Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Wehrpflicht (was: Friedrich Merz: Hier ein Link)

Georg, Wednesday, 17.04.2002, 03:05 (vor 8637 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Wehrpflicht (was: Friedrich Merz: Hier ein Link) von Jolanda am 16. April 2002 22:29:53:


Hallo Georg,
In vielen Beiträgen vertreten Frauen die Meinung, daß Sie pauschal mehr leisten als Männer. Auch Medien und Politk und Politik verbreiten dies ständig, ohne dies jemals zu hinterfragen. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum eine Mutter von 2 Kindern schwerer belastet ist, als ein Mann, der 11 Stunden auf der Arbeit verbringt.

----Ich denke, das rührt daher, dass bei uns sehr viele Frauen einfach mitarbeiten müssen, weil sonst das Geld nicht reicht. Und dann ausser Haus arbeiten und die Kinder und den Haushalt versorgen müssen.
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass ein Haushalt mit zwei Kindern, drei mal täglich verpflegen, Wäsche, Hausaufgaben, Spielen, usw. und dann noch ein Teilzeitjob, das ist eine Arbeit die fängt morgens um halb sieben an und hört abends um halb 11 Uhr auf. Ich sage nicht, dass das mehr aufwiegt als wenn der Mann 11 Stunden ausser Haus arbeitet, ich bin gegen solche pauschalen Aussagen, ausserdem geht es nicht darum, die Arbeit des Mannes, die er leistet als Minderwertig anzusehen.
Ich denke, dass in unserer Gesellschaft die Arbeit des Mannes ausser Haus eher gewürdigt wird als die der Frau zu Hause. Vielleicht ist das auch ein Grund, dass viele Frauen frustriert sind. Sind wir ehrlich, jeder Mensch braucht Anerkennung.
Und ich möchte dir einfach noch sagen, ich weiss nicht, welchen Job du ausübst, zudem sind 11 Stunden am Tag sehr viel, da bleibt wirklich kaum Zeit für die Kinder. Ich weiss nur, dass ich sehr anspruchsvolle Jobs hatte, mich aber keiner so geschafft hat, wie 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche als Hausfrau und Mutter tätig zu sein. Es ist einfach eine andere Belastung.
Ich will aber keineswegs die Arbeit der Männer deshalb als etwas weniger wichtiges oder egoistisches ansehen. Ich denke einfach, dass es besser wäre, wenn die Kinder auch mehr vom Papa hätten und die Frau dafür eben auch einen Teil ausser Haus mitverdienen würde. Ich fände es für die Kinder einfach besser. Und für die Frau wäre es mal etwas anders, auch aus dem Haus zu kommen, sich auch einmal um etwas anderes zu kümmern, als um schmutzige Wäsche und verlorengegangenes Spielzeug usw.:-)Und der Vater könnte mehr Einfluss nehmen auf seine Kinder, würde sie näher erleben, was ich denke, was für ihn auch wichtig ist, nicht nur für die Kinder.
Gerne hätte ich mehr Zeit mit meinen Kindern verbracht, aber einer muß ja die Brötchen verdienen.
----Ich denke, bei dir war es nicht anders möglich, man kann es sich nicht immer aussuchen, ich weiss. Und ich glaube dir gerne, dass du mehr Zeit mit deinen Kindern verbringen wolltest. Ich sagte ja bereits oben, das ist auch wichtig für die Väter.

Ich meine die Diskusion sollte etwas seriöser geführt werden und wenn man überlegt, daß die meisten Kinder halb oder ganztags in der Schule sind, dann ist es mir immer unerklärlich, warum Frauen Kinder und Haushalt als so stressig ansehn. Wie lange dauert waschen, spülen oder Essen zubereiten im Vergleich zu früher? Bemerkenswert ist, daß es kaum Männer gibt, die sich über ihre "Bürde" beklagen.

