Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Arne Hoffmann: Der Fall Eva Herman

Garfield, Monday, 03.12.2007, 12:14 (vor 6593 Tagen) @ Jeremin

Hallo Jeremin!

Ich glaube gar nicht, daß so viele Frauen wirklich ein Problem mit den Thesen von Eva Hermann haben, sind es doch exakt ihre wirklichen Wünsche, die Frau Hermann in Worte faßt. Bei Umfragen gibt die Masse der Frauen immer wieder an, daß sie am liebsten Hausfrauen mit höchstens einem Teilzeitjob wären.

Das ist aber nicht das, was die Besitzer der großen Konzerne wollen. Die möchten, daß die Frauen massenweise auf den mehr oder weniger überfüllten Arbeitsmarkt strömen, insbesondere Akademikerinnen, damit man in den Bereichen, wo man noch gezwungen ist, gute Gehälter zu zahlen, selbige in Zukunft auch herunter drücken kann.

Deshalb redet man den Frauen seit Jahrzehnten ein, daß Vollzeit-Erwerbstätigkeit für sie die alleinseligmachende Alternative sei. Diejenigen, die davon profitieren möchten, können das den Frauen natürlich nicht direkt sagen - das wäre ja zu einfach zu durchschauen. Also benutzen sie Feministinnen als Sprachrohr. Genau aus diesem Grund erlebte der Feminismus, der in früheren Zeiten in Deutschland fast unbemerkt vor sich hin dümpelte, seit den 1950er Jahren einen vorher ungeahnten Aufschwung. Und in anderen Ländern, wo die Situation ähnlich war, lief es genauso. Deshalb müssen jetzt auch noch mehr steuerfinanzierte Kinderbetreuungsmöglichkeiten her - es ist doch viel besser für die Profite, wenn der Effektiv-Steuerzahler die Kinderbetreuung finanziert als wenn die Firmen dafür Geld ausgeben müssen.

Wenn sich Frauen heute gegen die Thesen von Eva Hermann aussprechen, dann tun sie das meist nicht aus echter Überzeugung, sondern weil sie glauben, daß sie als "emanzipierte Frauen" dagegen sein müssen. Viele wissen noch nicht einmal, worum es Eva Hermann wirklich geht, und irgendein Buch von ihr haben sie auch nie gelesen.

Ich denke, daß für die Probleme mit dem Vertrieb von Arnes Buch exakt dieselben Leute verantwortlich sind, die vorher die Kampagne gegen Eva Hermann aus dem Hintergrund initiiert haben. Für diese Leute ist es nämlich höchst gefährlich, wenn prominente Frauen öffentlich das Märchen von der Selbstverwirklichung durch Erwerbsarbeit in Frage stellen. Sie wissen genau, daß viele Frauen nicht wirklich daran glauben und nur aus Herdentrieb nicht wagen, das öffentlich zu zeigen. Denn die Massenmedien suggerieren dem Volk heute sehr erfolgreich eine öffentliche Meinung, die so gar nicht existiert. Je mehr Prominente sich daran aber nicht beteiligen oder sogar dagegen arbeiten, umso mehr bröckelt dieses Bild. Und je mehr dieses Bild bröckelt, umso mehr Menschen werden beginnen, daran zu zweifeln.

Wenn prominente Männer querschlagen, kann man sie noch als "Frauenfeinde" verunglimpfen. Bei prominenten Frauen ist das nicht so einfach. Da muß man erfinderischer sein.

Freundliche Grüße
von Garfield


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