Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

interessantes in der taz

Salvatore Ventura @, Wednesday, 16.08.2006, 13:32 (vor 7054 Tagen) @ Rüdiger

Genauso hab ich das in meinem ersten Post gemeint, als ich sagte, es gäbe keine Krise der Männlichkeit. Es gibt schon eine Krise, in der steckt unsere Gesellschaft als Ganzes. Dass Männlichkeit diskreditiert wurde, nimmt ihr nicht ihren Wert. Nur sie wird mittlerweile auch von Männern anders interpretiert: Das Thema Freiheit hat eine größere Bedeutung bekommen. Es ist tatsächlich so, das viele Männer heute erkennen, in welcher Tretmühle sie über Jahrzehnte gefangen waren. Deshalb steigt auch ein spürbarer Teil aus diesem System aus. Das Patriarchat alten Zuschnitts ist für viele Männer(lange nicht alle) keine Option mehr, die feministische Welt aber schon gar nicht. Schon mehren sich die Stimmen, die das Patriarchat zurück haben wollen. Nicht, weil es gut für Männer wäre: Man hat schon erkannt, dass das nicht so ist. Nein, weil es gut für Frauen wäre und für eine Funktionieren der Gesellschaft so wie wir sie kennen. Auch Eva Hermann redet in erster Linie davon, was gut für Frauen wäre.
Nur interessiert viele Männer von heute nicht mehr, was gut für Frauen wäre, sondern was gut für sie selbst ist. Die abschließende Antwort darauf ist zwar noch nicht gegeben, aber die Nervosität steigt.
Esther Vilar hat behauptet, Männer würden niemals erkennen, wie sie ausgetrickst werden, weil ihnen das Urteil der Frauen einfach zu wichtig wäre. Sie hat sich geirrt. Der Feminismus hat ihnen die Augen geöffnet, ohne es gewollt zu haben.
Es ist mir schon klar, dass wir hier nach wie vor von einer Minderheit sprechen. Diese Minderheit ist allerdings bereits groß genug, um Politik und Feuilleton in Aufruhr zu versetzen.

Ciao
Salvatore


gesamter Thread:

 

powered by my little forum