Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Etwas Wermut drauf

Nihilator ⌂, Bayern, Monday, 02.11.2009, 22:21 (vor 5901 Tagen) @ Chato

Hallo Nick!

Liebe ereignet sich nicht "in einem Menschen", denn sie ist
transzendenter Natur.

Da muß ich Dir widersprechen. Liebe ist definitiv im Menschen, jedenfalls die eines Menschen. Sie existiert nur, solange er existiert und niemals unabhängig von ihm. Es sind, nüchtern betrachtet, doch nur hochkomplexe biochemische Vorgänge. Ohne Hardware ist da nüscht mehr.

Liebe ist Sein für den anderen. Sie ist nicht Gefühl
und Empfindung, sondern Entscheidung, Wille, Treue und Tat. Zum Anteil am
ewigen Glück wird das, wenn es sich wechselseitig ereignet. Das
setzt, neben der unverbrüchlichen Treue, entweder eine beiderseitige
menschliche Reife, große Selbstlosigkeit oder eine klare Polarität von
Hingabe und Führung voraus. Und Gott natürlich, denn Liebe ist nichts
anderes als eine Abbildung und Auswirkung seines Wesens.

Das kann ich so annehmen für die elterliche Liebe zu ihrem Kind, die mag der Gottes ähneln. Vielleicht auch die eines Mannes zu seiner Frau, wenn man dem hierarchischen Denken, wie es Lentze vertritt, folgen will. Beschützen wollen, vor Fehlern bewahren wollen, sich verantwortlich fühlen...

Aber umgekehrt, von unten nach oben? Oder auf gleiche Ebene, etwa zwischen Geschwistern? Ist diese Liebe wirklich Abbildung des göttlichen Wesens?

Zudem sprichst Du damit jedem Nichtgläubigen oder jedem Gläubigen mit einem völlig anderen Glaubenssystem und Gottesbild als dem christlichen jede wahrhafte Liebesfähigkeit ab. Das geht mir zu weit.

Die "romantische Liebe" hingegen ist eine narzißtische Projektion
und damit das genaueste Gegenteil von Liebe, das sich überhaupt denken
läßt. Ihr "unbeschreibliches Gefühl" endet unfehlbar in seinem Gegenteil -
also nicht im ewigen Glück, sondern in der ewigen Hölle. Unsere Welt ist
inzwischen bis zum Rand und zur Decke vollgestellt mit den Ruinen dieses
narzißtischen Irrtums.

Mag schon sein. So gesehen ist Liebe vielleicht weithin gar nicht mehr bekannt, nur noch Verliebtheit. Die geht bekanntlich vorbei nach zwei, drei Jahren, und die "Beziehungen" entsprechend auch. Da haben unsere Spielfilme, Romane, Massenmedien erheblichen Anteil dran, denn sie predigen falsche Werte. Übrigens schon lange, denn schon in den 20er schrieb doch einer (Tucholsky?) "...und darum wird beim Happy End im Film jewöhnlich abjeblendt."
Daß es noch etwas anderes geben könnte als jeden Tag Schmetterlinge im Bauch, tiefe Vertrautheit und Geborgenheit, zusammen durch Dick und Dünn gehen und gemeinsam ergrauen - woher soll's denn jemand wissen? Das hat uns aber alle, wenn auch die Damen etwas mehr.


Grüßla,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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