Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Nihilator ⌂, Bayern, Friday, 30.10.2009, 21:36 (vor 5904 Tagen) @ Pancake

Es soll Autoren geben, die vom Verkauf der Bücher leben und deren Umsatz
sich im Wesentlichen aus der im Buch enthaltenen Information ergibt.

Wird

diese information ungefragt weiterverteilt, wird solchen Autoren die
Lebensgrundlage entzogen, wobei google nichts dafür bezahlt aber sich
selber bereichert.


So sieht die Zukunft aus, wenn die in diesem Forum so geliebten Piraten
das Sagen haben.

Dann muß man eben endlich mal umdenken. Wir leben nicht mehr in den 70ern, unsere Gesetze sind aber so. Hirnrissig und widersinnig noch dazu: aus dem Radio darf ich natürlich aufzeichnen, wie immer schon, aber von einer CD nicht. Welch ein Schwachsinn! Muß ich Gebühren bezahlen, wenn ich in einem Kaufhaus oder im Auto mit Musik berieselt werde? Nein? Warum dann zu Hause, für die gleiche Musik?
Wenn ich als Konsument ständig wie ein potentieller Verbrecher behandelt werde, dann verhalte ich mich auch entsprechend. Irgendwelche Zuneigung oder auch nur das Bedürfnis nach Fairness den Rechteinhabern gegenüber kommt da nicht auf, im Gegenteil. Man sieht sie als Gegner.

Es kann doch nicht darum gehen, per Urheberrecht die Erlangung von Informationen einschränken zu wollen? Modernes Marketing muß dem Kunden vermitteln, daß er mit dem Buch, der CD oder DVD in seiner Hand enen Mehrwert hat gegenüber nur der reinen Information bzw. dem Genuß an Audio- oder Videoinhalten. Einen zusätzlichen Genuß, eine schöne und attraktive Verpackung, Extras, etwas, das man anfassen kann. Beim Buch kommt hinzu, daß man es einfach besser lesen kann als etwas am Bildschirm, das Erleben ist ganz anders (zumindest solange es noch keine brauchbaren eBook-Lösungen gibt). Und wenn etwas "raubkopiert" wird, vergrößert das ja wohl auch immerhin die Fangemeinde. Man sollte auch das Fairness-Gefühl der Menschen nicht unterschätzen. Oder findet vergleichsweise teurer Fair Trade etwa keine Kundschaft?

Daß das funktioniert, zeigen z.B. die Ärzte. Die machen auf Pseudo-CDs mit Kopierschutz einen großen Haufen. Ärzte-CDs sind immer ungeschützt, man kann sogar Lieder herunterladen (ebenfalls ungeschützt). Aber sie sind so kreativ und interessant gestaltet, daß man sie einfach haben will - wenn man die Band mag. Auch wenn man die Musik bei youtube für lau hören und sogar herunterladen kann. Mir ist nicht bekannt, daß die Ärzte am Hungertuch nagen wegen ihrer Copyright-Politik, im Gegenteil. Nur die Massenmüll-Produzenten können da ein Problem haben, und das kann ich nur befürworten. Es ergibt sich eine qualitative Selektion: Retortenschrott und Eintagsfliegen werden zwar gehört, aber nicht gekauft.

Die Printmedien haben das übrigens ebenfalls kapiert. Jede Tageszeitung und Wochenzeitschrift, die etwas auf sich hält, hat einen attraktiven Webauftritt. Mit viel Information und wenig Vorenthalten, denn da herrscht Konkurrenz. SPIEGEL-Online-Leser können zu SPIEGEL-Abonnenten werden, wenn sie das Angebot überzeugt. Aber nicht, wenn es kastriert wirkt und gegen FOCUS & co. erbärmlich abstinkt.

Komm im Heute an, Pancake. Du wirst es nicht aufhalten können, keiner kann das. Aber Du kannst profitieren, wenn Du umdenkst.


Grüßla,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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