---So gut ist das nicht geregelt wie du denkst, also bei uns in der Schweiz gibt es noch nicht mal Blockzeiten in den Schulen...und ich weiss, dass die Betreuung der Kinder in Deutschlang auch nicht so einfach ist. So viele Frauen beklagen sich doch gar nicht...du darfst nicht Forderungen von einigen immer auf alle umwälzen. Ich denke nicht, dass die Frauen so viel mehr klagen als Männer. Nur klagen und Anklagen hilft nichts.
Klar hatten sie es frühr, was die Hausarbeit anbetraf, schwerer, aber sie haben dafür bei der Kindererziehung viel Zeit eingespart, die Kinder mussten früh mithelfen und hatten eh nichts zu sagen. Sind wir ehrlich, die hatten nicht unbedingt grossen Freiraum. Und ob das immer so gut war, so emotionslos, ich weiss nicht, diese Generation von Menschen ist was Emotionen anbelangt schon irgendwie blockiert, ich meine die Generation meiner Eltern 1937/1939.
Es hat alles viele Seiten, vieles war bestimmt einfacher, aber ob es besser war, vieles war sicher schwerer, aber ob es deswegen schlechter war?
Wir leben aber heute, das Leben ist ein steter Wandel, alten Zeiten nachzutrauern hilft nicht. Aber klar muss man es sachlich betrachten. Und man sollte versuchen nicht immer so zu werten, da hast du schon Recht.
Es grüsst dich
Jolanda

Dein Diskusionsstil passt. Gut finde ich wie du heraushebst, daß Väter mehr Kontakt zu ihren Kindern haben sollten, damit verbunden sollte auch Einfluß sein. Aber ehrlich mit der Hausarbeit daß ist ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich meine iclusive Fahrt, sind doch die meisten Männer 11 Stunden, manche noch erheblich länger weg. Dies ist ja eigentlich die Standarddiskusion zwischen Mann und Frau, nämlich Arbeitsteilung. Muß eine Frau mitarbeiten und der Mann hat einen angenehmen Job, muß er Ihr helfen meine ich. Eigentlich sind das für mich aber nebensächliche Fragen, den der Reiz als Team alle Pflichten sorgfältig und schnell zu erledigen, sollte solche Gedanken verdrängen.
Mit meiner Frau gab es nach meinem 11 und manchmal 16 Stunden Tag immer Diskusionen über die Organisation von Hausarbeit und die Frage wie Kinder für uns stressfrei bleiben und es gab regelmäßig Ärger. Ich erinnerte mich an das gleiche Problem im Elternhaus und anderen Familien beschäftigte mich mit dem Thema "Effektive Haushaltslösungen". Während meine Mutter Tags über für viel Dinge Zeit hatte, sah ich meinen Vater auch immer lange arbeiten und dennoch glaubte Sie immer benachteiligt zu sein. Es war mir niemals klar, was an der Hausarbeit so stressig war, daß die immer ein Thema war. Übrigens in meinem ersten Beitrag bezog ich mich auf dén Medientenor und wer mal darauf achtet, der merkt dann sehr rasch, daß Männer sich kaum beschweren ihre arbeit sei zu hart.
Also noch mal zu praktischen Teil, du erwähnst die Verpflegung der Kinder.
Ich meine warum verpflegen sich Kinder nicht selbst, wenn sie 3 Jahre alt sind. Dies anzustreben hat nur den positiven Nebeneffekt, das Mutter entlastet wird, dahinter verbergen sich aber erheblich wichtigere Dinge. Kinder die so gefördert werden lernen früh, ihr Leben selbst zu gestalten und Vertauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.
Kinder können erheblich mehr als viele Eltern ihnen zutrauen. Wenn sie gefördert werden, wachsen sie über sich hinaus und aus Frust wird Lust am Kind. Das einzige was ich für Dreijährige noch machen würde, wäre ein leckeres Mittagessen. Auch meine Frau fand kochen mehr oder weniger lästig. Also kauften wir einen großen Gefrierschrank, in dem man anschließend unter vielen Gerichten wählen konnte. Nach der Scheidung kam mir das zugute, denn mein Essen machte sich fast allein fertig in der Zeit wo ich unter der Dusche stand und das meine ich wirklich. Wie gesagt bei der Organisation von Hausarbeit müßte man ansetzen und auf Kinder dahingehend wirken, daß sie Mütter nicht übermäßig belasten, denn das schlägt dann auf die oft zurück.

Grüße auch an dich
Georg



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