Danke :-)
EUGEN MAUS: Zählt auf Anfrage als Benachteiligungen der Männer auf:
Wehrdienst und KrebsvorsorgeTHEA DORN: Männer jammern bloß noch; dieses Aufrechnen langweilt mich -
historisch ist die Freiheit für Frauen ja erst ein Wimpernschlag.HORST ERBERHARD RICHTER: Frauen können (nach Freud) nicht gut sublimieren,
also nicht Triebenergie in geistige Leistungen verwandeln; in letzter Zeit
beginnen sie damit, aber sie sind noch sehr narzißtisch.AYLIN SELCUK: Meine Generation ist jenseits des Feminismus - heute
strahlen Männer auch Weiblichkeit aus, nicht mehr den "harten Kerl" (was
sie gut findet).EUGEN MAUS: Empfindsamkeit und Hilfsbereitschaft sind nicht bloß weibliche
Eigenschaften. Frühere Männerbewegung der 70er Jahre, die ich selbst
miterlebt habe, war profeministisch, jetzt aber ist sie fordernd und das
ist nötig: Männer haben heute nicht eine Krise, sondern sie werden
betrogen.HORST ERBERHARD RICHTER: Stimmt bei der Frage der Wehrpflicht zu. Früher
hieß es: "Der Krieg macht den Mann zum Mann" (1933, da war er 10 Jahre
alt). Nach dem Krieg waren die Männer geschlagen und schwach, die Frauen
waren stark (Trümmerfrauen) und die Männer waren froh, an der Hand
genommen zu werden.EUGEN MAUS: Männer werden schlechtgeredet, Frauen hochgeschwätzt. Zum
Beispiel H.E.Richter, der sie "Halber Mann" nannte (ang. Zitat, was
Richter selbst jedoch bestreitet). Junge Männer werden heute in die
Arbeitslosigkeit hineingefördert, und das wird auch noch hochgejubelt:
"Frauen ziehen vorbei!"THEA DORN: Jungs sind heute ohne taugliche Rollenvorbilder. Diese Vorwürfe
an die Frauen sind larmoyante Vorrechnerei. Jungs verweigern sich und
rennen damit selber ins Off: "Cool, keine Streber sein, Rambo und
Videogames."EUGEN MAUS: Die Mädchen sind natürlich nicht "schuld", das zu sagen wäre
ganz falsch. Aber was ist Gendermainstreaming? Kaum einer kennt das Wort,
obwohl dabei 1,3 Mrd. nur für Frauen und Mädchen verbraten wurden. Das ist
ungerecht: GM ist im Grunde zur 2. Schiene der Frauenförderung geworden, es
dient nicht beiden Geschlechtern. Jungs werden nicht gefördert (obwohl es
nach Pisa sehr nötig wäre), sondern weiter werden nur die Mädchen
gefördert.THEA DORN: (Erhebt wieder den Jammervorwurf und nennt die Klagen
ungerechtfertigt). Gute Jugendliteratur gibt es nach wie vor fast nur mit
positiven Jungsrollen, abgesehen von der ollen Pippi Langstrumpf. Wenn
Jungs diese Literatur nicht lesen, dann ist das mit Verlaub ihre eigene
Schuld. Das Jammern der Männer wie Eugen Maus ist geradezu hysterisch.HORST ERBERHARD RICHTER: Das phallische Verhalten schafft heute keine
Identität mehr. Jetzt werden Männer sensibler, aber diese Entwicklung ist
gut und bedeutet eine Humanisierung. Noch eine Weile lang werden Frauen
sich narzißtisch selbst bewundern, aber bald wird man sich auf
Gemeinsamkeit und Kooperation besinnen MÜSSEN, weil die Probleme einfach
so groß geworden sind. Er bringt dafür den Begriff "Elterlichkeit", der
sich nicht bloß auf eigene Kinder, sondern auf eine Verantwortung für das
Ganze bezieht. An Eugen Maus gewandt: Beide Geschlechter sind
verantwortlich für das Ganze. Besser einander zuhören lernen, als
aufrechnen und einander vorrechnen.AYLIN SELCUK: Geht auf Cinderella-Komplex ein (Stichwortvorgabe der
Moderatorin): Ja, eine erfolgreiche Frau will heute trotzdem weiterhin
ihre Vorteile als Frau genießen. Nachteile existieren aber wirklich:
Mutterschaft hemmt nun mal die Karriere. Jedes Geschlecht hat eben
biologisch gesehen Vor- und Nachteile.EUGEN MAUS: Es gibt eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei
den angeblichen Erfolgen der Frauen. Einerseits heißt es: "Frauen sollen
Karriere machen!", und das ist gut (nach Eugen). Sie wollen aber in
Wirklichkeit sehr oft bloß die alte Rolle. Frauen wollen z.B. "ihr eigenes
Geld" verdienen, aber eben nicht eine Familie damit ernähren.THEA DORN: Das bringt doch alles nichts (wieder der Jammervorwurf).
