Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Frauen in Guerilla-Bewegungen

Hemsut, Friday, 22.05.2009, 11:16 (vor 6062 Tagen) @ Goddiejens

... Wahnsinn. Selten so viel linke Propaganda auf einem Haufen gelesen *würg*. Nur ein paar lohnen sich des Kommentars, der Rest ist wohl eher für die virtuelle Mülltonne, daher

[snip]

Die Lateinamerikaner sind Machos, dem Machismus verfallen.

... ihr lernt es nicht mehr. Macho bedeutet "männlich". Nicht mehr und nicht weniger. Was ihr meint, ist der "machista", der dem Männlichkeitswahn Verfallene (obwohl diese Definition auch ihren Haken hat). So schwer ist Spanisch doch nun wirklich nicht, als daß man nicht endlich diese Unterschiede begreifen könnte...

Häufig ist in
Lateinamerika Frauenüberschuß vorhanden.

Belege?

Dennoch kämpfen beispielsweise in
der größten Guerrilla-Organisation dort, der kolumbianischen FARC-EP, viele
Frauen.

... warum "dennoch"?

[snip]

Fallen Männer im Guerrillakrieg, dann ist es
so, daß entsprechend den Möglichkeiten der Guerrilla die hinterbliebenen
Frauen mit den Kleinkindern unterstützt werden. Sei es durch gelegentliche
Geldzuwendungen, sei es durch Naturalienhilfe.

... Original aus "Animal Farm": "Die Kinder der Revolution müssen unterstützt werden." Was für ein Schmarrn. Beim Guerrillakrieg in Süd- und Mittelamerika ging es schon immer darum, die eigenen Pfründe zu sichern bzw. an die Pfründe der anderen heranzukommen. Wer das nicht kapiert, hat sich noch nie mit der Geschichte Süd- und Mittelamerikas beschäftigt: Jesuitenstaat, linker Diktatorenstaat in Paraguay im 19. Jahrhundert, Abspaltung Uruguays usw. usf.


-2- Nicht selten stammen die Guerilla-Kämpferinnen aus Hinterbliebenen

[snip]

... das hat Nikos bereits trefflichst kommentiert.

Natürlich droht festgenommenen Guerrilla-Kämpfern ebenfalls schwere Folter
einschl. sexueller Folter sowie die Ermordung.

... ach? Tatsächlich?

Anders ist es bei den Regierungssoldaten. Geraten sie in Gefangenschaft,
wird ermittelt, inwiefern sie an Verbrechen am eigenen Volk beteiligt
waren.

... die werden nicht gefoltert und ermordet? Erzähl Sachen...!

(Ich weiß aus den Philippinen, daß die revolutionären Kräfte vor Ort
da sehr genau dokumentieren, wer an Massakern und Kriegsverbrechen
beteiligt gewesen ist. Zeugen werden befragt und festgehalten. Die
Guerrilla-Einheit, welche Gefangene macht, fragt bei den übergeordneten
Kommandostellen kurzerhand an, ob gegen die Gefangenen in jedem Einzelfall
was vorliegt. Liegt was vor, dann kommt der Beschuldigte vor ein
"Volksgericht" und wird mit Verwarnung oder Wiedergutmachung bei geringeren
Vergehen und mit Todesstrafe bei schwerwiegenden Verbrechen bestraft.

... *pruuuust* - woher hast du denn diese Weisheit? Volksgericht - das klingt wie... was war das nur?... ach ja, Freislers Volksgerichtshof. Da kamen die auch alle mit einer Verwarnung oder Wiedergutmachung davon bei "geringeren Vergehen". Weiß heute jedes Kind.

Gefoltert wird bei NPA und FARC-EP nicht, sondern Gefangene werden entspr.
internationalen Konventionen behandelt.

... na sicher doch. Auch wenn ich Ingrid Betancourt nicht schätze, tät mich interessieren, was sie dazu zu sagen hat. Ob sie dir zustimmt? Oder die hunderten anderen Geiseln der FARC?

An welche sich die Gegenseite, die
Streitkräfte der Philippinen, nicht halten. Der Terror der Regierenden
richtet sich zumeist auch in Gestalt von Todesschwadronen gegen die
Angehörigen von Guerrilleros, gugelt mal Rebelyn Pitao.)

