Der Maskulismus muß überparteilich sein und bleiben ...

Altschneider, Monday, 28.09.2009, 16:16 (vor 5936 Tagen) @ Rüdiger

Frauen scheinen da eher zur Solidarität untereinander fähig.

Das hat mit Solidarität im eigentlichen Sinne nichts zu tun - es gibt halt das einheitliche Feindbild Mann. Und nicht einmal dass, sondern die Vorstellung, das für alles, was nicht so ist, wie man es will, der Mann als Hindernisgrund vorhanden ist. Das ist ein passive Haltung, die sich in ein bisschen Aktionismus erschöpft und sonst nur fordert.
Maskulismus läuft da ein wenig anders. Wir wollen ja, und das ist eben auch eine männliche Sichtweise, nicht, das wir uns als Individuum besser fühlen, sondern das es allen besser geht - es geht also um Beendigung der Diffamierung, der bewussten gesetzlichen Ungerechtigkeiten, eine Neustrukturierung von Beziehungen, Stärkung der Demokratie usw.

Mit anderen Worten: Frauen fragen sich, was sie tun müssen, damit es ihnen persönlich besser geht; Männer fragen sich, in welcher Gesellschaft sie künftig Leben wollen.

Das letzteres eine viel höheren Diskussionsbedarf hat und eine größere gedankliche Vielfalt erfordert als die Vorstellung, wenn es mir schlecht geht, ist das Patriarchat schuld, also muss ich sehen, wie ich die Männer verdränge (Lösung: Ich sage den Männern, sie sollen gefälligst weg gehen).

Das wirkt nur so wie Solidarität.

Der weibliche Egoismus gegen das eusoziale Männliche eben, der alte Interessenkonflikt.

Wenn wir erst mal so weit sind wie heute die Feministinnen, d. h. wenn
mehr oder wenige alle größeren Parteien mit maskulistischen
Programmpunkten, Positionen und Personen durchsetzt sind, dann kann
es uns egal sein, wer unter uns regiert

Mit der Überparteilichkeit hast du recht. Deswegen müssen männerpolitische Forderung auch so formuliert und begründet sein, dass sie etwas Eigenständiges sind, das jede Partei, wenn Sie denn will, in ihr Programm einbauen kann. Das heißt ganz richtig, wir stellen Forderungen und richten uns nicht nach den parteipolitischen Notwendigkeiten.

Die PP ist nicht deswegen interessant, weil sie auch mal hinhört, sondern weil sie interessante basisdemokratische Strukturen hat, die sonst keine Partei bietet, die ich mir aber immer bei anderen Parteien gewünscht habe. Inhaltlich ist da noch vieles im Argen - aber das Nichtparteimitglieder in AGs mitschaffen dürfen, hat mich schwer beeindruckt. Zumindest im Moment noch verzichten sie anscheinend auf die Tricks der etablierten Parteien, um Meinungsvielfalt zu nivellieren.

Man soll ja nicht wählen, wenn einem die Parteipolitik schadet oder wenn man die Richtung nicht vertreten kann, aber ich würde sogar den Arsch von einem Maulwurf essen, wenn es hülfe, maskulstische Standpunkte in die Gesellschaft einzubringen (wenn ich mal so frei zitieren darf).

Gruß, Rüdiger