Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Schopenhauer hat's erkannt !

Student(t), Thursday, 07.02.2008, 21:45 (vor 6527 Tagen) @ Zeitgenosse

...und blendend formuliert:

§ 364.
Zu Pflegerinnen und Erzieherinnen unserer ersten Kindheit eignen die
Weiber sich gerade dadurch, daß sie selbst kindisch, läppisch und
kurzsichtig, mit einem Worte, Zeit Lebens große Kinder sind: eine Art
Mittelstufe, zwischen dem Kinde und dem Manne, als welcher der eigentliche
Mensch ist. Man betrachte nur ein Mädchen, wie sie, Tage lang, mit einem
Kinde tändelt, herumtanzt und singt, und denke sich, was ein Mann, beim
besten Willen, an ihrer Stelle leisten könnte.

§ 365.
Mit den Mädchen hat es die Natur auf Das, was man, im dramaturgischen
Sinne, einen Knalleffekt nennt, abgesehen, indem sie dieselben, auf wenige
Jahre, mit überreichlicher Schönheit, Reiz und Fülle ausstattet, auf Kosten
ihrer ganzen übrigen Lebenszeit, damit sie nämlich, während jener Jahre,
der Phantasie eines Mannes sich in dem Maße bemächtigen könnten, daß er
hingerissen wird, die Sorge für sie auf Zeit Lebens, in irgend einer Form,
ehrlich zu übernehmen; zu welchem Schritte ihn zu vermögen, die bloße
vernünftige Ueberlegung keine hinlänglich sichere Bürgschaft zu geben
schien. Sonach hat die Natur das Weib, eben wie jedes andere ihrer
Geschöpfe, mit den Waffen und Werkzeugen ausgerüstet, deren es zur
Sicherung seines Daseyns bedarf, und auf die Zeit, da es ihrer bedarf;
wobei sie denn auch mit ihrer gewöhnlichen Sparsamkeit verfahren ist. Wie
nämlich die weibliche Ameise, nach der Begattung, die fortan
überflüssigen, ja, für das Brutverhältniß gefährlichen Flügel verliert; so
meistens nach einem oder zwei Kindbetten, das Weib seine Schönheit;
wahrscheinlich sogar aus dem selben Grunde. Dem entsprechend halten die
jungen Mädchen ihre häuslichen, oder gewerblichen Geschäfte, in ihrem
Herzen, für Nebensache, wohl gar für bloßen Spaaß: als ihren allein
ernstlichen Beruf betrachten sie die Liebe, die Eroberungen und was damit
in Verbindung steht, wie Toilette, Tanz u.s.w.