... weiß du was? Wenn du so schlau bist, dann beschäftigst du dich mal gaaaanz fix mit der Geschichte des Staates Argentinien. Oder Chiles. Oder Paraguays. Und dann reden wir nochmal darüber, wessen "Todesschwadronen" wie viele Mitmenschen auf dem Gewissen hat. Unbestritten, daß die jeweiligen Regierungen auch keine Unschuldslämmer waren, aber die sog. Opposition in Form der Guerilla stand dem in absolut nichts nach.

[snip]


Ansonsten, die NPA zwingt niemand zum bewaffneten Kampf. Sie besteht
ausschließlich aus Freiwilligen. Der Großteil ihrer Kämpfer wird von den
personell relativ kleinen Guerrilla-Einheiten vor Ort dann mobilisiert,
wenn eine größere Offensive geplant ist und durchgeführt wird. Da werden
Männer und Frauen gleichermaßen mobilisiert.

... du hast die Kindersoldaten vergessen, die von jeder Guerilla, egal wo auf dieser Welt, mit Vorliebe eingesetzt werden.

Können die zierlichen Frauen
die schweren Handfeuerwaffen nicht über mehrere Kilometer selbst tragen,
nehmen ihnen körperlich stärkere Männer dies ab.

... oh, das ist aber lieb von den Männern, oder? Wer seine Ausrüstung nicht selber durch den Dschungel schleppen kann, der sollte vielleicht überhaupt nicht mit. Ich mein, der Mann trägt die Ausrüstung seiner Mitguerilliera, während sie was was tut? Sich die Gegend angucken? Jaguare (ich mein die Tierchen) zählen, Baumbestimmungen durchführen oder die Karte verkehrt herum halten? Und wenn´s dann zum Angriff kommt, ist der Mann so fix und alle vom Ausrüstung schleppen, während die Mitguerilliera frisch und frei ihre Kalaschnikow ergreift und sich vor lauter Übungslosigkeit erstmal selber in die Füße ballert? Erzähl uns hier keine Märchen, o.k.?

Im Hinterhalt bekommen die
zierlichen Frauen natürlich ihre Waffen zurück und sind dann genauso am
Feuergefecht beteiligt wie die Männer.

... wie oben beschrieben: Frau ballert ziellos in der Gegend herum, während der Mann das auch noch ausbaden muß.

Die medizinische Versorgung wird vorrangig von Frauen geleistet, denn
Frauen sind zur Pflege nun mal besser geeignet. Sie sind häuslicher,
hygienischer, umsorgender. Natürlich gibt es auch männliche Sanitäter und
Ärzte in den Guerrilla-Organisationen.

... natürlich! Alles schön paritätisch besetzt. Gaaaaanz wichtig!

Diese Propaganda ist an Plumpheit kaum zu
überbieten, denn "die freien philippinischen Bauern" sind als Landarbeiter
zum Tagelöhnerdasein ohne jede soziale Absicherung verurteilt, hungern
heutzutage oft und können jederzeit als NPA-Verdächtige zum Folter- und
Mordopfer der Armee oder der Todesschwadronen werden ... ihre Angst vor dem
angelbichen Schreckensregime der NPA hält sich sehr in Grenzen, zumal die
NPA bei manchem Notfall sogar ihren Arzt für sie bereithält, der als
einziger Arzt in der ganzen Gegend gratis was für sie leistet... .)

... wie gesagt. Guck dir mal in einer ruhigen Minute den Film "Animal Farm" an. Nichts anderes dabei tun, keine Chipstüten aufreißen oder nebenbei telefonieren. Hör genau zu, sieh dir die Bilder genau an. Dann gehst du in dich und denkst scharf nach: wem ging es wann besser? Und warum war das so? Und wenn du soweit bist, nimmst du ein Geschichtsbuch zur Hand und stellst dir weitere Fragen: Warum z.B. wurde in Brasilien die Monarchie abgeschafft und von wem? Wie konnte es dazu kommen, daß Paraguay im 19. Jahrhundert mehr als 1/3 der Bevölkerung im Triple-Allianz-Krieg verlor und wer war da gerade am Ruder? Warum kommt es immer wieder zu Entführungen durch sog. "Rebellen"? Letztendlich läuft es auf die Frage hinaus: Was läuft falsch?


