Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Geburtenrückgang - ein Segen, wenn auch ein später

Conny, NRW, Tuesday, 14.11.2006, 16:19 (vor 6962 Tagen) @ Beelzebub

Das einzig schlechte am Geburtenrückgang ist, dass er 100 Jahre zu spät kommt (aber besser spät als nie). Hätte die "Pille" (eine medizinische Erfindung, mindestens so segensreich wie Penicillin) bereits im 19. Jahrhundert einen schönen großen Knick in die Bevölkerungskurve gedrückt, dann wäre weder die Massenverelendung weiter Teile der Bevölkerung im frühen Industriezeitalter eingetreten, noch wären solche grauenvollen Massenschlächtereien wie die im 1. Weltkrieg möglich gewesen.

Diese beiden Kriege entstanden nicht durch die Bevölkerungsexplosion sondern durch unser Wirtschaftssystem mit diesem Zinsgeld, das vor dem zweiten Weltkrieg auch noch einen Goldstandard hatte. D.h. die Wirtschaft konnte nur in dem Maße wachsen, wie mehr Gold ins Land kam.

Goldstandard haben wir heute zum Glück keinen mehr, aber immer noch ein Geld, das sich am Gold orientiert und nicht an den Waren und Dienstleistungen, die der Arbeiter produziert und dafür mit Geld entlohnt wird.

Durch den Zins, den das Geld heute hat, verdoppelt sich das Geldvermögen ca. alle sieben Jahre, aber die Wirtschaftsleistung verdoppelt sich nicht in dem Maße und von daher müssen sich die Vermögensbesitzer immer mehr an der Arbeit der arbeitenden bereichern. Irgend bleibt dem Arbeiter von seinem verdienst dann nicht mehr genug, um sich und vielleicht auch seine Kinder davon ernähren zu können.

Spätestens dann kommen Sprüche wie "Unser Volk braucht mehr Raum".

Um es nochmal deutlich zu machen: Die Kriege brechen durch unser fehlerhaftes Wirtschaftssystem aus, das wir schon seit den Römern haben und nicht wegen der Bevölkerungsexplosion. Ein Mensch, der hier keine Zukunft mehr sieht (weil für ihn kein Platz mehr ist, oder weil es ihm hier zu eng wird) wandert einfach aus und zettelt keinen Krieg an, um den Raum zu vergrößern.

Als es bei uns mal nicht genug zu Essen gab, wanderten die Menschen doch auch in andere Länder aus (z.B. nach Russland oder noch früher nach Rumänien), wo es genug brach liegendes Land gab, das man bewirtschaften konnte und das einen ernährte.

Freundliche Grüße
Conny


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