Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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So geht es nicht weiter. Realismus statt Spinnerei

Wurst, Saturday, 18.10.2008, 18:03 (vor 6275 Tagen) @ Nior aon Duine

Es gibt Männer, die hier und in anderen Foren über mich herfallen, wenn
ich von der Notwendigkeit eines Patriarchats spreche.


Das solltest du positiv sehen. Diese Männer ignorieren dich wenigstens
nicht. Sie vergeuden kostbare Lebenszeit darauf, deine Äußerungen
wenigstens soweit ernstzunehmen um ihnen zu widersprechen.
Ich für meine Person habe hingegen bislang abgewartet, ob nicht-füttern
besser wirkt. Aber du bist wirklich ein schwerer Fall. Bei dir führt
ignorieren nur dazu, dass du immer durchgeknalltere Forderungen stellst.

Also sollst du deine Fütterung erhalten. Genieße sie, denn normalerweise
ist mir meine Zeit zu schade dafür, sie mit Menschen wir dir zu
verschwenden.

Es stört sie gar nicht merklich, wenn das Matriarchat über eine
Volkspartei programmatisch verkünden läßt: "Wer die menschliche
Gesellschaft will, muß die männliche überwinden
."


Oh doch. Das stört mich ganz gewaltig. Aber noch viel mehr stört mich,
dass eine konstruktive Geschlechterdebatte von Personen wie dir immer
sabotiert wird. Ohne extremistische Sektierer wie dich wäre dieser Satz
nämlich gar nicht in das SPD-Programm hinein gekommen.

Die Gemäßigten beider Seiten hätten längst echte Fortschritte in Richtung
"gleiche Rechte und gleiche Pflichten" erzielt, wenn Pseudo-Männerrechtler
wie DU den Extremisten auf der anderen Seite nicht eine Steilvorlage nach
der anderen geben würden.

Es stört sie viel mehr, wenn ich sage, daß wir die weibliche
Gesellschaft, also das Matriarchat überwinden müssen.


Es ist alter Trick von Extremisten aller Coleur vollkommen irre
Forderungen zu stellen (z.B. Ausgangsverbot für Männer) und auf den
empörten Widerspruch zu reagieren indem sie dann behaupten, wer ihnen
widerspreche, sei gegen eine vollkommen vernünftige und unstrittige
Forderung (Wollen <kieks>Sie</kieks> Vergewaltigungen <kieks>etwa
nicht
</kieks> verhindern?).
Antwort: Selbstverständlich will ich jede einzelne Vergewaltigung
verhindern. Aber es muss dazu einen besseren Weg geben, als alle Männer mit
ein paar armen Würstchen gleichzusetzen.
Und die Antwort auf dich: Selbstverständlich will ich die Diktatur der
Gleichstellungsbeauftragten überwinden. Aber dazu muss es einen besseren
Weg geben, als alle Frauen zu unmündigen Kindern zu degradieren.

Ja, sie sagen sogar, daß so jemand wie ich damit der Männerbewegung
schade.


Exakt diesem Standpunkt hänge ich ebenfalls an.

Welcher Männerbewegung ?


Jener Bewegung vernünftiger Männer und Frauen für gleiche Rechte und
gleiche Pflichten bzw. gleichwertige Rechte und gleichwertige Pflichten die
von Extremisten wie dir erfolgreich verhindert wird.
Erfolgreich verhindert z.B. dadurch, dass ich in jeder Diskussion mit
Frauen (Frauen, nicht mal Femis) die halbe Zeit damit beschäftigt bin, mich
von DEINEN durchgeknallten Forderungen zu distanzieren. Kostbare Zeit, die
für vernünftige Argumentation unwiederbringlich verloren ist.

An uns läge es nun, zu sagen: "Wer die christliche-abendländische
Tradition wieder herstellen will, muß die islamische bei uns
überwinden." Nur, die Rechnung ginge nicht auf. Die Kirchen würden
auch dann leer bleiben, wenn alle Moscheen hier verschwänden.


Dafür danke ich einem gnädigen Schicksal. Ich bin unter
christlich-abendländischen Fanatikern aufgewachsen und ich weiß,
dass die Extremisten hie und die Extremisten da sich in Punkto Intoleranz
und Unvernunft nicht unterscheiden. Marginale Unterschiede zwischen
Extremisten finden sich nur darin, woran jeweils geglaubt wird,
nicht darin wie geglaubt wird.

