.

Der Afghanistan Einsatz geniest sowieso ein mieses Ansehen bei den Bundesbürgen. Würden sich die Soldaten zu Wort melden, wäre das allerhöchstens Wasser auf die Mühlen der Gegner des Afghanistan Einsatzes. Es ginge nicht um die Situation der Soldaten, sondern um den Einsatz ansich. Was wohl auch nicht gerade sehr aufbauend sein dürfte zu hören, dass der Einsatz doch eigentlich sowieso für die Katz ist, überflüssig ist etc. und man dafür seinen Kopf hin hält.

Das letzte mal im Fernsehen, wo es dann tatsächlich um die Soldaten ging, hat man eine Frau (psychologische Betreuung der Soldaten) begleitet und angehört. Anders scheint es nicht zu gehen, es muss sich erst eine Frau dazu äußern bis es irgendjemanden wirklich interessiert. Es gibt oder gab mehrere Themen die genau nach diesem Schema ablaufen.

Deine Argumente verstehe ich ebenso wie deine Verärgerung.
Mir ist es jedoch lieber, eine sagt was als das keiner seine
Stimme zu Gehör bringen kann. Es könnte auch der Beginn zu weiteren
Überlegungen zum Thema Afghanistan und den Zuständen dort, zu den
Problemen vor Ort und den Problemen nach Heimkehr ( sofern noch am
Leben...:-( ) der Soldaten sein. Einer, in diesem Fall Eine, bringt das
Thema ins Gespräch, weitere könnten folgen, nachdem der Stein ins Rollen
gekommen ist. Sollte man nicht ein paar Schritte weiterdenken und auch
die Möglichkeiten sehen, anstatt sich kurzsichtig zu ärgern?

Ich persönlich sehe das eigentlich nicht so kurzsichtig, ich sehe das eigentlich auch nicht mal als ein ideologisches, maskulistisches Thema. Aus meiner Sicht, wenn man weitere Überlegungen zu dem Thema macht, sich damit beschäftigen will und es lösen will, muss man sich irgendwann der Frage stellen Wem oder Wem eben nicht zugehört wird um sowas frühstmöglich zu verhindern.

Und aus diesem Grund habe ich auch so heftig auf die Beiträge in diesem
Strang reagiert. Wenn mir an einem Thema etwas liegt und ich es auch
weitertrage, dann dürfen die Mitstreiter gewisse Grenzen nicht
überschreiten, und wenn ich den Eindruck bekomme, das, und zwar nicht
ironisch gemeint, die Schreiber sich über weibliche Tote freuen
würden, wenn Häme und Gemeinheit die Beiträge dominiert, dann ist das
meiner Ansicht nach nicht mehr human. Es ist unmoralisch, es sprengt
die Grenzen das Anstands. Ich habe mich regelrecht geschämt, hier
registrierter User zu sein, nicht das erste Mal, aber selten so schlimm,
das ich denke ich haue ab, das ist nicht mehr vertretbar für mich.

K.A. wie man das erklären soll. Für mich ist dabei schon eine Grenze des guten Geschmacks überschritten. Mein letzter Stand (ich glaube von 2008) zum Frauenanteil in der ISAF Truppe ist etwas um die fünf-komma-irgendwas. Ich denke kaum, dass der Anteil beträchtlich gestiegen ist. Es deutet alles darauf hin, dass der weit größte Teil im Sanitäterbereich ist. Dort wo die Kugeln fliegen, wo es richtig gefährlich werden könnte usw. findet man auch in Berichten, Bildern usw. immer nur männliche Soldaten. Bei den Toten waren es, wie wir wissen, auch nur Männer. Trotzdem kann man auf die Seite der Bundeswehr gehen und wird überall von Frauen angelacht, es wir einem geradezu aufgedrängt. Es werden den Frauen in der Bundeswehr viele Zugeständnisse gemacht, es wird sich mit ihnen befasst und besonders beachtet. Es werden Studien angefertigt die die Situation der Frauen in der Bundeswehr untersuchen (und man hat sich im Gleichstellungsplan meiner Meinung nach nur darauf festgelegt die Situation der Frauen zu untersuchen). Manchmal frage ich mich welchen Anteil eigentlich die Gleichstellungsbeauftragen ausmachen. Egal zu welchem Thema äußert sich ein Verteidigungsminister mit "Soldatinnen und Soldaten", auch noch an erster Stelle so, dass man meinen könnte in Afghanistan sind vorwiegend Frauen stationiert. Überhaupt wie sich die Bundeswehr dazu gibt könnte man meinen die Bundeswehr strotzt nur so vor weiblichen Soldaten. Zu allem Überfluß kommen noch die Feministinnen dazu, von denen man so Kommentare lesen kann, dass sie sich beteiligen würden um Frauen zu verteidigen, schützen, helfen... Natürlich preist man es auch als eine der größten Errungenschaften der Frauenbewegung, der Gleichberechtigung, das Stürmen einer Männerbastion an, dass Frauen in die Bundeswehr können. usw. usf.

Das nur mal so frei aus dem Kopf. Aber da frage ich mich ganz ehrlich: Wo sind die alle? Obwohl man uns immer wieder irgendwie, durch Vehemenz die Frauen sichtbar machen, hervorheben und dabei viel von Gleichberechtigung zu reden, weiß machen will, dass dort ungeheuerlich viele Frauen sein müssen. Dabei ist bei mir die Grenze schon überschritten wenn am Ende nur tote Männer im Sarg liegen und man sich trotzdem nicht zu Schade ist die immergleiche Gleichstellungrethorik zu bemühen. Da muss ich schon rethorisch fragen dürfen wo denn eigentlich bei all den ungeheuerlichen Vorsätzen und Bemühungen die toten Frauen sind?


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