Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Demografie

Ekki, Thursday, 09.11.2006, 19:19 (vor 6967 Tagen) @ Chato

Hallo allerseits!

Und nun die Realität, die ja alle deutschen Träume, auch die größeren und
tiefgründigeren, seit je her überholt. Wir werden nur deswegen weniger,
weil man in einer einzigen Altersgruppe, der der Nulljährigen
nämlich, seit eineinhalb Generationen radikale Bevölkerungsausrottung
betreibt, und das nicht bloß durch vermeiden und verhüten, sondern durch
schieren Mord, durch einen systematischen Genozid unvorstellbaren Ausmaßes
am eigenen Volk, durch eine ethnische Selbstsäuberung, sozusagen. In den
letzten 30 Jahren sind mindestens 10 Mio. Kinder umgebracht worden, bevor
sie noch geboren waren. Wäre das unterblieben, dann wären wir kein
Einwanderungsland, sondern dann lebten diese ermordeten Menschen nun unter
uns, im Alter zwischen 1 - 30 Jahren. Kein Geisteszustand kann eigentlich
getrübt genug sein, sich nicht klarmachen zu können, welche Probleme wir
heute nicht hätten, wenn es anders gekommen wäre, als es getan wurde.

Ohne die Zahl der Abtreibungen im mindesten in Frage zu stellen,

ohne die Diskussion darüber, wie Abtreibung zu qualifizieren ist, wieder aufzunehmen,

möchte ich auf folgenden Aspekt hinweisen, der in Chatos Posting unter den Tisch fiel und ohne den einfach kein reales Gesamtbild entsteht:

Die - im obigen Absatz gewissermaßen "im Vorübergehen gestreifte" - Vermeidung und Verhütung steht in ihrem Umfang den Abtreibung nicht nach, und ihre Ursachen sind vielfältig.

Persönlich kann ich hier guten Gewissens versichern, daß ich weder Vater eines unehelichen Kindes bin, noch eine Frau zur Abtreibung gedrängt, noch als Arzt eine Abtreibung vorgenommen habe.

Allerdings bin ich kinderlos.[/u]

Heute bin ich es aus Überzeugung - aber der Weg dahin war mitnichten derjenige eines Menschen, der von Anfang an nie Kinder wollte.

Kurz und bündig auf den Punkt gebracht:

Es lebt eine beträchtliche Anzahl von Menschen, die NIEMALS Kinder gezeugt und KAUM JEMALS in ihrem Leben körperliche Nähe und Intimität erfahren haben.[/u]

Diese Menschen in Kollektivhaftung für die Abtreibung zu nehmen, ist neben der Kapp.

Sie zu übersehen oder zu bagatellisieren, auch.

Wie ich hier schon mehrfach ausgeführt habe, krankt der gesamte öffentliche Diskurs über die demographische Situation daran, daß man konsequent nur Sekundärphänomene betrachtet - Kinderlosigkeit, Rentensystem, Arbeitsmarktsituation usw. usf. - und NIE, NIE, NIE auch nur ansatzweise in eine Diskussion über das Primärphänomen einsteigt - die Partnerlosigkeit.

Die emotionale Katastrophe in unserem Land hat viele Gesichter:

- Scheidungskriege
- Alleinerziehende
- Uneheliche und verwahrloste Kinder
... und ...
- Einsamkeit.

Die 3 erstgenannten Themen (und einige andere auch noch) werden heute breit diskutiert.

Aber die Einsamen, deren Wunsch nach Nähe und Intimität sich nicht erfüllt, die sich durch den Arbeitsmarkt kämpfen müssen und abends zu Hause nur ihre vier Wände vorfinden - diese Leute haben keine Lobby, ihr Schicksal wird konsequent beschwiegen.

Niemand macht sich Gedanken darüber, was in der Psyche von Menschen vor sich geht, denen sich sehnliche Wünsche einfach nicht erfüllen wollen.

"Bestenfalls" gibt's ein "Selber Schuld - wer keine Chance hat, hat auch keine verdient".

Freilich ist unschwer zu verstehen, woher diese Taubisierung rührt:

Eine Diskussion über die Grundlagen der Partnerfindung, bei der alle Aspekte dieses Themas auf den Tisch kämen, ohne von irgendwelchen Redakteuren vorgefiltert worden zu sein, würde bei den Vertretern sämtlicher Denkrichtungen peinlichst verborgene Dinge zutage fördern. Eine solche Diskussion wäre eine Diskussion über die Grundfesten der Gesellschaft und würde an diesen rühren.

Ob ich es erlebe, daß diese Diskussion in aller Rücksichtslosigkeit aufbricht? Daß die ganzen Tabus und Lebenslügen - vom Feminismus über das Zölibat und die Schwulen und Lesben, die Kinder erziehen wollen, obwohl sie diesen Kindern - die von anderen gezeugt wurden! - kein der Natur entsprechendes Liebesleben vorleben und vermitteln können, bis hin zu den Heuchlern hinter der Ein-Familienhaus-Fassade, die fremdgehen, wo sie nur können, und gleichzeitig ihren Ehepartner, wenn er sich ebenso verhält, verfolgen bis hin zum Mord - wie eine Eiterbeule aufbrechen?

Schön wär's, wenn ich es erlebte!

Gruß

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.


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