§ 366.
Je edler und vollkommener eine Sache ist, desto später und langsamer
gelangt sie zur Reife. Der Mann erlangt die Reife seiner Vernunft und
Geisteskräfte kaum vor dem acht und zwanzigsten Jahre; das Weib mit dem
achtzehnten. Aber es ist auch eine Vernunft danach: eine gar knapp
gemessene. Daher bleiben die Weiber ihr Leben lang Kinder, sehn immer nur
das Nächste, kleben an der Gegenwart, nehmen den Schein der Dinge für die
Sache und ziehn Kleinigkeiten den wichtigen Angelegenheiten vor. Die
Vernunft nämlich ist es, vermöge deren der Mensch nicht, wie das Thier,
bloß in der Gegenwart lebt, sondern Vergangenheit und Zukunft übersieht
und bedenkt; woraus dann seine Vorsicht, seine Sorge und häufige
Beklommenheit entspringt. Der Vortheile, wie der Nachtheile, die Dies
bringt, ist das Weib, in Folge seiner schwächern Vernunft, weniger
theilhaft: vielmehr ist dasselbe ein geistiger Myops, indem sein
intuitiver Verstand in der Nähe scharf sieht, hingegen einen engen
Gesichtskreis hat, in welchen das Entfernte nicht fällt; daher eben alles
Abwesende, Vergangene, Künftige, viel schwächer auf die Weiber wirkt, als
auf uns. So viele Nachtheile Dies alles zwar mit sich führt, so hat es
doch das Gute, daß das Weib mehr in der Gegenwart aufgeht, als wir, und
daher diese, wenn sie nur erträglich ist, besser genießt, woraus die dem
Weibe eigenthümliche Heiterkeit hervorgeht, welche sie zur Erholung,
erforderlichen Falles zum Troste des sorgenbelasteten Mannes eignet.
Aus der selben Quelle ist es abzuleiten, daß die Weiber mehr Mitleid und
daher mehr Menschenliebe und Theilnahme an Unglücklichen zeigen, als die
Männer: hingegen aber im Punkte der Gerechtigkeit, Redlichkeit und
Gewissenhaftigkeit, diesen nachstehn. Denn in Folge ihrer schwachen
Vernunft übt das Gegenwärtige, Anschauliche, unmittelbar Reale eine Gewalt
über sie aus, gegen welche die abstrakten Gedanken, die stehenden Maximen,
die festgefaßten Entschlüsse, überhaupt die Rücksicht auf Vergangenheit
und Zukunft, auf Abwesendes und Entferntes, selten viel vermögen. Demnach
haben sie zur Tugend wohl das Erste und Hauptsächliche, hingegen gebricht
es bei ihnen am Sekundären, am oft nothwendigen Werkzeug zu derselben. Man
könnte sie, in dieser Hinsicht, einem Organismus vergleichen, der zwar die
Leber, aber nicht die Gallenblase hätte. Ich verweise hierüber auf §.17
meiner Abhandlung über das Fundament der Moral. - Demgemäß wird man als
den Grundfehler des weiblichen Charakters UNGERECHTIGKEIT finden. Er
entsteht zunächst aus dem dargelegten Mangel an Vernünftigkeit und
Ueberlegung, wird zudem aber noch dadurch unterstützt, daß sie, als die
schwächeren, von der Natur nicht auf die Kraft, sondern auf die List
angewiesen sind: daher ihre instinktartige Verschlagenheit und ihr
unvertilgbarer Hang zum Lügen. Denn, wie den Löwen mit Klauen und Gebiß,
den Elephanten mit Stoßzähnen, den Eber mit Hauern, den Stier mit Hörnern
und die Sepia mit der wassertrübenden Tinte, so hat die Natur das Weib mit
Verstellungskunst ausgerüstet, zu seinem Schutz und Wehr, und hat alle die
Kraft, die sie dem Manne als körperliche Stärke und Vernunft verlieh, dem
Weibe in Gestalt jener Gabe zugewendet. Die Verstellung ist ihm daher
angeboren, deshalb auch fast so sehr dem dummen, wie dem klugen Weibe
eigen. Von derselben bei jeder Gelegenheit Gebrauch zu machen ist ihm
daher so natürlich, wie jenen Thieren, beim Angriff, sogleich ihre Waffen
anzuwenden, und empfindet es sich dabei gewissermaßen als seine Rechte
gebrauchend. Darum ist ein ganz wahrhaftes, unverstelltes Weib vielleicht
unmöglich. Eben deshalb durchschauen sie fremde Verstellung so leicht, daß
es nicht rathsam ist, ihnen gegenüber, es damit zu versuchen. - Aus dem
aufgestellten Grundfehler und seinen Beigaben entspringt aber Falschheit,
Treulosigkeit, Verrath, Undank u.s.w. [...]

§ 368.
Zwischen Männern ist von Natur bloß Gleichgültigkeit; aber zwischen
Weibern ist schon von Natur Feindschaft. Es kommt wohl daher, daß das
odium figulinum, welches bei Männern sich auf ihre jedesmalige Gilde
beschränkt, bei Weibern das Ganze Geschlecht umfaßt; da sie Alle nur Ein
Gewerbe haben. Schon beim Begegnen auf der Straße sehn sie einander an,
wie Guelfen und Ghibellinen. Auch treten zwei Weiber, bei erster
Bekanntschaft, einander sichtbarlich mit mehr Gezwungenheit und
Verstellung entgegen, als zwei Männer in gleichem Fall. Daher kommt auch
das Komplimentiren zwischen zwei Weibern viel lächerlicher heraus, als
zwischen Männern. Ferner, während der Mann, selbst zu dem tief unter ihm
Stehenden, doch, in der Regel, immer noch mit einer gewissen Rücksicht und
Humanität redet, ist es unleidlich anzusehen, wie stolz und schnöde
meistentheils ein vornehmes Weib sich gegen ein niederes (nicht in ihrem
Dienste stehendes) gebärdet, wann sie mit ihm spricht. Es mag daher
kommen, daß bei Weibern alles Unterschied des Ranges viel prekärer ist,
als bei uns, und viel schneller sich ändern und aufheben kann; weil,
während bei uns hundert Dinge auf die Waagschale kommen, bei ihnen nur
eines entscheidet, nämlich welchem Manne sie gefallen haben; wie auch
daher, daß sie, wegen der Einseitigkeit ihres Berufes, einander viel näher
stehn, als die Männer, weshalb sie die Standesunterschiede hervorzuheben
suchen.

