Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Lieber Horst (um Antwort wird gebeten)

asdf, Wednesday, 29.10.2008, 22:21 (vor 6264 Tagen) @ Horst Lunzer

Es würde mich nun aber interessieren, wie du, konkret, zu den folgenden
beiden Umständen stehst.

1) Das deutlich höhere Pensionsalter für Männer


Das wird schrittweise angehoben, in vielen europäischen Ländern ist es
schon vereinheitlicht. Darin spiegelt sich eine patriarchale Sichtweise
wider, wonach Männer belastbarer sind als Frauen. Die Männer wurden und
werden zum Bund und zu anderen auszehrenden Tätigkeiten abkommandiert, die
Frauen wurden und werden als zu schwach eingestuft. Der Mythos der
schwachen Frau. Er sorgt dafür, dass Männer früher ins Gras beissen. Muss
das sein? Also ich sehe Frauen nicht als schwach an. Meine Frau hat z.B.
speckigere Hände als ich.

2) Die allgemeine Wehrpflicht, welche trotzt aller Allgemeinheit

dennoch

nur für die Hälfte der Bevölkerung gilt.

Vielen Dank für deine Antwort.


Die allgemeine Wehrpflicht ist ein patriarchales Überbleibsel. Früher
durften Frauen nicht zum Bund. Nun haben wir, wenn man so will, eine
Schieflage. Aber schau dir doch die Verteidigungsminister des letzten
Jahrzehnts an. Du findest weder in Österreich noch in Deutschland einen,
der die Wehrpflicht abschaffen will. Warum sind diese Minister so
kriegsgeil? Jung, Scharping und so weiter hatten nicht den geringsten
Zweifel dass alles in bester Ordnung ist. So wie ich erfahren konnte, wird
die Wehrpflicht mit dem Argument des Kinderkriegens der Frau begründet. Da
Frauen sich um Kinder kümmern, müssen Männer eben eine andere natürliche
Bestimmung übernehmen. Ob das so richtig ist, wage ich zu bezweifeln.
Meiner Meinung nach werden auf diese Weise Rollenhandlungen
festgeschrieben.

Horst

Auch hier stimme ich zu, sowohl die Pensionsalterdifferenz als auch die einseitige Wehrpflicht stammen aus einem patriachalen System. Was mich aber wohl von dir unterscheidet, ist dass ich mich durch das Ausbleiben der unverzüglichen Abschaffung solcher Benachteiligungen in geradezu empörender Weise an das Picken von Rosinen aus einem Kuchen erinnert fühle.


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