Radio-Tip: Sonntag 05.10.2008 „Kind, du bist uns anvertraut“
Hallo Poeoehser Frauenfeind
dir ist das Koordinatensystem etwas durcheinandergeraten. Du verortest die
Probleme in einem "überbordenden Sozialstaat". Dabei übersiehst du, dass
die Wirtschaft und der Feminismus hier ganz klar gemeinsame Interessen
haben. Beide wollen sie möglichst alle ( d.h alle Männer und Frauen ) in
den Lohnarbeitsprozess führen. Feminismus ist Steigbügelhalter einer
ausufernden Ökonomiesierung aller Lebensbereiche geworden. Der "ausufernde
Sozialstaat" ist ein Symptom dieser Politik, nicht die Ursache.
Natuerlich hat die Wirtschaft gewisse Interessen. Das wichtigste wirtschaftliche Interesse eines Wirtschaftsunternehmens ist voellig unideologisch der Gewinn.
Die ausufernde Oekonomisierung in den Familien findet nur deshalb statt, weil es die Eltern in den Familien mehrheitlich zulassen, wobei der Staat das durch seine Zwangsumverteilungspolitik allerdings kraeftig foerdert. Die Wirtschaft kann hingegen ueberhaupt nichts erzwingen, da ihr die Machtmittel, wie sie der Staat ueber die Gesetzgebung und die Steuerpflicht hat, fehlen. Die Wirtschaft kann hoechstens verfuehren; dazu braucht es jedoch immer jemanden, der sich verfuehren laesst. Niemand wird etwa von der Wirtschaft gezwungen, eine berufliche Karriere anzustreben oder nichtgewollte Produkte zu kaufen. Das Produkt 'Feminismus' zu kaufen, werden wir jedoch ueber die Steuerpflicht gezwungen.
Auch den ausufernden Sozialstaat haben wir bloss deshalb, weil eine Bevoelkerungsmehrheit ihn will. Der Grund ist wohl, dass man eine moeglichst weitgehende materielle Sicherheit will, und der Wohlfahrtsstaat verspricht diese Sicherheit. Dass die Versprechen der materiellen Sicherheit auf Dauer niemals gehalten werden koennen, interessiert nur wenige.
Der Erfolg des Feminismus beruht eben gerade auch auf der Tatsache, dass
er den rein wirtschaftlichen Interessen dient und die Frauen ebenso wie die
Männer in den Karrierentrott zwingen will.
Tatsaechlich? Worin liegen denn die Vorteile des Feminismus fuer die Wirtschaftsunternehmen? Ein Quantensprung in der wirtschaftlichen Produktivitaet oder in der Forschung/Entwicklung durch 'ueberlegene weibliche Softskills' ist ausgeblieben. Die Lohneinbrueche in der Wirtschaft dank einer grossen Zahl von in die Berufe stroemenden Frauen haben ebenfalls nicht stattgefunden. Die gemeinsamen oekonomischen Interessen zwischen Feminismus und Wirtschaft sind weitestgehend von Femifunktionaeren herbeigeredet. In der Praxis bleibt von dieser Propaganda jedoch sehr wenig uebrig. Vielmehr muss mit Steuergeldern, die in der freien Wirtschaft erwirtschaftet wurden, eine stetig wachsende Femibuerokratie finanziert werden, die niemandem (ausser den dort beschaeftigten Buerokraten) wirklich nuetzt. Per Saldo schadet der Parasit 'Staatsfeminismus' der freien Wirtschaft mehr, als dass er ihr nuetzt. Um dieses wirtschaftsschaedigende Parasitentum zu verschleiern, muessen die Feministen der Wirtschaft Gewinne in Aussicht stellen, wohl wissend, dass diese niemals eintreffen werden. Offensichtlich fallen auch manche Maskulisten auf die Femipropaganda der wirtschaftsfoerdernden Wirkung des Feminismus herein.
Die totale Ökonomisierung der Gesellschaft ist ja wohl im Kern eine
kapitalistische Zielsetzung.Deine Analyse greift zu kurz.
Nein, es ist eine materialistische Zielsetzung. Der Kapitalismus als politische Ideologie existiert nicht oder hoechstens in den Koepfen der Sozialisten. Du meinst damit wahrscheinlich die Freie Marktwirtschaft. Inwieweit man sein eigenes Leben der Freien Marktwirtschaft unterordnen will, kann aber jeder selbst entscheiden. Den eigenen Konsum kann man weitgehend selbst bestimmen, sofern man das will.
Nochmals: die totale Oekonomisierung der Gesellschaft findet statt, weil die grosse Mehrheit in der Gesellschaft das so haben will oder zumindest billigend in Kauf nimmt und nicht weil irgendwelche finsteren Plutokraten es ihr aufgezwungen haben. Was ich immer wieder schreibe: wir sind fuer unser Tun selbst verantwortlich und koennen die Verantwortung nicht auf andere abschieben. Auch in der heutigen Gesellschaft ist unsere Freiheit wesentlich groesser als wir wahrhaben wollen - allerdings nur, wenn wir selbstbestimmt und ueberlegt die Entscheidungen treffen. Wer sich hingegen willenlos von der Masse treiben laesst, der ist etwa so frei, wie ein Stueck Treibholz im Meer. Aber dafuer darf er sich wenigstens als hilfloses Opfer der treibenden Masse und der von ihm selbst verursachten Konsequenzen fuehlen, und das ist doch auch etwas, nicht wahr?
Gruss
Maesi
gesamter Thread:
- Radio-Tip: Sonntag 05.10.2008 „Kind, du bist uns anvertraut“ -
Flohgast,
02.10.2008, 15:33
- Radio-Tip: Sonntag 05.10.2008 „Kind, du bist uns anvertraut“ -
Maesi,
04.10.2008, 23:51
- Radio-Tip: Sonntag 05.10.2008 „Kind, du bist uns anvertraut“ -
Flohgast,
05.10.2008, 00:59
- Radio-Tip: Sonntag 05.10.2008 „Kind, du bist uns anvertraut“ - Flohgast, 05.10.2008, 12:06
- Radio-Tip: Sonntag 05.10.2008 „Kind, du bist uns anvertraut“ -
Maesi,
05.10.2008, 22:02
- Radio-Tip: Sonntag 05.10.2008 „Kind, du bist uns anvertraut“ - Flohgast, 05.10.2008, 23:53
- Radio-Tip: Sonntag 05.10.2008 „Kind, du bist uns anvertraut“ -
Pööhser Frauenfeind,
06.10.2008, 19:20
- Radio-Tip: Sonntag 05.10.2008 „Kind, du bist uns anvertraut“ -
Maesi,
08.10.2008, 22:01
- Radio-Tip: Sonntag 05.10.2008 „Kind, du bist uns anvertraut“ -
Pööhser Frauenfeind,
09.10.2008, 14:55
- Radio-Tip: Sonntag 05.10.2008 „Kind, du bist uns anvertraut“ - Maesi, 11.10.2008, 17:46
- Radio-Tip: Sonntag 05.10.2008 „Kind, du bist uns anvertraut“ -
Pööhser Frauenfeind,
09.10.2008, 14:55
- Radio-Tip: Sonntag 05.10.2008 „Kind, du bist uns anvertraut“ -
Maesi,
08.10.2008, 22:01
- Radio-Tip: Sonntag 05.10.2008 „Kind, du bist uns anvertraut“ -
Flohgast,
05.10.2008, 00:59
- Radio-Tip: Sonntag 05.10.2008 „Kind, du bist uns anvertraut“ -
Maesi,
04.10.2008, 23:51