Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Keine oder auch jede der genannten

Peter @, Wednesday, 08.07.2009, 23:54 (vor 6015 Tagen) @ Tom

Gibt es irgendeine Studie, Untersuchung, Umfrage, welche Rollenverteilung
aktuell die erfolgversprechendste ist, also am wenigsten geschieden wird?

Es gibt wohl eine Scheidungsstudie von Hartmut Esser, die ein ziemlich großes Sample beleuchtet.

Kenne diese aber selber nur aus Sekundärquellen. Vielleicht hast du ja mit etwas intensivere Recherche im universitären Umfeld Glück und kannst diese einsehen.


1. Mann Alleinverdiener, Frau Haushalt und Kinder.
2. Genau umgekehrt.
3. Mann arbeitet Vollzeit, Frau Teilzeit und überwiegend Haushalt und
Kinder.
4. Genau umgekehrt.
5. Alle Aufgaben sind gleichverteilt.

Maßgeblich für die Wahrscheinlichkeit einer Ehescheidung sind m.E. wohl eher diese Faktoren:

1. Soziale Akzeptanz der Scheidung. Und zwar gesamtgesellschaftlich als auch in der sozialen Schicht in der die Scheidungsinitiatorin verkehrt. Je mehr Scheidung als "normal" angesehen wird (und in manchen Schichten wird inzwischen ja sogar das Gegenteil als unnormal angesehen) umso eher kommt es auch zu einer Scheidung.

2. Ökonomische Unabhängigkeit der Scheidungsinitiatorin nach der Scheidung. Je unabhängiger die Scheidungsinitiatorin ist umso schwächer die Bindungskraft der Ehe.

3. Heirat über Altersgrenzen (> 3 jahre) und/oder soziale Schichten hinweg.

Welches der obengenannten Rollenmodelle gelebt wird, ist dabei im Grunde nur für den Punkt 2 wichtig.

Ich habe mit Absicht Scheidungsinitiatorin in der rein weiblichen Form gewählt, da faktisch der weit überwiegende Teil der Scheidungen von Frauen eingereicht werden.

Das bedeutet nicht, dass Männer Engel sind. Aber die Orientierung des Mannes nach aussen ermöglicht es ihm eher, ein Miststück zuhause zu ertragen. Der Trennungsdruck ist also geringer.

Zudem wird eine Scheidung einem Mann gesellschaftlich eher negativ angelastet (Schläger/Vergewaltiger/Säufer/Sozialkrüppel als gängige Stigmata), bei einer Frau eher positiv (Selbstverwirklichung/Befreiung von Abhängigkeit). Das meint u.a. Punkt 1.


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