Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Und wieder "uns" Thea

Christine ⌂, Tuesday, 24.10.2006, 19:37 (vor 6983 Tagen)

24. Oktober 2006

GESCHLECHTERKAMPF

Hinterfotzige Minnesänger

Wenn in den Feuilletons zurzeit naturbeschwipst das Hohelied auf die emotionale Wärme und die soziale Kompetenz der Frau gesungen wird, überdeckt das nur die Unlust der Männer, sich klassische weibliche Eigenschaften anzueignen. So wird das nichts mit der Zivilisation, meint Thea Dorn.

"Der Westen" steht bei aller Barbarei, in die er vor allem im 20. Jahrhundert zurückgefallen ist, für die Werte der Aufklärung wie Freiheit, Gleichberechtigung und Rationalität. Historisch wurden diese Werte von Männern etabliert. Deshalb ist es ebenso lächerlich wie bedenklich, wenn etwa Dietrich Schwanitz 2001 in seinem Bestseller "Männer - Eine Spezies wird besichtigt" schreibt: "Stellen wir uns vor, die Zivilisation sei ein hübsch eingerichtetes Zimmer: Die Möbel sind geschmackvoll und durchdacht arrangiert, der Teppich passt farblich perfekt, die Tapete ist ein Traum, und die dekorativen Blumensträuße verleihen dem Ganzen eine heitere und frische Note. Steht uns das Bild deutlich vor Augen? Ja? Dann wird uns sofort klar: Der Mann passt nicht in die Zivilisation. Sie ist einfach nicht sein Biotop."

Sind die Männer zu Beginn des dritten Jahrtausends tatsächlich so verkommen, dass ihnen, wenn sie das Wort "Zivilisation" hören, als Erstes einfällt, dass sie im Sitzen pinkeln sollen?

Nur sanfte Schlichtungstanten?

Dass Frauen aber lediglich die sanften Schlichtungstanten sind, die sich eine hoch zivilisierte Gesellschaft leistet, ist Unsinn. Wenn wir uns umschauen, wer die Wenigen sind, die innerhalb der muslimischen Welt für Aufklärung kämpfen, stellen wir fest, dass es besonders oft Frauen sind: Die in Somalia geborene niederländische Politikerin und Publizistin Ayaan Hirsi Ali; die algerisch-stämmige französische Frauenrechtsaktivistin Fadela Amara; die aus Syrien geflohene amerikanische Psychiaterin Wafa Sultan; die im Exil lebende bengalische Ärztin und Schriftstellerin Taslima Nasrin; die marokkanische Soziologieprofessorin Fatima Mernissi. Keine dieser Frauen ist berühmt dafür, in ihrem Ton besonders sanft zu sein. Sie wissen schlicht und einfach, wofür sie kämpfen. Auch hierzulande gibt es Frauen, die entschlossen sind, die Fackel der Aufklärung weiter zu tragen. Notfalls allein. Doch jede dieser Frauen ist begeistert, wenn ihr ein Mann dabei hilft - und nicht in den Mantel.

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


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