Arne Hoffmann: Der Fall Eva Herman
Im Buchhandel läuft das so, dass die Verlage sich einer kleinen Mafia andienen müssen, nämlich den Buchvertretern. Diese reisen mit festen Terminen zweimal im Jahr ihr Gebiet ab und empfehlen den Buchhandlungen das neue Sortiment, das heißt, natürlich nur die Teile davon, die erstens für die jeweilige Buchhandlung interessant sein könnten, von denen sie auf Grund ihrer Erfahrung glauben, dass sie sich gut verkaufen und drittens und jetzt kommts, natürlich auch nur die Bücher, die ihnen persönlich in den Kram passen. Buchvertreter lesen nämlich auch viel selbst. Aber sicher kaum Arnes Bücher.
Der überwiegende Teil dieser Buchvertreter sind nämlich Frauen.
Nebenbei ist den Buchhandlungen natürlich auch klar, dass der Teil der Bevölkerung, der Zeit zum lesen hat, ebenfalls weiblich ist. Also passen sie ihr Angebot entsprechend an.
Das Ganze funktioniert nicht starr, zum Beispiel kann sich kaum ein Buchladen leisten, die internationalen Bestseller zu ignorieren, jeder muss natürlich auch ein festes Sortiment von Historienschinken und Kochbüchern führen. Aber bei sehr vielen Produktionen, so sie nicht von großen Verlagen massiv beworben und durch Presse und Funk behypt werden, was teuer ist, sind Verlage und Buchhändler auf das Leseurteil eben der BuchvertreterInnen angewiesen, wobei im besten Fall das Verhältnis Händler-Vertreter ein lange gewachsenes Vertrauensverhältnis ist.
Beeinflussbar ist das System wie gesagt nur durch massive Werbung oder durch die Masse an Vorbestellungen, die der einzelne Händler erhält. Wenn ein Vertreter ein Buch in Grund und Boden verdammt, der Händler aber dreißig Bestellung vorliegen hat, wird er fünfzig Bücher bestellen, egal was der Vertreter sagt. Ist das Buch vergriffen und die Nachbestellungen erreichen eine relevante Zahl (hängt vom Gesamtumsatz der Buchhandlung ab) wird ebenfalls möglicherweise massiv nachbestellt. Aber kein Buchhändler kann es sich leisten, sich das Geschäft mit Ladenhütern vollzustellen, die er irgendwann verramschen muss.
Also macht jeder von uns Werbung für Arnes Buch im Freundeskreis, auf seiner Webseite, durch Mails oder anderweitige Berichte...oder geht seinem Buchhändler an der Ecke auf den Keks. Wer Kontakt zur Presse hat, kann dort vorbohren. Der Möglichkeiten sind viele.
Wichtiger aber noch ist, das Ding lesen und darüber reden.
Alles Gute, Arne
Jeremin
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Christine,
01.12.2007, 11:23
- Arne Hoffmann: Der Fall Eva Herman - Toxido, 01.12.2007, 13:23
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Jeremin,
01.12.2007, 15:09
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Rüdiger,
01.12.2007, 16:55
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01.12.2007, 20:49
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03.12.2007, 12:14
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Maesi,
04.12.2007, 00:01
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Maesi,
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Rüdiger,
01.12.2007, 16:55