Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Maskulismus, vom Wesen des wahren...

Flint ⌂, Saturday, 07.04.2007, 06:14 (vor 6826 Tagen) @ Nihilator

Hallo Nihi.

...und nach Deinem Beitrag und der Antwort von Guildo zeigt sich eines:
die relevante Frage ist eben die nach der Definition von "Maskulist".

Genau so ist es.

Für Guildo ist der Maskulist der Neue Mann, der Kritische Männerforscher,
der Sozialpädagoge, Soziologe, Psychologe und was sonst an umfassend
verbildeten lila Pudeln da noch kreucht und fleucht. Und eben NUR solche
Leute.

Den Eindruck habe ich auch.

Unbestritten gibt es solche Leute unter den Männerrechtlern;

Richtig.

die Frage ist, ob es korrekt ist, "Maskulist" allein auf diese einzugrenzen.

Nein, aus 3 Gründen
1) Weder zählen sie zu den Maskulisten (Ausnahmen mag es geben)
2) Geschweige denn sind das die Maskulisten
3) Diese Zielgruppe zählt zu einem großen Anteil eher zum Gegenteil, also zum Lager der "Liberalen", Feministen, Weicheier und den Gehirngewaschenen.

> DAFÜR spricht die wohl deutliche Mehrheit solcher Männer in der

Männerbewegung.

Spricht das für den Begriff Maskulist oder eher gegen die Mehrheit?

DAFÜR sprechen auch Maskulismus-Definitionen wie z.B. die
der Wikipedia: "Maskulismus ist eine vor allem im Internet verbreitete
Analogbildung zum Feminismus, die von Teilen der "Neuen
Männerbewegung" als Selbstbezeichnung verwendet wird."

Diese Definition kommt aus dem Gegenlager. Wollen wir darauf Rücksicht nehmen? Dadurch würde man bestenfalls einen Zeitaufschub erreichen. Würde man sich anders nennen, z.B. Antifeminist oder Männerrechtler, dauert es nicht lange bis diese Bezeichnungen ebenfalls schlecht besetzt werden würden. Deren Industrie hat Milliarden dafür. Antifeminist ist auch negativ besetzt.
Ich finde es auch unmännlich, vor durch Femiweiber schlecht besetzten Bezeichnungen zu fliehen.

Auch wenn ich mich wiederhole:

Zitat:
Früh in der jungen Vergangenheit der 'Männerbewegung' hat sich allerdings gezeigt, daß die malerische Parallele von Feminismus und Maskulismus einige irritierte, denn die Gegensätzlichkeit der Vorzeichen dieser beiden Begriffe führte dazu, beiden Intentionen gleiches Wesen zuzuschreiben. Das ist ein fataler Fehler, der oft von einer unerträglichen Naivität getragen wurde, deren einziges Erkenntnisgeschick in der Übertragung der grammatikalischen Gleichheit jener verwirrenden, beider Wörter gemeinsamen Endsilbe auf die eigentliche Bedeutung dieser Wörter bestand. Und leider hat solche leicht zu besitzende 'Weisheit' nach dem Muster "ein -Ismus ist ein -Ismus ist ein -Ismus..." nicht immer nur die trägesten Köpfe verwirrt. http://www.maskulist.de/Maskulismus.html

DAGEGEN sprechen aus meiner Sicht nur Leute wie Michail S. -der seinen
Anteil zur Etablierung dieser Bezeichnung im deutschsprachigen Raum
beigetragen hat- und seine Maskulismus-Definition.

Das glaube ich nicht. Es sind sicher nicht "nur Leute wie Michael S." -was heißt das überhaupt? In welcher Definition verwendest Du hier ,nur' ;-) Ich würde statt dessen ,immerhin' vorschlagen. ;-)
Jeder, der ein authentisches Sprachgefühl, kombiniert mit Rückgrad, Männerwürde, angeborener Gehirnwäscheresistenz und einer gesunden Portion Widerstandskraft gegen den Mainstream besitzt und sich darüber hinaus noch mit Sprache, Bedeutungen usw. auskennt, wird der Verwendung dieses Begriffes zustimmen.
Zugegeben, diese Eigenschaften besitzen offenbar leider nicht viele. Das ist aber trotzdem nicht Grund genug, davon abzugehen. Die Frage ist, passen wir uns dem integritätslöchrigen Zustand der Mehrheit an indem wir nette, weichere, weniger Angriffen aussetzbare Bezeichnungen wählen, oder wählen wir die, die am besten zutreffen und vertrauen darauf, daß sich Wahrheit mit der Zeit durchsetzen wird?

Vielleicht muß man auch vorrübergehend aus taktischen Gründen zweigleisig fahren, indem man rhetorisch vor der Presse positiver besetzte Bezeichnungen verwendet. Damit könnte ich leben.