Heutige Männer sind meistens verbal offen für neue Rollen, aber in der
Praxis verhaltensstarr. Ich bin gespannt, wann endlich das Verhalten
nachzieht. In unserer modernen Welt muß das ohnehin geschehen. Den Jungs
werden Rambo-Rollen angeboten, mit denen sie jedoch in der heutigen
Gesellschaft bloß scheitern können.AYLIN SELCUK: Wir Heutigen sind eine Luxus-Generation. Da ist oft kein
Platz für Kinder. Man denkt: "ICH will mich profilieren!" Aber dieser
Luxus zwingt auch automatisch beide zu arbeiten und sich die Aufgaben zu
teilen, weil sie es ökonomisch MÜSSEN.HORST ERBERHARD RICHTER: Die Zukunftsprobleme werden uns zwingen, wieder
gemeinsam zu handeln. Wir führen im Moment bloß eine Narzißmusdiskussion.
Aber das wird aufhören.EUGEN MAUS: Wenn in Toppositionen kaum Frauen sind, dann ist das nicht
unser Problem. Sollen sie doch! Nur dauert das halt von der Sache her eine
gewisse Zeit. Akademikerinnen bekommen heute zu 50% gar keine Kinder mehr;
sie haben also diese Nachteile gar nicht mehr.THEA DORN: Das Vorheulen der Männer juckt mich wenig, wenn ein
Intellektueller in einem großen deutschen Magazin unwidersprochen sagen
kann, Frauen könnten "bloß fernsehen". (Eugen widerspricht, aber das geht
unter) Es GIBT die gläserne Decke, es gibt aber auch das Denken bei
Frauen: "Das ist mir alles zu anstrengend und zu hart da draußen." Beides
ist einseitig und muß sich ändern.AYLIN SELCUK: Mein Eindruck ist, Männer unterstützen sich gegenseitig,
aber Frauen bauen einander Fallen. Da gibt es so eine lauernde
Konkurrenz.THEA DORN: Diese Stutenbissigkeit gibt es tatsächlich. In meinem
Buchprojekt geht es aber ohne Zickenkriege ab. Das ist wichtig und muß
sich allgemein bessern.HORST ERBERHARD RICHTER: Bei der Frauenbewegung denken heute alle an Alice
Schwarzer. Die Frauenbewegung kommt aber aus der Arbeiterbewegung.
Ihr wichtigster Vorkämpfer war ein Mann, nämlich August Bebel! Nicht Alice
Schwarzer! Es geht der heutigen Frauenbewegung immer nur um ganz
egoistische Selbstverwirklichung der Frauen.AYLIN SELCUK: Ich sehe meine Zukunft als Mutter, Ehefrau und Berufstätige.
Anders wird es gar nicht gehen.
--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
gesamter Thread:
- Herzlichen Glückwunsch Eugen :-))) -
Christine,
05.07.2007, 00:38
- Gedächtnisprotokoll der Diskussion -
Chato,
05.07.2007, 00:53
- Danke :-) - Christine, 05.07.2007, 02:19
- Gedächtnisprotokoll der Diskussion - Toro, 05.07.2007, 05:21
- Herzlichen Glückwunsch Eugen :-))) -
adler,
05.07.2007, 01:30
- Herzlichen Glückwunsch Eugen :-))) -
Gastleser22,
05.07.2007, 02:20
- Herzlichen Glückwunsch Eugen :-))) -
Gast1234,
05.07.2007, 17:06
- Danke!(ohne Text) - Gastleser22, 05.07.2007, 17:42
- Herzlichen Glückwunsch Eugen :-))) -
Gast1234,
05.07.2007, 17:06
- Herzlichen Glückwunsch Eugen :-))) -
Gastleser22,
05.07.2007, 02:20
- Herzlichen Glückwunsch Eugen :-))) - Flint, 05.07.2007, 07:18
- Manöver-Kritik -
Chato,
05.07.2007, 22:19
- Manöver-Kritik -
Adios,
06.07.2007, 02:20
- Manöver-Kritik - Forenking, 08.07.2007, 23:00
- Manöver-Kritik -
Salvatore Ventura,
06.07.2007, 02:37
- Manöver-Kritik -
Chato,
06.07.2007, 04:55
- Manöver-Kritik -
Odin,
06.07.2007, 05:06
- Manöver-Kritik - Flint, 06.07.2007, 06:53
- Manöver-Kritik - Numes(Nurmalebenso), 06.07.2007, 22:30
- Galaktisch!!! (kein Text) - Toro, 06.07.2007, 06:55
- Manöver-Kritik - nochn Jörg, 06.07.2007, 16:00
- Manöver-Kritik -
Odin,
06.07.2007, 05:06
- Manöver-Kritik -
Chato,
06.07.2007, 04:55
- Manöver-Kritik -
Adios,
06.07.2007, 02:20
- Interessante Diskussion zur Sendung, im Politikforum... - Flint, 06.07.2007, 09:16
- Herzlichen Glückwunsch Eugen :-))) -
Hans,
06.07.2007, 13:12
- sorry falscher Link - richtiger hier - Hans, 06.07.2007, 13:24
- Herzlichen Glückwunsch Eugen :-))) - Christine, 06.07.2007, 14:16
- Herzlichen Glückwunsch Eugen :-))) - Nihilator, 06.07.2007, 20:17
- Sehr gute Zusammenfassung von Arne Hoffmann - Christine, 08.07.2007, 10:44
- Nachlese vom SWR - Christine, 08.07.2007, 14:58
- Gedächtnisprotokoll der Diskussion -
Chato,
05.07.2007, 00:53