Wer bei Feuergefechten seitens der Guerrilla zum Einsatz kommt, wurde
zuvor gut militärisch trainiert. Disziplin ist das A und O. Verkommt eine
Guerrilla zur marodierenden Räuberbande, dann verliert sie im Volke
jegliche Basis und ist rasch am Ende. Die NPA respektiert Frauen vollkommen
und duldet in ihren Reihen keine sexuellen Übergriffe oder
Vergewaltigungen. Die ihr angeschlossenen Kämpfer sind einem sehr strengen
Verhaltenskodex unterworfen.

... ja, sowas ähnliches wurde auch lange Zeit über die "Rebellenarmeen" in Afrika gesagt. Heute wissen wir, was da wirklich abging.


An der Spitze der Guerrilla-Kommandos der NPA stehen langjährig im
bewaffneten Kampf aktive Mitglieder der KP der Philippinen. Sie stellen
auch die Sprecher und die Mitglieder der Gebietskommandostrukturen. Die NPA
nimmt Befehle der revolutionären Volksmachtorgane vor Ort und der Leitungen
der KP der Philippinen vor Ort entgegen und führt sie aus. Ihre Verbände
kümmern sich um die Guerrillafront, für die sie im Gebiet zuständig sind.
Was den Vorteil hat, daß sie sich im Gelände bestens auskennen und auch
ihren Gegner, das jeweilige Infanteriebataillon, bestens kennen. Und da sie
überall im Volke rasch untertauchen können, gelingt das Aufspüren nur
selten. Über die Ergebnisse ihrer Aktionen sind sie gegenüber den Leitungen
der KP der Philippinen und den Volksmachtorganen rechenschaftspflichtig.
(Die Volksmachtorgane gehören wie die KP der Philippinen und die NPA zum
Untergrund. Mehr als jedes 4. Dorf der Philippinen verfügt derzeit über
seine eigene Volksregierung, im Untergrund.)

... Volksregierung, Volksempfänger, Volkswagen, Volks... Na, wie hört sich das an? Deine Ausführungen sind das beste Beispiel, daß Nazis und Kommis dieselbe Soße in unterschiedlicher Einfärbung sind.


Die NPA greift keine zivilen Ziele an. Feldlager der Regierungssoldaten
befinden sich oft direkt neben Schulen, in die im Falle eines Angriffs
geflüchtet wird (Kinder als menschliche Schutzschilde mißbrauchend).

Mag sein, daß das auf den Philippinen so ist. In Beslan griffen Rebellen eine Schule regelrecht an. Daß sich dort die Regierung auch nicht mit Ruhm bekleckert hat, steht auf einem anderen Blatt.

Unter
den Regierungssoldaten ist Angst vor der NPA sehr verbreitet. Einige
Informanten der NPA gehören zu den Regierungstruppen, denen es selten
gelingt, eine NPA-Einheit aufzureiben oder gar eine ganze Guerrillafront zu
zerschlagen.

... Überläufer und Verräter gab und gibt es schon immer. Das hier schon gelesen?

Seit 40 Jahren wachsen NPA und FARC-EP, wobei in Kolumbien die
Drogenprobleme auch der FARC-EP zu schaffen machen und sie in den letzten
Jahren etwas schwächten. Frauen haben daran ihren sehr nennenswerten und
anzuerkennenden Anteil immer gehabt. Eine von ihnen kenne ich besonders
gut... .

*gg* - Frauen haben also ihren "nennenswerten und anzuerkennenden Anteil" daran, daß Drogenprobleme auch der FARC zu schaffen machen? Wie das denn? Und du kennst sie?

Ich weiß natürlich, wie du den Satz meintest, allerdings steckt die deutsche (Schrift-)Sprache voller Tücken und liefert dann oft unfreiwillig komische Zusammenhänge.

Nichts zu danken - Hemsut


gesamter Thread:

 

powered by my little forum