Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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wem nutzt der Mythos der schwachen Frau?

Anonyma, Tuesday, 27.11.2007, 16:05 (vor 6598 Tagen) @ Foxi

Die sexistische Herabwürdigung von Männern in unseren Medien muss ebenso
sozial geächtet werden wie die Herabwürdigung von Frauen. Es gibt keinen
Grund, die Diffamierung von Männern als einen Akt politischer Befreiung zu
preisen. Hier geht es selbstverständlich nicht um Zensur, sondern darum,
dass gegen entsprechende Slogans ("Männer sind Schweine", "Nur ein toter
Mann ist ein guter Mann" und viele andere mehr) nachdrücklich Einspruch
erhoben und eine Gegenposition eingenommen werden sollte. Es wäre auch
fair, Männer nicht nur als Schurken oder Probleme darzustellen,
beispielsweise als Menschen, die ihre Männlichkeit zu Gewalttaten treibe,
sondern auch als Helden. Kollektiviert wird jedoch nur, wenn es um
negative Taten geht. Bislang wurde von feministischer Seite betont, dass
z. B. die islamistischen Terroristen oder der Amokläufer von Erfurt Männer
waren, oder in jüngster Zeit die angedeuteten Amokläufe in Köln, aber es
wurde übergangen, dass das auch weit überwiegend für die New Yorker
Feuerwehrleute und andere Rettungskräfte galt sowie für den Lehrer Heise,
der seinen amoklaufenden Schüler unbewaffnet stellte und gefangennahm.
Männlichkeit scheint vor allem Handeln zu bedeuten, im Guten wie im Bösen.
Es ist aber heute schick, bei Männern nur die negative Seite
herauszustellen. Diskriminierungen von Männern sollten in den Medien
genauso thematisiert werden wie Diskriminierungen von Frauen. Davon sind
wir aber meilenweit entfernt. Da stimmt doch was nicht!

Foxi

Ist es wirklich sexististische Herabwürdigung?

Meines Erachtens gibt es einen Mythos über Frauen, der Menschen nützt, die diese von hoheitlichen Aufgaben fernhalten wollen: Frauen seien sanftmütig und gut, emotional und liebevoll, und das in einem viel stärkeren Maße als Männer. Sie können gar nicht hart sein und auch nicht grausam, wie es gelegentlich ein Herrscher immer sein muss. Deswegen können sie eigentlich auch gar keine Herrschaft ausüben. Darum muss man sie von wirklich wichtigen Positionen auch fernhalten, weil sie dazu gar nicht den nötigen "Biss" haben -was auch der Grund ist, weswegen sie solche Positionen gar nicht erst bekommen.
Das lässt sich natürlich ganz leicht durch historische Beispiele von Frauen an der Macht widerlegen (Katharina von Russland und Maggie Thatcher wären jetzt zwei Beispiele, die mir da spontan einfallen), ist aber ein Mythos, der sich ausgesprochen hartnäckig hält.
Und nun kommen Frauen, die diesen Mythos eindeutig widerlegen. Was heisst das nun?
1. Frauen können genauso grausam sein wie Männer. Eine liebevolle und sanftmütige Frau gibt es genauso, wie es einen liebevollen und sanftmütigen Mann gibt. Das bedeutet aber auch, dass Frauen nicht qua Geschlecht disqualifiziert sind, wenn Härte gezeigt werden muss, wie in fast allen mächtigen Postionen.
2. Frauen können auch harte und falsche Anordnungen geben. Das heisst, sie machen nicht qua Geschlecht gleich alles richtig. Maskulisten leiten daraus ab, dass sie deswegen eben kein Recht darauf haben, gleichberechtigt zu sein. Aber diese Maskulisten müssten, wären sie konsequent, auch die Gleichberechtigung der Schwarzen ablehnen, die ja auch keine besseren Menschen als die Weissen sind. Das widerum tun sie natürlich nicht.
3. Eigentlich müssten Frauen aber in ihrem Bereich alles besser und schöner machen als die Männer. Die weiblichen Täter werden extrem in der Öffentlichkeit präsentiert, quasi an den Pranger gestellt. Wenn Frauen also furchtbare Taten begehen, wiegt das dreifach schwerer als wenn Männer das tun. Das Umgekehrte gilt eher weniger. Gutes und Richtiges zu tun, ist bei Frauen eher selbstverständlich und muss nicht besonders hervorgehoben werden.
Fazit: Frauen sind nicht die besseren Menschen. Sie sollten es aber in den Augen der Gesellschaft sein. Kein Wunder also, dass es kaum eine Frau nach oben schafft, ist sie doch viel leichter zu diskreditieren als ein Mann.


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