Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ein ziemlich unpassendes Beispiel!

Diana, Tuesday, 26.02.2008, 19:01 (vor 6508 Tagen) @ MrX

Wenn es schon heisst:

Das eine Kind

verkraftet etwas - das andere unter "gleichen" Bedingungen eben nicht.


dann passt was nicht.

Naja, es soll vorkommen, dass Menschen je nach ihrem individuellen Wesen mit Problemen unterschiedlich fertig werden. Was soll da "nicht passen" - es gibt robustere und "zart besaitete" Menschen.

Warum werden immer mehr Menschen im Westen psychisch krank und
beziehungsunfähig?
Ich sage nicht, dass Kinderkrippen der einzige Grund sind, sie sind aber
mit Sicherheit ein Faktor.
Wer so dreist ist und denkt er kann Kinder bekommen um sie dann den ganzen
Tag in eine Einrichtung zu stecken, der sollte es gleich lassen. Warum dann
eigentlich noch Kinder? Man hat doch eh nichts davon. Und wenn ich schon
höre dass man plant 2-Jährige abzugeben muss ich kotzen. Für mich
Rabeneltern...

Ich weiß nicht, wie oft ich mir in den letzten 17 Jahren schon anhören musste, dass ich es genau "falsch" gemacht hätte. Wie es in der DDR in den letzten Jahren "üblich" war (da gab es das bezahlte "Baby-Jahr"), gab ich meinen Sohn mit einem Jahr zunächst halbtags (ca. 4 Stunden) in die Krippe - eben damit er keinen "Koller" kriegt, wenn er den ganzen Tag NUR mit mir zusammen ist. Was bekam ich zu hören? "Du bist den ganzen Tag daheim und gibst dein Kind in die Krippe, den kannst du doch auch daheim lassen!"

Dann, als er 2,5 war, begann ich eine neue Ausbildung, da mein DDR-Beruf nicht mehr gefordert war. Wieder ging es los - "Wie kannst du nur..." Als ich dann aber später, weil er mit 4 oder 5 Jahren immer noch "klein" war, nicht auf Teufel komm raus einen Job in 20 km Entfernung annahm (damals noch ohne Führerschein und Auto), hieß es "Du willst bloß nicht arbeiten und schiebst dein Kind vor!" Hätte ich diesen Job angenommen, hätte ich mein Kind abends vielleicht eine halbe oder eine Stunde gesehen. Dann hätte meine Mutter ihn aufziehen müssen - da mein Mann selbst jeden Tag erst 18 Uhr von der Arbeit kam. Bei mir wäre es dann noch später geworden. Meiner Mutter hätte ich meinen Sohn zu der Zeit aber nicht geben können: mein Stiefvater war Alkoholiker (ist später an Leberzirrhose gestorben) - und Kettenraucher. Nicht gerade die denkbar günstigsten Bedingungen für ein Vorschulkind.

Hätte ich also diesen Job angenommen, um den "Faulheitsvorwürfen" zu entkommen und meinem Kind "etwas bieten" zu können, hätte ich mir dann hinterher Vorwürfe anhören dürfen, was ich für eine Rabenmutter wär - denn weder Vater noch Mutter wären dann für meinen Sohn dagewesen. Ich habe mir diese Vorwürfe ja schon anhören müssen, als ich 2 Jahre lang von 8 bis 14:30 Uhr die Ausbildung besuchte.

Man kann es also nur "falsch" machen - egal, wie man es macht. Die Theoretiker und Weltverbesserer, die selbst natürlich nicht in der Situation drinstecken, wissen es "hypothetisch" immer besser. Und natürlich heißt es auch gerne "Bei dem oder bei der ging/geht es doch auch!" Bei dem oder der herrschen auch wieder andere Rahmenbedingungen - Schema F passt nun mal nicht auf jeden Einzelfall.

Wird sich zeigen ob diese Gesellschaftsform wie wir sie praktizieren
überleben wird oder ob wir von den Musels verdrängt werden mit ihren
stabileren Familienverhältnissen.

So etwas in der Art habe ich vor kurzem auch erst gesagt. Man kann den Lauf der Dinge sowieso nicht aufhalten - es entwickelt sich alles weiter, ganz gleich, ob einem selbst die Richtung passt oder nicht.

Viele Grüße
Diana


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