Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Oettinger soll Rede zurücknehmen

Chato, Friday, 13.04.2007, 19:12 (vor 6824 Tagen) @ Zeitgenosse

Der Mensch bleibt sich gleich je und je, solange er nicht fundamental akzeptiert hat, daß er auf gar keinen Fall das dämliche Arschloch bleiben darf, das er ist - und zwar jeweils ER SELBST (höchstpersönlich). Die Alternative dazu ist zu allen Zeiten das kollektivistische "Ändern der Anderen". Die sollen gefälligst so sein, wie die Herde, in der man sich versteckt, das dumpf grunzende Kollektiv, in dem man mitgrunzen darf, ohne sich für eigenes Grunzen zu verantworten. Ich persönlich denke, daß diese naive Kollektiv-Selbstgerechtigkeit heute noch um Größenordnungen schlimmer ist als zu allen früheren Zeiten. Oberhalb des Kollektivs kommt heute ja vermeintlich nichts mehr. "Meinung" ist zum obersten Kriterium für wahr und falsch und die Masse damit zum selbstreferentiellen Götzen geworden. Das ist inzwischen derart schlimm, daß sogar einfaches "Sagen" ausreicht - Hauptsache man sagt, was die Mehrheit meint und findet. Lager braucht es da schon gar nicht mehr. Das ist natürlich die perfekte Garantie für unbegrenzte Verblödung auf der nach unten offenen Idiotenskala.

Und zum "Alten Fritz": Wegen seines weisen, toleranten Humors heißt er ganz zurecht "der Große". Oh, wie ist das schön: "Der Pfarrer bleibt. Wenn er am jünsten Tag nicht mit aufstehen will, so kann er liegen bleiben." Mehr läßt sich über so ein Zeuchs einfach beim besten Willen nicht sagen! Würde er's freilich heute sagen, bzw. etwas unserer Epoche Analoges, dann wäre er solange mit der Forderung nach seinem sofortigen Rücktritt konfrontiert, bis er zurückgetreten wäre. Das macht den Unterschied aus zwischen gestern und heute, zwischen Weisheit und Narretei, zwischen individueller Toleranz und kollektivistischer Despotie.

Gruß vom
Nick


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