§ 369.
Mit mehr Fug, als das schöne, könnte man das weibliche Geschlecht das
UNÄSTHETISCHE nennen. Weder für Musik, noch Poesie, noch bildende Künste
haben sie wirklich und wahrhaftig Sinn und Empfänglichkeit; sondern bloße
Aefferei, zum Behuf ihrer Gefallsucht, ist es, wenn sie solche affektiren
und vorgeben. Schon ROUSSEAU hat es gesagt: les femmes, en géneral,
n'aiment aucun art, ne se connoissent à aucun, et n'ont aucun génie
(lettre à d'Alembert, note xx). Auch wird jeder, der über den Schein
hinaus ist, es schon bemerkt haben. Man darf nur die Richtung und Art
ihrer Aufmerksamkeit im Koncert, Oper und Schauspiel beobachten, z.B. die
kindliche Unbefangenheit sehn, mit der sie, unter den schönsten Stellen
der größten Meisterwerke, ihr Geplapper fortsetzen. Wenn wirklich die
Griechen die Weiber nicht ins Schauspiel gelassen haben; so thaten sie
demnach recht daran; wenigstens wird man in ihren Theatern doch etwas
haben hören können. - Man kann von den Weibern auch nichts anderes
erwarten, wenn man erwägt, daß die eminentesten Köpfe des ganzen
Geschlechts es nie zu einer einzigen wirklichen großen, ächten und
originellen Leistung in den schönen Künsten haben bringen, überhaupt nie
irgendein Werk von bleibenden Werth haben in die Welt setzen können:
Diesem entspricht es eben, daß die gewöhnlichen nicht ein Mal eigentliche
Empfänglichkeit dafür haben: denn natura non facit saltus. Einzelnen und
theilweise Ausnahmen ändern die Sache nicht; sondern die Weiber sind und
bleiben, im Ganzen genommen, die gründlichsten und unheilbarsten
Philister: deshalb sind sie, bei der höchst absurden Einrichtung, daß sie
Stand und Titel des Mannes theilen, die beständigen Ansporner seines
UNEDLEN Ehrgeizes; und ferner ist, wegen der selben Eigenschaft, ihr
Vorherrschen und Tonangeben der Verderb der modernen Gesellschaft.
Chamfort sagt sehr richtig: elles sont faites pour commercer avec nos
faiblesses, avec notre folie, mais non avec notre raison. Il existe entre
elles et les hommes des sympathies d'épiderme, et très-peu de sympathies
d'esprit, d'âme et de caractère. So haben eben auch die Alten und die
orientalischen Völker die Weiber angesehen und danach die ihnen
angemessene Stellung viel richtiger erkannt als wir mit unsrer
altfranzösischen Galanterie und abgeschmackter Weiberveneration, dieser
höchsten Blüthe christlich-germanischer Dummheit, welche nur gedient hat,
sie so arrogant und rücksichtslos zu machen, daß man bisweilen an die
heiligen Affen in Benares erinnert wird, welche, im Bewußtsein ihrer
Heiligkeit und Unverletzlichkeit, sich Alles und Jedes erlaubt halten.

(Schopenhauer: Parerga und Paralipomena - Über die Weiber)

Gruß

Zeitgenosse

Übersetzung des Chamfort-Zitates: "Sie sind dafür gemacht, um mit unseren Schwächen und unserer Verrücktheit zu handeln, aber nicht mit unserer Vernunft. Es gibt zwischen ihnen und den Männern oberflächliche Sympathien, aber sehr wenige Sympathien des Geistes, der Seele und des Charakters."

Mir gefällt die Sprache Schopenhauers. Sie ist, für unser heutiges Verständnis, umständlich und bieder, aber gleichzeitig sehr klar, treffsicher und ehrlich.

Damals galt noch Paradigma 1. Alles hat seine natürliche Ordnung, und in der natürlichen Ordnung sind eben Frauen zwischen Kindern und Männern positioniert.

Gruß
Student

Sexismus-Kritik


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