Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Jede funktionierende Batterie hat ZWEI Pole!

Chato, Saturday, 20.10.2007, 01:22 (vor 6636 Tagen) @ Foxi
bearbeitet von Chato, Saturday, 20.10.2007, 01:28

Ja, aber hat sich hier jemand Hoffnungen gemacht? Hoffe das nicht! Wie Du
schon richtig anmerkst: Mütterzentrierung - so oder so. Es ging bei den
Stellungnahmen pro Eva Herman weniger (oder fast gar nicht) um den Inhalt,
sondern um das Thema Meinungsdiktatur in Deutschland.

Gruss, Foxi

Adam ist kein Denker, sondern ein Sager, will sagen: er sagt, ohne nachzudenken, weder vorher noch nachher. Ich habe noch niemals erlebt, auch auf ausdrückliche Nachfrage hin, daß er irgend etwas "Gesagtes" allgemein hergeleitet und vernünftig begründet hätte, etwa gar mit etwas anderem als weiterem, linkem "Gesagten". Was ist das überhaupt für eine einfältige Erwartung: sich von Eva Herman "etwas erwarten"? Von Mutti, ja? Als Mann? Du liebe Güte!

Das ist das ganze Elend und die Unfruchtbarkeit des "Maskulismus" (und einer von den Gründen, warum ich partout keiner bin und keiner sein werde), daß er "irgendwas erhofft", anstatt in Zusammenhängen zu denken und sich auf wirklichkeitsgemäße Wege zu begeben. Mein Vorhalt besteht weiter je und je: Maskulisten denken so unipolar wie FeministInnen, bloß halt entgegengesetzt: "Wo liegen meine Interessen als Mann und wo kommen die überall zu kurz?" Diese Sicht eint FeministInnen und MaskulistInnen. Eine funktionierende Stromqulle besteht aber nicht aus einem (dem "richtigen") Pol, sondern aus zweien, die nur lebendig aufeinander bezogen das Ganze sind. Bleibt das aus, dann rotten sich diejenigen, die das ausbleiben lassen, selber aus.

Natürlich redet Eva Herman vom weiblichen Standpunkt aus, denn sie ist ein Weib! Aber sie redet nicht gegen den Mann, sondern für die Verbindung von Mann und Weib, also für Ehe und Familie, also für seelisch gesund aufwachsende Kinder. DAS - und nur das - ist das heute zu lösende Problem! Warum fehlt da die zugehörige, väterzentrierte Sichtweise, die es erst zum Ganzen machte? Weil sie von Männern nicht formuliert wird! Maskulisten sind einäugig, einbeinig und einarmig, deshalb sehen sie nichts, kommen nicht vom Fleck (außer hüpfend) und kriegen nichts in den Griff, wofür man zwei Hände benötigt.

Das "Problem" ist vorgeblich, wie es sich als Mann, ähnlich den Feministinnen, gegen die Weiber "selbstverwirklichen" ließe. Das ist freilich das mich überhaupt nicht interessierende Orchideen-Problem von durchgeknallten Hobby-Astronauten, die gerne den Weltraum erobern möchten und meinen, sie dürften darauf verzichten, Sauerstoff mitzunehmen. Das ist komplett meschugge und hoffnungslos unreif und verlängert die pubertäre Dummheit des Feminismus auf "männlich". Ich sage das seit eh und je!

Weibervergötzung und Männererniedrigung sind kein Selbstzweck und können deshalb auf dieser Ebene weder begriffen noch vom Fleck bewegt werden, sondern sie finden ihre gemeinsame Ursache in der Unterwerfung, Zerstörung und Ausrottung des in sich selbst verkrümmten Menschen (= derer, die sich drauf einlassen). Das kann nur so herum (Weibervergötzung und Männererniedrigung) funktionieren, und nur, wenn beides (Feminismus und Maskulismus) die herrschenden Denkweisen sind, weil diese die Trennung der Poliarität zugunsten des je "eigenen" zum Inhalt haben. Da zählt nicht die ideologische Theorie, die recht nett sein kann, sondern die reale Wirklichkeit, wie sie Adam gerade wieder zum Ausdruck gebracht hat. Das hätten freilich auch viele andere so sagen können.

Die Lösung ist die "Emanzipation des Mannes" sowenig wie die "Emanzipation der Frau", sondern ihre Wiederverbindung gegen die wütende Kultur des Todes auf Basis der Ordnung der Dinge, wie sie besteht, seit es Menschen gibt. Eva Herman bietet einen (öffentlich wirksamen!) Kristallisationspunkt, darüber wieder ins Gespräch zu kommen und die Menschenspalter nach und nach in die Defensive zu drängen und am Ende zu erledigen. Das ist ein Diskurs jenseits von Feminismus und Maskulismus! Deshalb ärgern sich die Maskulisten, weil sie sich wieder mal übergangen und zu kurz gekommen fühlen. Aber das liegt bloß daran, daß Maskulismus so überflüssig ist, wie der Pluspol einer Batterie, dem zum Minuspol nichts anderes einfällt, als daß er "anti" ist.

Es sind solche praktischen Reaktionen wie jetzt wieder die von Adam, an denen sich die Untauglichkeit des ideologischen Konzeptes "Maskulismus" für mich erweist. Es gibt in der Tat einen männlichen Standpunkt in der Frage von Ehe, Familie und Kindern und der ist nicht identisch mit dem von Eva Herman. Aber der findet bei den maskulistischen "Sagern" doch überhaupt nicht statt. Was ist eigentlich euer Problem? Müßt ihr euch von Mutti emanzipieren?? Es ist das völlige Versagen der Männlichkeit gewesen, das überhaupt erst dazu geführt hat, daß Weibernarzißmus zur politisch bestimmenden Größe werden konnte. Wir Männer haben eine Verantwortung, die wir nicht wahrnehmen, teils weil wir massiv daran gehindert werden, teils weil viele sie gar nicht mehr erkennen / anerkennen.

Mit einer solchen Haltung schießt man sich selber aus der Debatte in die Umlaufbahn, wo dann kurz danach der Sauerstoff ausgeht. Das ist dumm, einfältig, verantwortungslos und sagenhaft ignorant. Von männlicher Führung zur Heilung des Ganzen gar ist das weiter weg, als die Andromeda-Galaxie, und deshalb wird diese Sicht der Dinge auch nie Einfluß gewinnen, sondern schlicht und einfach ersticken. Schade, aber selber schuld und deshalb auch vollkommen berechtigt.

Besser wäre natürlich - wie immer - Einsicht und Umkehr: Hier öffnet sich eine handfeste, ganz reale Möglichkeit, die jahrzehntelang von der feministischen Ideologie elend pervertierte Debatte über die Geschlechter wieder auf ihre wirklichkeitsgemäße Bedeutung zurückzuführen.

Schluß mit lustig. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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