Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Deutschland ist für Franzosen inzwischen krankes Wunderkind

Garfield, Thursday, 28.04.2005, 17:31 (vor 7535 Tagen) @ BerndausMünster

Als Antwort auf: Re: Deutschland ist für Franzosen inzwischen krankes Wunderkind von BerndausMünster am 28. April 2005 11:20:

Hallo Bernd!

Zumindest die "Rentnerverbände" sind in meinen Augen ziemlich egoistisch bzw. betreiben reine Klientelpolitik."

Natürlich, Menschen neigen nun einmal zum Egoismus. Aber dieses Problem wird sich dadurch "lösen", daß es bald kein staatliches Rentensystem mehr geben wird. Die deutsche Rentenkasse lebt ja durch die seit Jahrzehnten anhaltende Mißwirtschaft von der Hand in den Mund. Das ging solange gut, wie es genügend Beitragszahler gab. Jetzt gibt es aber immer weniger Beitragszahler, andererseits gibt es aber immer mehr Rentner. Folglich klafft ein immer größeres Loch in der Rentenkasse, das durch Steuergelder gefüllt werden muß. Leider haben diejenigen, die die Masse der Steuern effektiv zahlen, aber immer weniger Geld und zahlen somit auch immer weniger Steuern. Tja, schade aber auch. Das alles ist so nicht mehr lange finanzierbar.

Die jetzigen 20- bis 40jährigen Pflichtversicherten sind die Gearschten des Jahrhunderts. Die zahlen jetzt nämlich die vollen Rentenbeiträge, kriegen aber später im Alter nur noch eine Hungerrente dafür ausgezahlt. Deshalb versuchen sie, sich zusätzlich noch privat zu versichern, was ihnen aber nur sehr begrenzt möglich ist, da ihnen das Geld dafür ja leider für die staatliche Pflichtversicherung aus den Taschen gezogen wird.

Das Problem der Rentenkasse besteht nicht darin, daß wir zu wenig Kinder haben, und es besteht auch nicht in der Massenerwerbslosigkeit. Es besteht in der Gedankenlosigkeit unserer Politiker, die es versäumt haben, mit den Rentenbeiträgen vernünftig zu wirtschaften und die obendrein noch die Rücklagen der Rentenversicherung immer mehr gekürzt haben. Das kann jeder Pflichtversicherte leicht sehen, indem er sich mal ausrechnet, was er von einer privaten Rentenversicherung im Alter kriegen würde, wenn er seine Beiträge + den sogenannten Arbeitgeberanteil (den er selbstverständlich auch voll erarbeitet) dort einzahlen könnte.

In wenigen Jahrzehnten wird das alles für uns als Rentner aber kein Thema mehr sein. Dann gibt es eine Hungerrente auf Sozialhilfe-Niveau, und wir können zusehen, wie wir uns mit mies bezahlten Jobs über Wasser halten, jedenfalls solange wir noch einigermaßen auf unseren Beinen stehen können. Ich sehe mich jedenfalls nicht mit 65 in Rente gehen. Das staatliche Rentensystem wird dann so nicht mehr existieren und es wird somit auch niemanden mehr geben, auf dessen Kosten wir unsere Renten erhöhen lassen könnten. Wir sind und bleiben die Zahlmeister der Nation.

Freundliche Grüße
von Garfield


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