Für mich ist das Wort Maskulist positiv besetzt.

Hier nochmal ein Zitat über die Zielsetzung des Maskulismus:

"3. In der Zielsetzung: Der Maskulismus hat nur ein Ziel, und das ist die Auflösung des in der Politik eingefressenen Feminismus. Der Maskulismus will weder das eigene noch das andere Geschlecht zum Neuen Mann bzw. zur Neuen Frau führen, er will Menschen nicht nach ideologischen Vorgaben jedweder Couleur umerziehen. Entwicklungsbedingte Veränderungen im Menschlich-Wesenhaften, wozu auch das Geschlecht gehört, dürfen nicht Gegenstand politischer Konstruktion sein, die ihre Legitimität auf der Anmaßung begründet, das Menschlich-Wesenhafte als Konstrukt erkannt zu haben, das umgeformt werden soll. Wo Politik Anthropologie betreiben und lenken zu können glaubt, ist sie auf dem Weg zu einem dirigistischen Totalitarismus."

Was hältst Du von dieser Formulierung? Es besagt nämlich, daß man ihn nicht mehr braucht wenn der in der Politik eingefressene Feminismus aufgelöst wurde.

Mache ich mir die lila-Pudel-Maskulist-Definition von Guildo zueigen, so
hat er mit seinen Thesen sicher recht.

Hier paßt schon etwas nicht. Das Wort Maskulist ist viel zu hart um Lila-Pudel zu benennen.

Sehe ich "Maskulist" dagegen
umfassender, als Synonym für Männerrechtler und für Antifeminist, sind
seine Aussagen unhaltbar.

Das sehe ich auch so.

Es ist also die Frage zu klären: "was ist ein
Maskulist", bevor man sich damit beschäftigen kann, was Maskulisten wollen
oder nicht wollen.

So ist es.


Meine bescheidene Meinung: ich lehne diese Bezeichnung ab, und zwar aus
folgenden Gründen:
1. ist Maskulist in der Tat eine Analogbildung zu Feminist. JEDER wird
dies auch intuitiv sofort so verstehen, und die wenigsten werden sich die
Mühe machen, anspruchsvolle Definitionen dazu zu lesen.

Siehe oben.

2. gibt ein solches Verständnis den Gegnern der Männerrechtler eine
hervorragende Waffe in die Hand: FeministInnen gelten zu recht als
durchgeknallt, radikal und faschistoid. Der Umkehrschluß projiziert aber
unweigerlich diese Attribute auch auf Männerrechtler.

Siehe oben.

3. steht die Endung -ismus und -ist immer für Ideologie und damit für
Verbohrtheit und Borniertheit.

Woran machst Du z.B. fest, daß Humanismus für Verbohrtheit und Borniertheit steht?
Welche Ideologie hat für dich der Maskulismus genau? Auf welchen Axiomen beruht er?

Gerade Männerrechtler lehnen aber
Ideologien häufig ab; sie stehen für liberale Werte und Respekt vor dem
Individuum und engagieren sich gegen staatlichen Interventionismus.

Wie definierst Du Männerrechtler? Welche liberalen oder pseudoliberalen Werte z.B.?
Ein Ablehnen von Ideologien hat nichts mit Männerrechtlern speziell zu tun (es sei denn, Du meinst den Feminismus), und auch der Respekt vor dem Individuum ist eine Sache der Person.

4. ist die Bezeichnung -rechtler meist positiv besetzt; sie impliziert
unwillkürlich den Gedanken an fehlende oder zu verteidigende Rechte für
die genannte Gruppe. Beispiele: Bürgerrechtler, Frauenrechtler.

Für mich ist Frauenrechtler negativ besetzt. Und auch -rechtler hat etwas von Streitsüchtig.

Ich möchte daher nicht Maskulist genannt werden, denn meine Vorstellungen
sind umfassender als die der Feministinnen. Ein umgekehrtes Feminat wäre
genauso falsch wie ein Feminat, Jungen- und Männerprivilegierung genauso
falsch wie das Gegenstück.

Siehe oben

Ein Antifeminist oder ein Männerrechtler ist
auch sprachlich ein ehrenwerter Mensch, für einen Maskulisten gilt das per
se so nicht.

Für mich ist ein Maskulist ein ehrenwerter Männerrechtler und Antifeminist, bloß noch etwas nachdrücklicher auf dem Boden stehend als diese, was mir sehr gefällt.

Noch etwas: Was für unsere GegnerInnen schlecht besetzt aussieht, hat für mich gleich einen Bonus in Richtung positiv besetzt. Und ich bin nicht der Einzige.

Gruß
Flint

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Der Maskulist
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Familienpolitik


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