Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Feministische *Wissenschaft*

Nick, Tuesday, 09.07.2002, 07:05 (vor 8555 Tagen) @ Stefan G.

Als Antwort auf: Re: aussagekräftig? von Stefan G. am 08. Juli 2002 20:36:49:

Schlechte Studien demonstrieren dem Leser das, was die AutorIn gerne beweisen möchte. Genau das und nichts sonst. Wissenschaftliche Studien versuchen, die eigene Annahme zu widerlegen.Wenn dies bei aller redlichen Gewissenhaftigkeit nicht gelingt, dann ist dies ein guter Grund, der eigenen Hypothese, der eigenen Annahme, mit weniger Vorbehalt zu vertrauen. Gelingt es jedoch, dann ist es ein zwingender Grund, die eigene Annahme zu verwerfen. Die wissenschaftliche Methode besteht also darin, die eigene Annahme widerlegen zu wollen!

Die Studien der sogenannten „feministischen Wissenschaft“ gehören, wie vieles andere auch, a priori zur ersten Kathegorie, einfach deshalb, weil sie „parteilich“ sind. „Parteiliche Wissenschaft“ existiert nicht, sie ist keine Wissenschaft, sie ist Apologetik, AgitProp, schlechte Reklame, Lüge und Täuschung, das Gegenteil von Wahrheit und Wissenschaft. Das betonierte Vorurteil. Aufgeblähte Ideologie: eine nackte Kaiserin (mit fettem Arsch... :-))

Man hat Erfahrung mit solch „parteilicher Wissenschaft“. Sie ist ein Kennzeichen totalitärer Denkschulen. Man sah schon „proletarische Wissenschaft im Dienste der Arbeiterklasse“ das alberne Lob auf Stalin oder Mao plärren (heute dem letzten Fossil: Kim Jong Il aus Nordkorea), während die wahren, die „bürgerlichen“, Wissenschaftler im Gulag respektive im kulturrevolutionären „Umerziehungslager“ verreckten. Man sah „deutsche Wissenschaftler“ die Überlegenheit der nordischen Rasse „beweisen“ und zum Beispiel „deutsche Physik“ entwickeln, während Albert Einstein in Princeton seine „jüdische“ Wissenschaft weiterbetrieb - die einstmals echte (deutsche) Wissenschaft im besten Sinne war. Oder: die Kommunisten-Kunst hatte dem Primat des „sozialistischen Realismus“ zu folgen und „parteilich“ der „Diktatur des Proletariats“ zu dienen. Während die echten Künstler, sofern sie den Gulag überstanden, heute in den Museen der Welt hängen, findet man die Heroen von einst jenseits der Elbe bis Wladivostok nur noch in den Pissoirs der Kneipen – zum Spott, zur Gaudi und zum Schieflachen.

Muß man also wütend werden über „feministische Wissenschaft“ und ihre Elaborate? Ich meine nein. Laßt die Radikalfeministinnen „parteilich“ sein, es ist der beste Dienst, den sie der Menschheit tun können. Ich empfehle ohnehin, viel, viel gelassener zu sein. Einfach nur beobachten, genau beobachten - und warten. Noch niemals, zu keiner Zeit und an keinem Ort der Welt hat der Unsinn den Sieg davongetragen, niemals hat die Lüge gewonnen. Die Lügner glauben das nicht, wissen das nicht, daran gehen sie zu Grunde. Aber sie wissen, daß sie wenig Zeit haben, deshalb können sie nicht schweigen. Laßt sie reden, verbreitet ihre Worte, ohne Furcht vor der Reklame, die sie dadurch bekommen! Ich freue mich über solche Reklame :-)

Ich wüßte übrigens keine „maskulistische Wahrheit“, die ich dem Feminismus entgegensetzen sollte, wollte oder könnte. Wozu auch? Ich glaube an den Menschen, an seine Fähigkeit zur Vernunft, an Gott und an seine Ordnung der Dinge, die sich nicht beliebig umdeuten oder manipulieren läßt. Diese Ordnung ist unbesiegbar. Die Welt ist so, wie sie ist und sie bleibt auch so. Sie ist schön, tiefgründig und voll von Vielfalt, Verschiedenheit und Wundern, von Sinn, von Größe und Kraft, von Wahrheit und Liebe. Männer und Frauen kämpfen für dieselben Ziele, obwohl / „weil“ sie beide „ganz anders“ sind. Eben nicht „gleich“.

Wer dem widerspricht, dient ihm letzten Endes ebenso, wie der, der zustimmt. In diesem Sinne ist sogar feministische Wissenschaft „gut“.

Es ist eine Frage der Zeit. Der Mensch kann nichts verlieren. Lao Tse, der mythische Ahn des chinesischen Taoismus, hat vor 2500 Jahren gesagt:

Willst du etwas niederdrücken, dann laß es sich ausdehnen.
Willst du einen Dieb fangen, dann laß ihn stehlen.
Willst du einen Lügner zum Schweigen bringen, dann laß ihn reden.
Von zwei Kriegsheeren siegt dasjenige, das sich zurückzieht.
Von zwei Streitern siegt der leisere.
Jeder lacht über solchen Unsinn?
Würde nicht alle Welt dies lächerlich finden, dann wäre es nicht die Wahrheit.


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