Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Die Forderung nach Ausrottung der männlichen Menschen ...

Garfield, Friday, 20.05.2005, 14:56 (vor 7512 Tagen) @ Fragezeichen

Als Antwort auf: Re: Die Forderung nach Ausrottung der männlichen Menschen ... von Fragezeichen am 19. Mai 2005 15:27:

Hallo Fragezeichen!

"Eines verstehe ich nicht:
Einerseits wird hier behauptet, der Feminismus sei an der Macht und könne den gesamten Staat bestimmen. ...
Wenn also der Feminismus die Ausrottung der Männer will - ist er dann ohnmächtig? Wie passt das mit der Theese der feministischen Herrschaft zusammen?"

Dazu muß man sich erst einmal vor Augen halten, daß es eine uralte weibliche Strategie ist, nicht direkt selbst zu herrschen, sondern indirekt über Männer Macht auszuüben.

Über längere Zeit hinweg war das meist nötig, weil es bei irgendwelchen Auseinandersetzungen häufig auch zum direkten körperlichen Kampf kam, den Frauen durch die überlegene Körperkraft der Männer üblicherweise verlieren mußten. Wenn dagegen ein Mann für sie kämpfte, verbesserte das ihre Chancen enorm.

Als sich dann die Staaten herausbildeten, wurde Körperkraft für Herrscher immer unwichtiger. Jetzt traten bei Konflikten zwischen Staaten ohnehin grundsätzlich ganze Armeen an. Diese wurden anfangs zwar noch häufig vom Herrscher angeführt, aber das wurde mit der Zeit immer unüblicher. Schließlich war es soweit, daß auch eine Frau problemlos direkt herrschen konnte, weil der Job nur noch darin bestand, von oben her Anweisungen zu geben.

Seitdem gab es dann immer wieder auch weibliche Herrscher, aber das hatte dann für die Frauen auch einen Nachteil: Sie waren für ihre Befehle selbst direkt verantwortlich. Und zuweilen wurden sie auch tatsächlich für ihr Handeln verantwortlich gemacht, wie beispielsweise Maria Stuart, die in England auf Befehl von Königin Elisabeth hingerichtet wurde.

Deshalb war es weiterhin für Frauen angenehm, nicht selbst direkt zu herrschen, sondern dies indirekt über Männer zu tun - meist über Ehemänner oder Geliebte. Wenn es dann brenzlig wurde, machte man den Mann für alles verantwortlich und die Frau hatte gute Chancen, unbehelligt aus der Sache heraus zu kommen. Manche dieser Frauen unterhielten sogar eigene kleine Geheimdienste. Selbst über Ludwig XIV., von dem der Satz "der Staat bin ich" stammte, spöttelten manche Zeitgenossen, daß tatsächlich seine Geliebte seine Politik vom Bett aus bestimmte...

Und genau so machen es prinzipiell auch die Feministinnen.

Vielen Berufs-Feministinnen geht es allerdings gar nicht wirklich um Macht. Die wollen vor allem gutbezahlte Posten mit wenig Arbeit haben oder behalten. Um die öffentlichen Gelder dafür zu rechtfertigen, müssen sie natürlich die angeblich immer noch existierende Benachteiligung der Frau immer wieder "nachweisen", notfalls auch mit frisierten Statistiken, unrealistischen "Studien" oder einfach durch vollkommen aus der Luft gegriffene Behauptungen (Dunkelziffern sind da sehr beliebt).

Andere haben zwar keine mit öffentlichen Geldern finanzierten Posten, leben aber als Journalistinnen oder Autorinnen auch vom Feminismus. Die sind dann genauso auf die ewige Benachteiligung der Frau angewiesen.

Diesen Leuten geht es also nicht um die Vernichtung der Männer. Ganz im Gegenteil: Ohne Männer hätten sie gar keine Existenzgrundlage mehr. Wer sollte denn als Generalunterdrücker dargestellt werden, wenn es keine Männer mehr gäbe?

Diese Berufs-Feministinnen bekommen in den Massenmedien immer wieder bereitwillig Podien für ihre wilden Behauptungen zur Verfügung gestellt. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe:

Erstens neigen viele Männer instinktiv dazu, Frauen alles recht zu machen, und so konnte sich der Feminismus als "politisch korrekt" in unserer Gesellschaft etablieren.

Zweitens betrachten viele Unternehmen Frauen als ihre wichtigste Zielgruppe. Deshalb versuchen sie, Frauen in ihrer Werbung zu bauchpinseln, und da die Medien viel Geld über Werbung verdienen, passen sie sich gern dieser Frauen-Beweihräucherung an.

Und so veröffentlicht man gern auch immer wieder Aussagen von Feministinnen, ungeachtet der Tatsache, daß die nur die Meinung einer Minderheit vertreten. Aber man steht dann als "politisch korrekt" da und kriegt mehr Werbeverträge.

Und die Politiker greifen auch immer gern auf Feministinnen zurück, wenn sie dem Volk sonst nichts Positives zu bieten haben. Feminismus gilt ja als "politisch korrekt", also kann man durch Unterstützung für Feministinnen vielleicht billig noch die eine oder andere Stimme ergattern...

So kommen Feministinnen dann auch auf Machtpositionen.

Und dann gibt es da noch die Radikalfeministinnen, von denen einige tatsächlich die Vernichtung der Männer fordern. Die läßt man in den Massenmedien selten zu Wort kommen, weil ihre Positionen zu radikal sind. Aber die etablierten Berufsfeministinnen begrüßen grundsätzlich alles, was ihnen hilft, ihre Posten zu rechtfertigen oder neue Posten zu schaffen. So greifen sie dann ab und zu auch mal Aussagen oder Veröffentlichungen von Radikalfeministinnen auf.

Diese Radikalfeministinnen schwimmen quasi im Fahrwasser der etablierten Berufsfeministinnen mit, und so haben sie es sehr einfach, ihre Haß-Pamphlete zu veröffentlichen. Bei der Masse der Bevölkerung kommen die gar nicht an, aber über die modernen Medien dringt trotzdem immer ein wenig davon in die Köpfe ein.

Ich würde nicht behaupten, daß Feministinnen in Deutschland herrschen, aber das Problem besteht eben darin, daß sehr viele Politiker bestrebt sind, es sich mit Feministinnen nicht zu verscherzen und ihnen somit immer möglichst weit entgegen kommen. Das verschafft Feministinnen eine indirekte Macht, die sie normalerweise niemals hätten.

Freundliche Grüße
von Garfield



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