Wer die "Islamisierung Deutschlands" (sic!) wirklich verhindern will, muss
die religiöse Gesellschaft überwinden.
Die "christliche-abendländische Tradition wieder herstellen" (sic!) ist
nichts anderes als das unbekannte Übel durch ein bekanntes zu ersetzen.
Denn die "christliche-abendländische Tradition" beinhaltet auch das
Gottesgnadentum und damit letztendlich die Leibeigenschaft.
Das eine Übel durch das andere zu verhindern, bringt überhaupt nichts.

Der Fortschritt der westlichen Gesellschaften ist die Glaubensfreiheit und
dabei insbesondere die negative Glaubensfreiheit, also das Recht
nicht zu glauben.

Warum sollten vernünftige Menschen diesen Fortschritt rückgängig machen
wollen, nur damit das eine Zwangsbeglückungssystem das andere
Zwangsbeglückungssystem verhindert? Der Unterschied zwischen Steinigung und
Verbrennung ist nicht so groß, dass es die Mühe lohnte.

Denn so wie der Islam nur darum hier Fuß fassen kann, weil das
Christentum nahezu darniederliegt


Der Islam konnte hier nur Fuß fassen, weil wir (diese Gesellschaft) es
versäumt hat den Kindern der Einwanderer eine vernünftige, d.h. aufgeklärte
Erziehung und eine vernünftige Ausbildung zukommen zu lassen. Weil der
vernünftige Teil dieser Gesellschaft vergessen oder verdrängt hat, dass
Freiheit jeden Tag aufs neue verteidigt werden muss.

so konnte das Matriarchat nur darum Fuß
fassen, weil das Patriarchat darniederliegt.


Endlich mal ein Satz der nicht vollkommen falsch ist. Das Matriarchat
konnte nur darum Fuß fassen, weil Männer wie ICH den Frauen gegen Männer
wie DICH helfen mussten.
Unser Fehler war, dass wir den Extremismus einer Alice Schwarzer als
Notwehr gegen den Extremismus von Männern wie dir missverstanden zu haben.
Wir dachten ernsthaft, es braucht solche Frauen um solche Männer
auszugleichen. Nun ja, wir waren jung, idealistisch und dumm. Heute wissen
wir, dass wir (wir, die vernünftigen Männer und die vernünftigen Frauen)
damals besser gegen die Extremisten BEIDER Seiten gekämpft hätten.

Und wir werden auch gar keine Chance haben, den Kampf zu gewinnen, so
lange
...
wir uns mehr mit der Kritik des Matriarchats befassen als mit der
Idee eines neuen Patriarchats.


Wir werden so lange auch gar keine Chance haben, wie wir unsere Kräfte
darauf verschwenden müssen, Pseudo-Männerrechtler wie DICH von uns
fernzuhalten.
Die allermeisten Männer wollen nicht, was du willst. Wir wollen keinen
Harem
voller "nackter, zur Verfügung stehender, stummer Weibchen" (sic!) wie uns
von "Annabell Preussler" unterstellt wird.

Das Problem: Gäbe es Extremisten wir DICH nicht, dann wäre klar "Annabell
Preussler" ist eine Extermistin oder ein Troll. So aber könnte es durchaus
sein, dass "Annabell Preussler" eine eigentlich vernünftige Frau ist, die
aus unerfindlichen Gründen einfach nur DEINE Forderungen ernst nimmt bzw.
aus unerfindlichen Gründen glaubt, eine nennenswerte Anzahl Männer würde
DEINE Forderungen ernst nehmen.

Liebe "Annabell Preussler", dass wäre ein großer Irrtum und falls Sie
ernsthaft an einem vernünftigen Dialog interessiert sind, dann ignorieren
Sie Menschen wie Student(t) einfach. So wie wir Thea Dorn einfach
ignorieren.

Das Erste also, was wir bräuchten, um dem Matriarchat eine Alternative
gegenüberzustellen, wäre ein patriarchalisches Programm - und zwar
mit Maximalforderungen.
Das heißt, wir müssen mindestens so viel,
niemals weniger, fordern als das Matriarchat es tut.


Das erste was wir brauchen um dem Matriarchat eine Alternative
gegenüberzustellen, ist die Unterstützung der vernünftigen Frauen. Weil wir
sie (sie, die vernünftigen Frauen und ihre Unterstützung) wollen.
und wir wollen die vernünftigen Frauen und ihre Unterstützung weil
vernünftige Frauen ein Zusammenleben auf der Basis "Gleiche Rechte, gleiche
Pflichten" wollen. Schon aus ganz einfacher Selbstachtung heraus wollen.
Deine vollkommen abseitigen Forderungen können gegen die Frauen
durchgedrückt werden, dass was ich und die Mehrzahl der Männer
wollen, geht nur mit der aktiven Unterstützung der Frauen. "Aktiv"
wie "mit und aus Überzeugung", nicht "aktiv" wie eine
Auto, also eine
Maschine ohne eigenen Willen
.

o Verwarnungen, ggf. Haftstrafen für unlogisches Reden.


