Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Deutsche Unfähigkeit zur Meinungsvielfalt

Pancake, Friday, 06.11.2009, 17:41 (vor 5898 Tagen) @ Nihilator

Was Rupert Lay da beschreibt, scheint mir das Gleiche zu sein, das schon
Elisabeth Noelle-Neumann in den 70ern formuliert hatte; sie nannte es
"Schweigespirale". Interessant ist dieses frühe Datum vor allem deshalb,
weil wir dazu neigen zu glauben, es sei alles erst in jüngster Zeit
-Feminismus, EU, Annexion durch die DDR- so geworden. Ist es nicht. Es ist
in Deutschland -zu Zeiten der Spaltung in beiden Teilen- seit spätestens
1933 so, als Meinungen direkt existentiell gefährlich wurden. Davon haben
sich die Deutschen nie mehr gelöst, auch wenn die direkte Bedrohung (KZ,
Strafbataillion, Ostfront, Erschießung) nicht mehr existierte. Den Terror
machen sie sich heute gegenseitig selbst.

Das ist von jeher Teil der deutschen Krankheit. Die Sehnsucht nach dem "Wir", der deutsche Hang zum Kollektivismus. Das Hirn am Eingang abgeben und sich in der Menge wohlfühlen. Sich nie wieder einsam und klein fühlen.


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