Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gender- Wahn

Ralf, NRW, Saturday, 22.09.2007, 06:43 (vor 6664 Tagen) @ Chato
bearbeitet von Ralf, Saturday, 22.09.2007, 06:48

Hallo Nick,

es gab in der Blauen Burg verschiedentlich Diskussionen rund um deine Fragen.
Eine davon findest du hier(incl. ff.).

der Thread hat mich schon bei seiner Entstehung mehr abgeschreckt als überzeugt.

Wie gesichert sind deine Maßstäbe, mit denen du beim
Urteil über die für dich ungewohnten Thesen in der JF Maß nimmst?

Nicht zuletzt - quatsch, aus meiner persönlichen Sicht natürlich zuallererst :-) - durch meine eigene Biographie. Ohne die notwendigen Freiheiten wären meine persönliche Entwicklung und mein Privatleben spätestens Anfang der 90er in einer Sackgasse steckengeblieben. Ich bin damals aus dieser Sackgasse ausgebrochen, in dem ich mich Stück für Stück dieser Freiheiten bedient habe: Die weiteren 90er und die ersten Jahre dieses Jahrzehnts waren nach feministischem wie nach katholischen Kanon (die sich da interessanterweise gar nicht so wesentlich unterscheiden) eine einzige Aneinanderreihung von schweren "Sünden". Pornografie, S/M, Prostitution, Sextourismus - alles üppig vertreten. Und es hat reichlich Früchte getragen, erst langsam, später dann immer mehr. Essbare, gesunde Früchte: Neue Welten, neues Wissen (teilweise auf ganz anderen Gebieten), neue Erkenntnis von Zusammenhängen, neue Energie, neue Offenheit und Gelassenheit. Und am Ende hat es sich dann quasi auch noch selbst überflüssig gemacht, während die Früchte geblieben sind.

Heute könnte ich notfalls auch in einer streng katholischen oder feministischen Welt leben und mich trotzdem weiterentwickeln - meine aktuellen "Sünden" halten sich sowohl aus katholischer als auch aus feministischer Sicht eher in Grenzen. Aber nicht trotz, sondern wegen der vorher genutzten Freiheiten. Das waren vielleicht Umwege und teilweise auch Irrwege, aber sie waren im Rückblick fast zwingend notwendig. Ich würde sie (die Umwege, die erkannten Irrwege weniger...) bei Bedarf auch jederzeit wieder beschreiten. Es lohnt sich.

Gab es da vielleicht noch mehr, anderes, tragfähiges, beglückendes?

Gab es für Einige ganz sicher; aber wer aus welchen Gründen auch immer durch ein ziemlich enges Raster fiel - und das sind in der Summe sehr, sehr viele - war davon ausgeschlossen.

Am offensichtlichsten ist das vielleicht bei Schwulen, denen de facto das Recht auf ein Sexualleben abgesprochen wurde. Letzteres gilt strenggenommen aber z.B. auch für Männer, die von ihrer Ehefrau verlassen worden sind (Scheidung is' nich'. Solange die Ehefrau noch lebt, gibt's also auch keine neue Heirat, und unehelicher Sex is' auch nich'; gilt umgekehrt natürlich auch für Ehefrauen, deren Männer abgehauen sind). Allein diese beiden völlig anders gelagerten Fälle werfen ein Licht auf die Bandbreite der möglichen Ausschlussgründe.

Was hat die "sexuelle Revolution"
eigentlich gebracht, deren geistige Saat durch deine Einwände hindurch ja
wie selbstverständlich zu Wort kommt?

Letzlich soetwas wie die Möglichkeit zum "Own Pursuit of Happiness" - also genau das, was auf nicht-sexuellem Gebiet Amerika und letzlich die gesamte westliche Zivilisation so stark gemacht hat.

Wie verklemmt ist
jemand, der nur noch Pornos, Wicksen und ab und zu den Puff hat?

Ob "verklemmt" da das passende Wort ist, weiß ich nicht, derjenige hat aber auf jeden Fall ein Problem, vielleicht sogar ein ziemlich großes. Ob die "sexuelle Revolution" dieses Problem verursacht hat, ist eine ganz andere Frage (vielleicht bliebe ihm ohne sexuelle Revolution eben nur noch das Wichsen, weil Pornos & Puff verboten sind).

Pornos, Wichsen & Puff sind nicht das Ziel. Es sind Hilfsmittel. Die können sehr wichtig und nützlich sein, sie können reinen Genußmittelcharakter haben, sie können in besonders ungünstigen Fällen auch drogenähnlichen Charakter entfalten.

Auch wenn's keiner glaubt und für völlig absurd hält: ich sage es halt... :-)

Ich habe es vernommen :-)

Gruß Ralf

--
*** Ich bin doch nicht genderblödgestreamt! ***


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