Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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ernsthaftes Interesse

Mus Lim ⌂, Thursday, 12.04.2012, 14:36 (vor 5001 Tagen) @ rexxer
bearbeitet von Mus Lim, Thursday, 12.04.2012, 14:45

Jedes (etablierte) System hat sein Beharrungsvermögen, auch das aktuell etablierte linke Sytem. Das nun deshalb konservativ zu nennen, halte ich für falsch. Linke denken von der Utopie her und nicht vom Bewährten, das wurde nun ja schon oft genug gesagt.

Links konservativ zu nennen, weil Linke bestrebt sind ihre Opferkultur und Transfermechanismen zu konservieren, halte ich für falsch. Wie wollen Sie denn dann das im klassischen Wortsinne konservative nennen? Ewiggestrig?!??

"Wille zur Macht" heißt ein Werk oder Aufsatz von Nietzsche. Der Machtwille ist weder links noch rechts, sondern menschlich. Machtwille ist auch nicht christlich oder islamisch. Ich halte deshalb diesbezügliche Vorwürfe gegen den Islam für irreführend.

Konservativ ist, sich zuerst um seine Brut zu kümmern, dann um seine Nachbarschaft, dann um seine Stadt und sein Land, und erst danach um die Welt. Der Linke denkt anders: Das Individuum soll sich um das Kollektiv sorgen und dafür arbeiten, und das Kollektiv kümmert sich dann um seine Brut (staatliche Küchen, staatliche Kinderbetreuung, etc.)

Konservativ ist auch, Leistungsträger mit Entscheidungsfreiheiten zu belohnen und bei Inkompetenz diese zu entziehen.

DvB hat im Neugelben mal etwas gesagt, was mich sehr nachdenklich gemacht hat:
"Es geht hier um den Staat und seine Legitimation. Diese hat er nur durch die Mündigen (die Freien, die Freisassen), nicht durch die Unmündige (den Plebs, die Sklaven) bekommen. Letztere haben darauf keinerlei Anrecht." - Dieser Staat duldet Eigenverantwortung gar nicht!, DvB am 1. Juli 2011 - 15:51 Uhr (Neugelb: id=38189)

In den antiken griechischen Stadtstaaten, wie Athen, durften nur freie männliche Staatsbürger ab einem gewissen Einkommen wählen. Man sollte man näher darüber nachdenken, was passiert, wenn Unmündige und Transfereinkommenbezieher die politischen Mehrheiten bilden.

Es lohnt sich auch, über die Bedeutung des Wortes Emanzipation nachzudenken:
"Emanzipation bedeutete (von lateinisch 'emancipatio') ursprünglich soviel wie die 'Freilassung eines Sklaven' oder einen erwachsenen Sohn in die Eigenständigkeit entlassen."
Eine Frau, die ihren Mann verlässt und dann als alleinerziehende Mutter von Transfereinkommen lebt (entweder Hartz4 vom Staat oder Alimente vom entsorgten Mann) ist weder emanzipiert noch mündig.
Die Gesellschaft lebt aber existenziell von den Mündigen und Eigenständigen, die aber nicht von Unmündigen und Unselbständigen bevormundet werden dürfen.

Eine Bedeutungsverschiebung des Wortes konservativ hilft da nicht weiter.

Da hat sich eine riesige Phalanx von Leistungsabsaugern etabliert, die bei Strafe ihres Untergangs keinerlei Ausscheren dulden kann - denn das Anklagen und Umverteilen wird als ihre "Leistung" angesehen.

Das hört aber in dem Moment auf, wenn man die Leistungsabsauger als das behandelt, was sie sind: Unmündige. Und ihnen konsequent das Stimmrecht entzieht.

Frauen waren schon immer konservativ. Sie sind es heute noch.

Ich würde hier nicht das Wort konservativ verwenden, sondern opportunistisch.
Wäre ihr man als Sieger aus Stalingrad heimgekehrt, hätte die deutsche Frau ihn als Helden empfangen, so hat sie sich eben den Siegern zugewandt.

Habe ernsthaftes Interesse an überlegten Antworten...

War das ernsthaft genug?

Nachtrag aus Demokratie:

"Während der Aufklärung gewann die Idee der Demokratie (und Republik) immer mehr Anhänger, auch unter Adligen und Geistlichen. Jean-Jacques Rousseau veröffentlichte seine Idee vom Gesellschaftsvertrag und forderte eine Regierung, in der Herrscher und Beherrschte identisch sind - eine radikale Demokratie also."

Aus der Idee, dass Herrscher und Beherrschte identisch seien, wurde: Leistungsträger und Transferempfänger sind identisch.

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