Du solltest vorsichtiger mit deinen Wünschen sein. Wenn der hier in
Erfüllung ginge, bekämst du dreimal lebenslänglich plus 90 Jahre.
Konservativ geschätzt.

Ich sage nicht, daß diese Forderungen auch vollständig realisiert
werden müssen; ich sage aber, daß sie zumindest denk-möglich, besser
noch spruchreif werden müssen.


Und ich sage, dass ich es langsam leid bin, dass Menschen wie du die
Debatte bestimmen.

Wer das nicht einsieht, sollte wiederum den Islam in Betracht ziehen.
Wenn wir eine abendländische Gesellschaft gegen den Druck des Islam
(wieder-)einrichten wollen, dann müssen wir ebenfalls
Maximalforderungen stellen. Dann dürfen wir nicht sagen: "Es muß auch
ein paar Kirchen geben dürfen". Sondern: "Es muß mindestens soviel
Kirchen wie Moscheen bei uns geben, am besten sogar um ein Vielfaches
mehr."


Irrtum! Großer Irrtum! Wir müssen sagen: Man muss sich auch bei euch
nicht an eurer Buch halten müssen. Auch bei euch muss eine Frau
unverschleiert herumlaufen dürfen und auch bei euch muss ein Mann eine Frau
ansprechen und nach dem Weg fragen dürfen.

Die "Männerrechtler" verhalten sich hingegen so wir
Abendland-Befürworter, welche die Moslems um Akzeptanz und
um Gleichberechtigung bitten.


Abgesehen davon, dass ich noch keinen Moslem um Akzeptanz und um
Gleichberechtigung gebeten habe, wird der Hauptgrund für diesen falschen
Eindruck deinerseits sein, dass die wirklichen Männerrechtler keine
Frauennichtrechtler sind.
Ich will kein stilles, unterwürfiges Weibchen. Weil ich kein
stilles, unterwürfiges Weibchen brauche.
Ich komme mit einer intelligenten, selbstbewussten, eigenständigen
Frau viel besser zurecht. Weil ich ein intelligenter, selbstbewusster,
eigenständiger Mann bin und nicht ein wandelnder Minderwertigkomplex, der
andere ihrer Menschenrechte und ihrer Menschenwürde berauben muss um sich
selbst ernstnehmen zu können.

Um das klarzustellen: intelligente, selbstbewusste, eigenständige Frauen
verzichten darauf, den Unfug vom verkrüppelten X-Chromosom zu erzählen, den
Quatsch vom von Natur aus gewalttätigen Mann zu ventilieren, erzählen
keinen Schund über die von Natur aus höhere emotionale Intelligenz der Frau
und kommen für den eigenen Lebensunterhalt auf.
Alles andere ist auch nur Sexismus. Genau solcher Sexismus wie du ihn
verzapfst.

Doch Gleichberechtigung ist hier ein Unwort. Wir wollen die Herrschaft,
besser: müssen sie wollen. Erst dann können wir auch tolerant sein.


Für geeignte Werte von "wir" mag das stimmen. Z.B. für "Wir, Student(t),
von Gottes Gnaden Leistungsschwätzer in vielen Foren, oberster Jammerer auf
unserer eigenen Website und Betrauerer dessen, was wir mit der guten, alten
Zeit verwechseln" mag das stimmen.

Für "Wir, die Männer des westlichen Kulturkreises nach ~400 Jahren
Aufklärung" gilt DIESER Schmarr'n ganz sicher nicht.

Daher die Aufforderung: Höre endlich damit auf, so zu tun als ob DU für
"die Männer" sprächest. Du sprichst allerhöchstens für dich selber und
vielleicht noch für eine einstellige Anzahl weiterer Leistungsjammerer.

Ein totalitäres System lässt sich nun mal leider nicht mit Nettigkeiten zerstören. Der Feind zwingt uns die Mittel der Auseinandersetzung auf. Bin allerdings der Ansicht, dass Student in seinen Forderungen zu offenherzig ist. Mehr Hinterhältigkeit ist gefragt.


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