Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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An die konservativen hier

Conny, NRW, Saturday, 20.10.2007, 18:26 (vor 6636 Tagen) @ DschinDschin

Kapitalismus funktioniert nur gut zwischen zwei Katastrophen. Die Schwäche
des Kapitalismus ist, dass Geld leichter als Arbeit ist und damit immer
nach oben steigt, sich von der Arbeit trennt.
Geld, ideal als Tauschmittel zwischen Produzenten, ändert seinen Charakter
und wird zum Unterdrückungsinstrument (Zinsknechtschaft).
Das lässt sich nur ändern, wenn man alle 50 Jahre die Kapitaleigner über
einer gewissen Größe enteignet und das Kapital als Humus wieder
ausstreut.
Marx hatte Recht mit seiner Diagnose, nur die Therapie war nix.

Und Leo Trotzki hatte auch Recht, wenn er von einer permanenten Revolution sprach, die du alle 50 Jahre machen würdest. Deine Idee finde ich allerdings weniger gut, da das einer Enteignung gleich kommt. Viel besser wäre doch gleich ein Tauschmittel, das sich schon gar nicht zur Ansammlung großen Besitzes eignet, da es auf natürliche Weise den Zins verliert.

Marx und Gesell lagen mit ihrer Kapitalismuskritik im übrigen gar nicht sehr weit auseinander.

Ach Conny, ich halte von dem arbeitsunabhängigen Grundeinkommen nix, weil
es die Menschen einfach aus dem gesellschaftlichen Prozess ausgrenzt, so
eine Endlagerstätte für Überflüssige.

Die grenzt es eben nicht aus, da die menschliche Gier ja auch nicht aussterben wird. Die Menschen, die arbeiten können, werden auch mit einem bedingungslosen Grundeinkommen tätig sein, da doch jeder nach Anerkennung bettelt. Ich sehe das bedingungslose Grundeinkommen eben als existenzsichernd. Das nimmt den Menschen schleicht und ergreifend die Angst.

Hätten wir ein Geld, das als Gutscheine in Umlauf kommt und ein Haltbarkeitsdatum besitzt, wäre der Zins um null herum. Das würde dafür sorgen, daß man mit gut 20 Stunden pro Woche genauso viel Kaufkraft besitzt wie mit heutigen 40 Stunden. Wenn man sich dann die Arbeitslosenzahlen ansieht, wären diese in einem solchen System alle wieder tätig und keiner ausgegrenzt. Mit 20 Stunden arbeit pro Woche ist es noch dazu möglich, die eigenen Kinder auch trotz Berufstätigkeit der Mutter zuhause zu erziehen.

Ich halte viel davon, Unternehmer zu züchten, Genossenschaften zu fördern,
die Menschen zu aktivieren.

Und warum sollte nicht jeder selbst ein Unternehmer sein? Ein Arbeiter heute könnte doch auch sein eigener Unternehmer sein, der eine Dienstleistung anbietet.

Es stimmt natürlich, daß man für Unternehmen, die viel Kapital benötigen, Lösungen finden muß, damit diese an genug Kapital kommen.


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