Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Antifeminismus

Silke, Monday, 16.05.2005, 04:26 (vor 7517 Tagen)

Seit Entstehung des Feminismus gibt es Antifeminismus. Einer der frühen bekannten Vertreter ist Ernest Belfort Bax (1854-1918). Antifeminismus lehnte vor allem in seinen frühen Ausformungen Gleichberechtigung der Frau ab. Philosophen, Theologen und Naturwissenschaftler argumentierten bis weit ins 20. Jahrhundert hinein mit der "natürlichen" oder "gottgegebenen" Unterlegenheit der Frau gegenüber dem Mann und begründeten damit ihre untergeordnete Stellung in der Gesellschaft. Noch bis in die 1920er hinein wurde von einigen sogar infrage gestellt, dass Frauen überhaupt Menschen seien (z.B. Max Funke).

Antifeminismus gab es sowohl auf der politischen Linken ( z.B. bei Proudhon) wie auf Seiten der politischen Rechten insbesondere in katholischen und völkischen Kreisen.

Seit der neuen Frauenbewegung und der durch sie etablierten feministischen Gesellschaftskritik wird von Antifeministen deren Konklusion, die Frau sei gesellschaftlich unterdrückt, abgelehnt. Oft wurde/wird sogar ihre Vorherrschaft behauptet. Besonders in den letzten Jahren ist die Behauptung dominant, der Feminismus habe sein Ziel erreicht (Gleichberechtigung der Frau) und sei somit obsolet. Es entwickelte sich eine maskulistische Bewegung, die gegenteilige Positionen zum Feminismus beziehen und/oder spiegelbildlich feministische Thesen aufgreifen und sie auf Männer anwendet (z.B. Beschneidung von Jungen, Männertaxi, Männerhäuser etc.)

Dem Feminismus wird seit seinen Anfängen Männerfeindlichkeit, Misandrie, vorgeworfen. Bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts befürchteten Autoren, die sich mit dem Thema befassten, dass Frauen durch die effektive Gleichstellung den Männern überlegen würden. Als Beispiele für die praktische Benachteiligung von Männern in neuerer Zeit werden häufig Frauenquoten angeführt, welche Frauen ungerechtfertigt bevorzugen würden, oder auch die deutsche Wehrpflicht, welche nur für Männer eine Pflicht sei. Männer hätten bis heute keine realistische Wahlmöglichkeit zwischen Beruf und Haushalt.

Indem der Feminismus sich einseitig auf die Geschlechterrolle der Frau konzentriere, und Frauen meist als Opfer männlicher Täter darstelle, würde er zu einer offen und latent männerfeindlichen Atmosphäre in der Gesellschaft beitragen. Somit sei der Feminismus selbst Auslöser für Sexismus.

Anhand der Diskussion um Aussagen von Biologen, dass beispielsweise das männliche Y-Chromosom eine "verkrüppeltes" Chromosom sei (Der Spiegel), und aufgrund der Existenz von Personen wie Valerie Solanas, welche die Ausrottung aller männlichen Menschen forderte ("SCUM-Manifest", s.o.), wird Feministen sogar Geschlechterrassismus vorgeworfen.

Der politische Einfluss des Feminismus wird als Frauenlobbying kritisiert. Feministen würden auf politischer Ebene aus ideologischer Verblendung Männer diskriminieren, und Frauen ohne entsprechende Gründe überproportional bevorzugen. Der Fokus des öffentlichen Bewußtseins sei darauf zu lenken, die Diskrimierung von Männern abzubauen, anstatt weiterhin die gesellschaftliche, politische, soziale und rechtliche Stellung der Frau zu fördern.

http://de.wikipedia.org/wiki/Antifeminismus


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