Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Immer schneller

Alex Andro, Monday, 15.12.2008, 02:43 (vor 6218 Tagen) @ entlastet, immer noch

Warum er eifersüchtig war?
Er fand ich kümmerte mich viel zuviel um das Kind und viel zu wenig um
ihn, ich jedoch fand, dass ich das für mein Kind gemacht habe

DEIN Kind? Dann gab es wohl das Beziehungsgeflecht Du und Dein Kind, und der andere, der irgendwie gar nicht so richtig dazugehörte - zu seiner vermeintlichen Familie, in seinem eigenen Zuhause - wurde gerade so eben noch geduldet (wenn überhaupt). Und du glaubst wirklich, er hatte keinen Grund eifersüchtig zu sein?
Versetz dich mal in den Vater deines Kindes, der, wenn er von der Arbeit - der er nachging um Geld für die Familie zu verdienen - nach Hause kam und feststellen musste, dass er gar keine Familie hat. Zumindest nicht so wie er sich das vorgestellt hat. Das ist doch eine herbe emotionale Enttäuschung, oder? Und das auch noch jeden Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Irgendwann hast du dann festgestellt, dass er sich verändert hat, hast aber von der Entwicklung bis dahin nichts mitbekommen (oder nichts mitbekommen wollen)? Womöglich hat er deshalb recht, wenn er sagt, dass du ihn vernachlässigt hast, oder? War er dir überhaupt jemals als Mensch und Partner wichtig genug, oder hat er sich mit der Zeugung des Kindes für dich erledigt?

Also ich möchte nicht in einem Beziehungsgeflecht abhängig leben müssen, in dem ich nur geduldet und gedemütigt werde. Da würde ich, wie jeder andere auch, auf Dauer krank werden.

mein Mann ist erwachsen, der kann selber für sein Glück sorgen, meine
Tochter nicht.

Du, die du mit deiner Entscheidung die jetzige Lebenssituation deines Ex-Mannes maßgeblich mit herbeigeführt hast, fühlst dich jetzt nicht mehr für ihn verantwortlich? Ex und Hopp nennt man das doch üblicherweise, oder? Das klingt, zusammen mit dem was du sonst noch schreibst, für mich so, als ob du die Trennung gar nicht bedauern würdest. Und das wiederum läßt schlussfolgern, dass dein Ex-Mann dir auch schon zu Zeiten der Beziehung nicht viel bedeutet hat. Da liegt dann auch die Vermutung nah, dass das Kind eine willkommene Möglichkeit für dich war, deinen Ex-Mann bewußt oder unbewußt vernachlässigen zu können.

Natürlich ist das alles nur spekulative Theorie und ins Blaue hinein geschossen. Aber ich störe mich an deiner einseitigen Sichtweise und der daraus folgenden Schuldzuweisung. Die polarisierenden Erklärungsmuster des Vulgärfeminismus (Böser Mann, Frau = Opfer) sind gesellschaftlich etabliert und leicht zu benutzen, aber sie spiegeln nicht einmal ansatzweise die Komplexität und temporale Dynamik wider, mit der sich Beziehungskonflikte aufschaukeln.


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